Hattingen. Sportfreunde Niederwenigern wissen noch nicht, ob sie in der Oberliga bleiben oder absteigen. Viele Spieler sagen aber zu - einer für zwei Jahre.
Christopher Weusthoff ist jemand, der gerne frühzeitig Gewissheit hat. Daher ist der Sportliche Leiter der Sportfreunde Niederwenigern auch früh in die Kaderplanungen für die neue Saison eingestiegen – obwohl noch nicht klar ist, in welcher Liga die derzeit noch akut abstiegsgefährdeten Wennischen spielen werden. Doch es gibt Stand jetzt bereits Zusagen von 17 Spielern für die kommende Saison. Darunter lag von Sergej Stahl eine Zusage aus dem Vorjahr für zwei Spielzeiten vor.
Es sind noch vier Spiele, die die Sportfreunde bestreiten müssen. Es ist auch noch möglich, die Klasse zu halten. Und es ist der Grund, warum die Kaderplanungen laut dem Sportlichen Leiter sogar dieses Jahr etwas später abgeschlossen sein werden als sonst. Auch mit Blick auf externe Zugänge.
„Diejenigen, die in ihren Teams eher hinten dran sind, wollen trotzdem lieber in der Oberliga spielen. Und gute Spieler aus der Landesliga haben natürlich das Vertrauen in ihren Verein und können eventuell auch mit ihm aufsteigen“, gibt Weusthoff einen Einblick, wie schwierig die Gespräche daher sind.
Rotation zwischen den Pfosten bei den Sportfreunden Niederwenigern
Klar ist, dass mit Max Wagner aus der eigenen A-Jugend und Sebastian Niesewicz (aktuell bei Borussia Dröschede) zwei neue Torhüter in die erste Mannschaft kommen. Alexander Golz hat seinen Abschied bekannt gegeben. Julian Geitz wird zudem in jedem Fall in der Oberliga bleiben, weshalb die Sportfreunde mit ihm nicht weiter in Gespräche eingestiegen sind – wobei sie zweigleisig planen und die meisten Spieler den Weg auch mitgehen wollen.
Klar ist bereits, dass Marc Gotzeina die Sportfreunde verlassen wird. Er schließt sich zur neuen Saison dem Oberliga-Konkurrenten ETB SW Essen an. „Darüber haben wir auch offen und schon früh kommuniziert. Er möchte sich weiter nach oben verbessern“, erzählt Weusthoff. Die Sportfreunde bedauern dies, wollten ihm aber keine Steine in den Weg legen. Verlassen wird die Wennischen zudem Taraba Kagnassim, der auch in der Oberliga bleiben möchte.
Zwei Spieler legen erstmal eine Fußballpause ein
Zudem legen mit Malte Eckert sowie Simon Bukowski zwei Spieler aus dem Kader eine Fußballpause ein. Und David Moreno wird aus familiären Gründen nun doch kürzer treten und vielleicht in der zweiten Mannschaft auflaufen. „Das ist für uns natürlich schade, er hat sich nie etwas zu Schaden kommen lassen und ist ein absoluter Führungsspieler“, bedauert Weusthoff.
Doch Moreno wird dem Verein weiter verbunden bleiben. Der Sportliche Leiter ist in weiteren Gesprächen. „Wir wären gerne schon etwas weiter, sind aber bisher zufrieden. Es ist eben schwierig, wenn man noch zwischen den Stühlen steht.“
Sergej Stahl hatte bereits im Vorjahr für zwei Saisons zugesagt
Was bereits von Beginn an sicher war: Sergej Stahl bleibt für die neue Saison erhalten. Er hatte den Sportfreunden schon im Vorjahr die Zusage für die kommenden zwei Spielzeiten gegeben. Das kommt nicht häufig vor und freute die Verantwortlichen. Den Verein kennt Stahl nun einige Jahre, er war 2018 vom ETB SW Essen, wo er vorher alle Jugendmannschaften durchlief, nach Hattingen gewechselt. Anfangs war er nebenbei auch noch Co-Trainer der A-Jugend, die damals mit Marcel Kraushaar und Carsten Neuhaus das aktuelle Trainerteam der ersten Elf trainierte. „Wir kennen uns daher länger und intensiver und verstehen uns gut“, erzählt Stahl.
Der 25-Jährige ist in der Regel als Innenverteidiger gesetzt und kommt in der Oberliga auf viel Spielzeit. Und er fühlt sich sehr wohl. „Die Atmosphäre auf und neben dem Platz ist super, menschlich läuft im Verein alles top. Das Team harmoniert, auch wenn es sportlich nicht so gut läuft. Und jetzt geht’s für uns ja sogar noch um was“, sagt Stahl, der vor drei Monaten Vater geworden ist, was aber keinerlei Probleme bei dem Aufwand als Oberliga-Spieler bereitet.
Bis Sommer 2023 ist Stahl im dualen Studium
Bis Sommer 2023 ist Stahl ohnehin bei der Landespolizei im dualen Studium. Danach muss er schauen, wie es zeitlich aussieht. „Es passte bisher mit den Absprachen bei beruflichen Verpflichtungen bei den Sportfreunden sehr gut. Die Verantwortlichen wissen, dass ich zwischendurch mal ein paar Tage oder eine Woche nicht zum Training kommen kann. Sie haben Verständnis und bei einem neuen Verein wäre es womöglich schwierig, dies so hinzubekommen“, nennt Stahl als ausschlaggebenden Grund für seine vorzeitige Zusage.
Stahl schätzt den familiären Umgang in Niederwenigern, auch die Unterstützung der vielen Zuschauer bei den Spielen. „Mir gefällt auch, dass die Sportfreunde als Dorfverein wachsen und sich an der ein oder anderen Stelle professionalisieren. Diesen Weg habe ich nun mit erlebt“, freut sich der Spieler. Ihm wurde in Gesprächen auch angeboten, direkt für zwei Jahre zuzusagen. „Ich richte daher ein Dankeschön an den Verein und hatte nicht lange überlegen müssen“, so Stahl.
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