Hattingen/Sprockhövel. Die Berg- und Skigilde Hattingen und der Skiclub Sprockhövel haben mehr zu bieten als die nun ausfallenden Skifahrten. Doch es ist schwierig.

Der professionelle Wintersport ist auch in Coronazeiten in aller Munde. Die Vierschanzentournee sorgte rund um den Jahreswechsel für Spannung und Mitfiebern vor dem Fernseher, die Biathleten laufen und schießen munter um die Wette. Auf lokaler Ebene fällt der aktive Wintersport allerdings weg, auch beim Skiclub Sprockhövel und der Berg- und Skigilde Hattingen.

Wintersportvereine ohne Wintersport – was bleibt da noch übrig? „Neben unserer speziellen Aufgabenstellung, dem Berg- und Skisport mit all seinen Facetten, weckt gerade unser vielseitiges Breitensportangebot bei vielen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt Interesse“, so die Berg- und Skigilde auf der eigenen Homepage. Der Verein mit rund 430 Mitgliedern möchte für mehr als nur Skilaufen stehen.

Berg- und Skigilde Hattingen bietet auch Bodyfit oder Nordic Walking an

„Wir betreiben keinen Mannschafts- und auch keinen Leistungssport. Wir sind ein Breitensportverein, der viele Dinge anbietet, wie Badminton, Skilanglauf, Wandern, Freizeitveranstaltungen wie Kanufahrten, Nordic Walking, eine Art Bewegungsschule für Kinder ab vier Jahren, Skigymnastik von Oktober bis März oder auch Bodyfit in der Turnhalle“, sagt Reinhard Lembcke, der Vorsitzende des Klubs.

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Zwar ist der Wintersport im Namen enthalten, doch auch das Wort Berg und damit eben nicht ausschließlich Aktivitäten im bestenfalls weißen Pulverschnee. Auch Lembcke sagt: „Skifahren kann man nur im Winter und da muss man im Sommer andere Sachen anbieten.“

Eins der nächsten Projekte ist ein Online-Shop

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Die Höhepunkte sind aber dennoch im Normalfall die Skifahrten, wie die traditionell für Anfang Januar geplante Reise nach Großarl im Salzburger Land und auch eine zweite Fahrt mit immer abwechselnden Zielen. Doch die müssen aktuell ausfallen, weshalb auch ein wenig die Werbung für den Verein fehlt. Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, gehen die Verantwortlichen des Klubs aktiv auf zum Beispiel Kindergärten zu, um schon im frühen Alter für den Wintersport zu werben.

Ein anderer gern gesehener Weg war früher stets der Skibasar in den Herbstferien um Pausenhof des Gymnasiums Waldstraße. „Da hatten die Familien immer die Möglichkeit, schöne Sachen zu kaufen oder zu verkaufen. Denn Kinder wachsen ja schnell. Irgendwann wurde das Interesse geringer, weshalb der Basar nicht mehr stattfand. Nun kamen aber einige Nachfragen und wir wollen stattdessen eine Art Online-Shop bei uns veröffentlichen“, so Lembcke.

Skiclub Sprockhövel blickt weiter mit Mut und Optimismus nach vorne

Den gibt es beim Skiclub Sprockhövel noch nicht, Ähnlichkeiten zur Berg- und Skigilde Hattingen sind bei der Ausrichtung des Vereins aber durchaus vorhanden. Filip Vanderborcht, der zweite Vorsitzende des Klubs sagt: „Der Sport steht bei uns im Mittelpunkt. Aber über die Jahre im Verein entstehen da auch viele Freundschaften.“

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Die sind eine Zutat von mehreren, die zur Vorfreude auf die normalerweise jährlich stattfinden Skifahrten beitragen. „Da haben wir zum Beispiel das Ski-Opening Ende November, mit dem die Saison eröffnet wird. Dazu gibt es im Februar zum Beispiel das Nachtskilaufen in Winterberg oder Villingen oder auch den Saisonabschluss im April“, so Vanderborcht.

All das musste trotz der weit fortgeschrittenen Planungen für die vergangene und auch für die kommende Zeit allerdings abgesagt werden. Entmutigen lassen möchte sich der zweite Vorsitzende davon aber nicht: „Wir behalten den Kurs bei, alles zu planen, was wir sonst auch gemacht hätten. Wir müssen aber auch auf Sicht fahren. Wir geben die Hoffnung nicht auf und bleiben dran. Denn durch die Rückmeldung der Mitglieder merkt man doch, dass ihnen etwas fehlt.“

Mit dem Fahrrad bis an die Nordsee

Sollte es im Winter nichts mehr mit Veranstaltungen werden, können die Mitglieder bald wieder von den Skiern auf ihre Wanderschuhe oder auch aufs Rad umsteigen. Denn das sind weiteren Sparten, die der Skiclub Sprockhövel seinen rund 330 Mitgliedern anbietet und die auch für Geschäftsführer Ralf Kunsteller ein wichtiger Teil des Vereins sind.

Kunsteller: „Da fährt zum Beispiel eine Gruppe immer um Sprockhövel rum. Es gibt aber auch größere Fahrten, zum Beispiel zur Nordsee hoch oder nach Köln und wieder zurück. Denn auch wenn ein Skiclub von den gemeinsamen Fahrten lebt und wir eigentlich ein Winterverein sind, muss man sich natürlich etwas überlegen, was man im Sommer macht.“

Info: Interessierte Personen finden alle Informationen für eine Anmeldung auf den Internetseiten der Vereine unter www.skigilde-hattingen.de und www.skiclub-sprockhoevel.de.

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