Hattingen. Die SG Welper hat gegen die SSV Buer zum zweiten Mal verloren, lag dabei nach einer Stunde schon mit 0:4 zurück. Woran es gelegen hat.

Die SSV Buer wird in naher Zukunft wohl eher nicht der Lieblingsgegner der SG Welper. Das Hinspiel in der Fußball-Landesliga verloren die Welperaner sehr deutlich mit 1:8. Im Rückspiel sollte alles besser werden, doch nach nicht einmal einer Stunde lagen die Grün-Weißen bereits mit 0:4 zurück. Bis zum Schluss verschönerte die Elf von Coach Frank Wagener das Ergebnis noch ein wenig, zu einem Punkt reichte es aber nicht mehr. 3:5 lautete letztlich der Endstand.

Die Gastgeber erwischten einen schwachen Start. Die zuletzt so stabile Defensive hatte mit den flinken und technisch versierten Gästen aus Buer große Probleme. „Wir haben keinen Druck auf den Ball erzeugen können“, sagte Welpers Co-Trainer Robin Kehrmann. Das führte unweigerlich zu einem Übergewicht der Gäste, die die Unsicherheiten der Welperaner ausnutzten. Nach einer Hereingabe erzielte Florian Weber das 1:0 für die Gelsenkirchener. „Für mich und viele anderen sah das allerdings nach einer Abseitsposition aus. Aber es wurde eben anders entschieden“, so Kehrmann.

Mann gegen Mann geht’s besser

Im Anschluss veränderte Welper die taktische Struktur. Um den Gegner zu Fehlern zu zwingen, presste die Wagener-Elf früher und im Prinzip „Mann-gegen-Mann“. „Das ist natürlich immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Wenn ein Spieler von uns ausgespielt ist, verteidigen wir quasi in Unterzahl“, erklärte Kehrmann. Das neue taktische Mittel ging aber zunächst auf, die Defensive funktionierte besser und die Welperaner gewannen frühzeitig Zweikämpfe und kamen so in guten Positionen an den Ball. Allerdings wussten sie damit in den meisten Situationen nicht viel anzufangen. „Der Spieler, der den Ball am Fuß hatte, wurde zu wenig unterstützt“, sagte Kehrmann.

Ein paar gute Chancen kreierten die Gastgeber in Hälfte eins dann aber doch. Nach einer scharfen Hereingabe grätschte Stürmer Max Claus zum Ball, doch er traf die Kugel nicht richtig und so flog der Ball knapp neben das Gehäuse der SSV Buer. Die wohl größte Chance auf den Ausgleich hatte aber Kapitän Marco Bakenecker. Der Innenverteidiger entwich bei einer Ecke seinem Bewacher und kam freistehend zum Kopfball. Ungewohnterweise brachte der sonst so kopfballstarke Bakenecker den Ball diesmal aber nicht im Tor unter.

Effektiver präsentierten sich die Gäste, mit dem dritten ernsthaften Torabschluss erhöhte Buer zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff das Ergebnis auf 2:0 – für die Welperaner natürlich zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt. Für den zweiten Durchgang nahmen sich die Grün-Weißen so einiges vor, doch sie wurden kalt erwischt. Das Topteam aus Buer nutzte zwei Fehler der Gastgeber aus und führte plötzlich mit 4:0. Bei dem einen oder anderen kamen die Gedanken an das Hinspiel zurück, das in einer 1:8-Klatsche ausartete.

Marco Bakenecker kann es nicht fassen: Nach einer Stunde lag die SG Welper schon mit 0:4 zurück, raufte sich danach aber noch einmal zusammen.
Marco Bakenecker kann es nicht fassen: Nach einer Stunde lag die SG Welper schon mit 0:4 zurück, raufte sich danach aber noch einmal zusammen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Diesmal aber gaben sich die Welperaner nicht auf, sie kämpften sich in die Partie zurück. Sie erspielten sich gegen tief stehende Gäste Möglichkeit um Möglichkeit. Marco Bakenecker und Max Claus verkürzten sogar auf 2:4. „Leider haben wir noch sehr viele Chancen liegen gelassen. Eigentlich hat fast jeder unserer Spieler eine gute Chance ausgelassen.“ Hätte die Sportgemeinschaft auf 3:4 verkürzt, so hätte das Spiel wohl noch einmal eine andere Wendung bekommen, aber Buer machte zum richtigen Zeitpunkt das fünfte Tor und entschied die noch etwas wacklige Partie.

Max Claus erzielte zwar noch sein zweites Tor an diesem Tag, doch entscheidend war dieser Treffer nicht mehr. „In der ersten Hälfte waren wir mit Ball nicht gut, in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Chancen vergeben. Drei Tore reichen einfach nicht, wenn man vier oder fünf Tore kassiert“, sagte Co-Trainer Robin Kehrmann. „Uns hat heute die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive gefehlt. Und dennoch können wir auch positive Aspekte aus diesem Spiel mitnehmen. Die Mannschaft hat auch nach einem deutlichen Rückstand nicht aufgegeben. Das wirft uns also nicht aus der Bahn. Für die weitere Analyse werden wir uns noch einmal ein bisschen Zeit nehmen müssen“, sagte Kehrmann.

Die Niederlage wirft die SG Welper in der Landesliga-Tabelle wieder etwas zurück. Mit einem Sieg hätten die Grün-Weißen einen großen Schritt Richtung Tabellenspitze gehen können. Der Rückstand zu Buer hätte nur noch einem Punkt betragen. Nun liegen wieder sieben Zähler zwischen den beiden Teams. Welper rutscht durch die Pleite wieder um einige Plätze ab und belegt jetzt Rang zehn. Die Abstände sind zwar nach oben noch nicht so richtig groß, aber die Chance, sich in eine richtig gute Position zu befördern, wurde nun erst einmal verpasst.

SG Welper – SSV Buer 3:5

Tore: 0:1 (11.), 0:2 (43.), 0:3 (49.), 0:4 (55.), 1:4 Marco Bakenecker (58.), 2:4 Max Claus (71.), 2:5 (77.), 3:5 Max Claus (80.)

SGW: Langenfeld, Kaulitzky, Bakenecker, Bergheim, Dilek, Nenstiel, Baur, Claus, Pemöller, Krawinkel (79. Ridder), Lübke (61. Oberhagemann)

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