Hattingen. Normalerweise wird auf dem Platz Fußball geschaut – am Samstag rückte der Ball an der Stadtgrenze zu Velbert aber in den Hintergrund.
Aus der spontanen Idee für ein Benefizturnier von Stefan Kronen wurde am Samstag ein kleines Fußballfest. In der Deilbach-Arena traten der SuS Niederbonsfeld und drei Langenberger Vereine gegeneinander an, um Spenden für die Betroffenen der Unwetter-Katastrophe in Langenberg zu sammeln. Neben den Vereinen waren Vertreter der Lokalpolitik und ein mobiles Impfteam vor Ort.
Mit dem Motto „Wir für Langenberg – in den Farben getrennt, im Unglück vereint“ konnte der SuS-Trainer sowohl die Vereine als auch die Sponsoren für das Benefiz-Blitzturnier mobilisieren. So stellten lokale Unternehmen Würstchen, Brötchen und Bier für den Verkauf zur Verfügung.
Resonanz ist aus Sicht des SuS Niederbonsfeld großartig
Aus Sicht des Vereins war die Resonanz der Bürger großartig. „Mit ein bisschen mehr hätte ich noch gerechnet, aber für Corona-Zeiten ist das schon sehr gut“, gibt sich Kronen zufrieden. So sagte ein Ehepaar etwa eine private Einladung ab, um zu kommen. Die Rückmeldungen der Langenberger Vereine für die spontane Idee begeisterte den Trainer: „Es hat nur eine WhatsApp-Nachricht pro Verein gebraucht und alle waren dabei.“
SuS Niederbonsfeld sammelt zugunsten von Hochwasser-Opfern
Der Langenberger SV ist selbst von dem Hochwasser betroffen, aktuell ist der Sportplatz nicht bespielbar. „Es hat mich umso mehr gefreut, dass der LSV trotzdem sofort zugesagt hat“, schwärmt Initiator Kronen. Dabei stand fest, dass das gesammelte Geld nicht für die Vereine genutzt wird, sondern für die Langenberger Bürger. Deshalb entschieden sich die Offiziellen dafür, das gesammelte Geld an die Evangelische Kirchengemeinde Langenberg weiterzugeben. „Uns war es wichtig, dass die Spenden nach Langenberg gehen“, so Fußball-Abteilungsleiter Mike Schönweitz über die Entscheidung.
Ein Spieler des Langenberger SV gibt doppelt Unterstützung
Nicht nur der LSV war direkt von dem Hochwasser betroffen, auch viele Spieler selbst. Dadurch kamen die Langenberger Vereine nicht mit den besten Kadern. Auch Dominik Flanz vom Langenberger SV half mit bei den Aufräumarbeiten. „Bei meiner Oma stand die Garage unter Wasser“, erzählt der Spieler. Trotzdem stand er am Samstag auf dem Feld, um seinen Verein, aber auch die Menschen, die alles verloren haben, zu unterstützen.
Obwohl der Sport nebensächlich war, rollte am Samstag der Ball in der Deilbach-Arena. Dabei gewann der Langenberger SV in einem engen Spiel 1:0 gegen Blau-Weiß Langenberg. Danach trat der Gastgeber gegen den Langenberger FC an. Der Klassenunterschied wurde deutlich und der SuS gewann mit 6:1 gegen den B-Ligisten. Der leichte Regen zu Beginn des ersten Platzierungsspiel tat der guten Stimmung keinen Abriss. Blau-Weiß Langenberg schoss sich im Elfmeterschießen mit 4:3 gegen den FC auf Platz drei. Im Finale unterlag der LSV mit 9:0 dem Gastgeber.
Jill Hillemacher verletzt sich bei dem Turnier in positiver Atmosphäre
„Wir waren haushoch überlegen und haben den Ball gut laufen lassen“, so Trainer Stefan Kronen: „Es muss aber berücksichtig werden, dass die Langenberger nicht mit ihrer besten Mannschaft antreten konnten.“ Einen Rückschlag musste der SuS kurz vor Schluss einstecken. Torhüter Jill Hillemacher musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Nach ersten Auszählungen wurden schon 8000 Euro eingenommen, die genaue Spendensumme soll im Laufe der Woche bekannt gegeben werden. Neben der Politik und den Zuschauern spendeten auch viele kleine örtliche Vereine, wie der „Kultur- und Bürgerverein Niederbonsfeld“ oder der Harley-Davidson Club „Bobberfreaks“.
Politik und Impfmobil sind ebenfalls vor Ort gewesen
Seitens der Politik überreichten der stellvertretende Hattinger Bürgermeister Rainer Sommer, der Bürgermeister von Velbert, Dirk Lukrafka, der Ordnungsdezernent des Kreises Mettmann, Nils Hanheide, und EN-Landrat Olaf Schade jeweils einen Scheck für die Spendenbox. „Es ist toll, dass die Idee geboren wurde“, begründete Lukrafka seine Teilnahme an der Sportveranstaltung.
Die Idee mit der Impfaktion bei dem Blitzturnier hatte Corinna Butzin von Deutschen Roten Kreuz. Da sie die mobilen Impfteams koordiniert, konnte sie für die Deilbach-Arena in kürzester Zeit eins organisieren. „Leider wurde die Aktion nicht so gut angenommen, wie wir erwartet hatten. Viele waren schon geimpft“, erklärte sie.
Mehr aktuelle Sportnachrichten aus Hattingen und Sprockhövel:
- Jürgen Margref: Eine sehr erfolgreiche Ära endet bei den Sportfreunden Niederwenigern
- Handball: Die DJK Westfalia Welper bereitet sich schrittweise auf die neue Saison vor
- Hochwasser: Das Benefizturnier des SuS Niederbonsfeld fällt größer aus als geplant
- Fußball: Sportfreunde Niederwenigern und SG Welper erwarten Doppeltests
- Hallensport: Die Hattinger Sportstätten sind in den Ferien teilweise geöffnet, in Sprockhövel komplett
Alle Berichte und Bilder aus dem Lokalsport in Hattingen und Sprockhövel finden Sie hier.