Sprockhövel. So schätzt André Meister, der Fußball-Chef des Westfalenligisten TSG Sprockhövel, die Qualität des Kaders ein. Ein Hoffnungsträger trägt Gips.
Die erste Ansprache vor dem Trainingsauftakt der Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel hält Abteilungsleiter André Meister in der Klein-Arena. Und nach ein paar Minuten gibt es Applaus von der Mannschaft, die anschließend mit einer kleinen Einheit beginnt und die TSG-Coach Andrius Balaika fortan zu vier Einheiten in der Woche und am Samstag (6. Juni, 14 Uhr) zum ersten Testspiel beim Niederrhein-Landesligisten DV Solingen bitten wird.
„Die Vorbereitung ist wichtig, weil wir die Grundlagen schaffen müssen“, sagt der 45-Jährige und erwartet, dass „jeder, auch wenn er ausgelaugt ist, trotzdem auf die Zähne beißt“. Am kommenden Freitag brauchen die Baumhof-Kicker jedoch nicht zu schuften. Für ein deutsches Vorrunden-Spiel hätte Andrius Balaika nicht freigegeben, „aber ein Viertelfinale gegen Spanien ist schon was Besonderes“, sagt er.
Sprockhövels Mohammed Mousa wartet auf einen OP-Termin
Und was hat der Sprockhöveler Fußball-Chef dem neuen Team mit auf den Weg gegeben? „Ich habe den Jungs gesagt, dass ich sie gerne auf eine Reise mitnehmen möchte“, erzählt André Meister – auf eine TSG-Reise, bei der er in der Vergangenheit, der Saison 2023/24, möglicherweise den Fehler gemacht habe, sich zu spät vom Team um Yakup Göksu, dem Chef-Trainer und Sportlichen Leiter, getrennt zu haben. „Aber“, sagt er, „das steht in den Sternen.“
„Ich sehe unseren Kader stark genug, um in der Westfalenliga oben mitzuspielen.“
Jedenfalls ist es Andrius Balaika nicht mehr gelungen, in der Kürze der Zeit den Sturz aus der Oberliga zu verhindern. Eine sehr präsente Erinnerung an diese Zeit gibt es aber noch in Sprockhövel, und zwar an der Ecke Bochumer Straße/Mühlenstraße. Dort hängt das Banner mit dem Hinweis, dass die TSG am 26. Mai den TSV Victoria Clarholz empfängt. Es ist das vorerst letzte Sprockhöveler Oberliga-Spiel gewesen.
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Abgehakt. Was zählt, ist die Gegenwart. „Jetzt sind wir alle gefordert, diese Reise in eine positive umzuwandeln“, betont André Meister. Klar: Die sofortige Rückkehr ins Oberhaus Westfalens ist sicherlich ein Traum. Dort nah heranzukommen, ist für den Sprockhöveler Fußball-Chef allerdings sehr realistisch. „Ich sehe unseren Kader stark genug“, meint der 48-Jährige, „um in der Westfalenliga oben mitzuspielen.“
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Ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin ist für André Meister die Identifikation mit dem Verein, mit dem TSG-Logo auf der Brust. Das bedeutet für ihn zum Beispiel, dass „sich jeder bei den Zuschauern bedankt, auch wenn in der 86. Minute das 0:1 gefallen ist, und nicht in der Kabine verschwindet und nach Hause geht“, sagt er. „Das will ich nicht sehen.“
Kahnbeinbruch: Sprockhövels Oussama Anhari trägt Gips
Einer, der in diesem Moment noch gar nicht da ist, steckt schon im Modus für diese Reise: Oussama Anhari, der vom Oberligisten TuS Ennpetal zurückgekehrt ist und ebenso wie Mohammed Mousa am Montagabend in Zivil auftaucht. Mit Gips am linken Arm. Am liebsten würde der 23-jährige Offensiv-Mann auch auf dem Kunstrasen stehen. „Ich bin heiß“, sagt er. Doch wegen seines Kahnbeinbruches muss er sich gedulden. „Das ist schon in der Hinrunde passiert. Aber ich habe es erst jetzt operieren lassen und muss noch zwei Wochen Gips tragen“, erzählt er. Wie lange es bis zu Oussama Anharis Rückkehr auf den Platz dauern wird, ist ungewiss.
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Das gilt auch für Mo Mousa, nachdem er sich zum zweiten Mal einen Knorpelschaden zugezogen und 2024 kein Oberliga-Spiel mehr absolviert hat. „Er wartet auf einen OP-Termin“, sagt Trainer Andrius Balaika. „Es ist die Frage, ob er überhaupt noch einmal zurückkommt.“ Immerhin ein paar Laufrunden dreht an diesem Abend Jasper Stojan. Der TSG-Kapitän, der wegen eines Achillessehnenrisses fast ein Jahr pausiert hat und in der vergangenen Saison nur zu sechs Einsätzen zum Ende der Rückrunde gekommen ist, hat erneut Probleme an der gemeinsamen Endsehne des dreiköpfigen Wadenmuskels.
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