Hattingen. Den Sportfreunden Niederwenigern gelingt ein deutlicher 4:1-Erfolg im Abstiegsduell gegen den SC Velbert – trotz Unterzahl. Was richtig gut lief.
In der Oberliga-Abstiegsrunde konnten die Sportfreunde Niederwenigern ein Ausrufezeichen setzen. Gegen den SC Velbert gewann die Kraushaar-Elf mit 4:1 trotz 55-minütiger Unterzahl. Das Hinspiel hatten die Wennischen bereits gewonnen.
„Wir konnten da anknüpfen, wo wir aufgehört haben“, lobte Trainer Marcel Kraushaar seine Sportfreunde nach dem zweiten Erfolg in Serie. Die ersten 35 Minuten waren Einbahnstraßenfußball auf das Tor der Gäste. Jan Adolphs hatte nach gutem Beginn der Gelb-Schwarzen bereits früh die Führung auf dem Schlappen, als ihn eine Ecke von Steffen Köfler am langen Pfosten fand, hämmerte den Volley jedoch aus zwei Metern über den Kasten.
Doch wenig später gelang der Treffer dann doch: Marc Rapka behauptete sich auf der Außenbahn, erreichte den Ball gerade rechtzeitig mit der Fußspitze und konnte ihn im Kasten unterbringen.
Sportfreunde Niederwenigern werden immer mutiger
Nur wenig später überraschte Hibiki Matsuno die Gäste-Abwehr mit einem Chip-Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum, der von dem eingelaufenen Jason-Lee Gerhardt mit dem Kopf verwertet werden konnte. Mit dem 2:0 im Rücken begannen die Sportfreunde immer mutiger zu werden, kombinierten sich zeitweise spielend leicht durchs Mittelfeld und wurden immer gefährlicher.
Fußball-Oberliga
Auch die Abwehrreihe der Sportfreunde zeigte sich größtenteils hochkonzentriert und es drängte sich die Frage auf, wieso die Sportfreunde überhaupt in der Tabelle so weit unten stehen. Sinnbildlich für den Klassenunterschied der Anfangsphase war Rapka, der auf der Außenbahn ins Eins-gegen-eins ging, den Abwehrspieler abkochte und Marvin Matten im Zentrum bediente, der wiederum den Ball vom Sechzehner direkt in den Winkel zum 3:0 hämmerte.
Rote Karte für Torwart Alexander Golz nach Notbremse
Doch das Momentum der Sportfreunde, denen alles zu gelingen schien, wurde schlagartig unterbrochen. Dem bis dato stark aufgelegten SFN-Keeper Alexander Golz, der sich zuvor hatte zweimal auszeichnen können, unterlief ein folgenschwerer Fauxpas: mit dem Ball am Fuß wartete der Schlussmann zu lange gegen den anlaufenden Stürmer und spielte ihm schlussendlich unter Druck den Ball in den Fuß. Den an ihm vorbeigelaufenen Stürmer konnte er dann nur noch mit einer Notbremse stoppen, für die es nicht nur einen Elfmeter, sondern auch noch die Rote Karte gab.
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Unter Tränen verließ der Torwart das Feld. Ersatztorwart Julian Geitz war beim Elfmeter dann machtlos. Plötzlich stand es nur noch 3:1 und die Sportfreunde waren ein Mann weniger. „Ich war natürlich sauer. Aber Fehler passieren und die verbliebenen Spieler mussten dann eben für den fehlenden Mann mitlaufen“, so der Trainer, dessen Mannschaft dann kurzzeitig die Ordnung im Spiel.
Hattinger kommen nach der Halbzeit wieder stärker ins Spiel
Doch überraschenderweise kamen die Sportfreunde nach der Pause wieder ins Spiel und waren selbst in Unterzahl leicht überlegen. Eine Riesenchance auf den Anschluss verpasste der SC Velbert zwar, ansonsten kam jedoch wenig bis zum Kasten der Sportfreunde, die eine halbe Stunde vor dem Ende dann durch Marvin Mattens zweiten Treffer alles klar machten. „Wir haben gesehen dass dort eine Mannschaft auf dem Platz stand. Eine Rote Karte so wegzustecken war einfach eine starke Teamleistung, die uns natürlich Mut macht“, so Kraushaar.
So haben sie gespielt
Sportfreunde Niederwenigern - SC Velbert 4:1
Tore: 1:0 Marc Fabian Rapka (19.), 2:0 Jason-Lee Gerhardt (30.), 3:0 Marvin Matten (30.), 3:1 (38.), 4:1 Marvin Matten (58.).
SFN: Golz, Matten (83. Hauswerth), Stahl, Beyer, Barrera, Köfler, Gerhardt, Rapka (71. Gotzeina), Matsuno (53. Schütte), Enz (65. Lümmer), Adolphs (36. Geitz).
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