Hattingen. Der 30:23-Erfolg bedeutet den vierten Sieg im vierten Spiel für Hattingen. Doch mit dem Auftritt an sich ist Trainer Kai Henning nicht zufrieden.

Der TuS Hattingen ist nach Beendigung der Herbstpause erfolgreich in die Punkterunde der Handball-Verbandsliga zurückgekehrt. Die Hattinger gewannen das Auswärtsspiel beim ATV Dorstfeld glatt mit 30:23 und feierten den vierten Sieg im vierten Spiel.

Diese Serie ist gerade auch unter dem Blickwinkel der bisher durch ständige Unterbrechungen geprägten ersten Saisonphase durchaus bemerkenswert. Dem Auftaktspiel in Dortmund folgte zunächst eine zweiwöchige Pause und den beiden folgenden Begegnungen sogar eine dreiwöchige Pause. In dieser Konstellation alle Spiele zu gewinnen und quasi ohne richtigen Rhythmus so erfolgreich zu punkten, das ist schon richtig stark.

Kai Henning freut sich über den Lauf des TuS Hattingen

Und darüber freut sich natürlich auch Trainer Kai Henning. „Wir haben noch eine blütenreine Weste und sind mit dem bisherigen Abschneiden natürlich sehr zufrieden. Besonders, weil es uns gelungen ist, dabei sogar die Ausfälle wichtiger Spieler erfolgreich zu kompensieren“, lobte der Übungsleiter seine Jungs für die überragende Punktausbeute nach dem vierten Spieltag.

Mit der Tatsache, dass Henning mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Dorstfeld trotz des Sieges in weiten Teilen überhaupt nicht einverstanden war, hielt der Coach aber auch nicht hinter den Berg. „Die Teamleistung war überhaupt nicht gut. Wir haben vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, so nicht umgesetzt und sowohl in der Defensive als auch in der Offensive oft zu fehlerhaft gehandelt. Das war ganz einfach ein Kopfproblem“, sagt er.

Und weiter: „Wir hätten niemals 23 Gegentore kassieren dürfen und hätten mindestens 40 Treffer erzielen müssen. Darüber haben wir sofort nach dem Abpfiff in der Kabine auch in aller Gelassenheit gesprochen.“ So übte Henning deutliche Kritik über die Art und Weise der Spielführung und die fehlende Ruhe in den Aktionen.

TuS Hattingen spielt in mehreren Systemen

Henning wechselte im Laufe der Begegnung munter durch und veränderte auch hin und wieder das Spielsystem. So variierten die Hattinger in der Abwehr zwischen einer 6:0- und einer 5:1-Formation und versuchten es im Angriff sowohl über schnelle Gegenstöße als auch über das Positionsspiel. All das klappte zwar nicht wie erwünscht, es reichte am Ende aber auch ohne den nach wie vor nicht einsatzbereiten Spielmacher Linus Grossmann und auch ohne David Bayer für einen deutlichen und zu keinem Zeitpunkt gefährdeten Sieg.

Nach einer Viertelstunde mit wechselhaftem Spiel (6:9) kristallisierte sich eine deutliche Überlegenheit der Gäste heraus. Dementsprechend fiel die Halbzeitführung mit 15:10 schon recht deutlich aus. Im zweiten Abschnitt zog der TuS zügig auf acht Tore davon (19:11), ließ den ATV Dorstfeld aber durch immer fehlerhafter werdende Aktionen wieder auf fünf Treffer herankommen (19:24). Eng wurde es für die Henning-Sieben aber nicht mehr. Obwohl „noch viel Luft nach oben war“, wie es der Trainer ausdrückte, brachten die Hattinger die Partie souverän über die Bühne.

Am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) kommt es in der Kreissporthalle nun zum absoluten Spitzenspiel der beiden verlustpunktfreien Teams zwischen dem TuS Hattingen und Tabellenführer HVE Villigst-Ergste, der (bei einem Spiel mehr als der TuS) mit 10:0-Punkten das Tableau anführt.

So haben sie gespielt

ATV Dorstfeld – TuS Hattingen 23:30

„Spielfilm“: 1:1, 1:6, 3:6, 6:7, 6:11, 8:13, 10:15 (Hz.), 11:19, 14:23, 19:24, 21:27, 23:30.

TuS: Bieber, Frorath; Jonas Jäger (1), Gräf (2), M. Sinnemann (1), Gusewski (2), Kilfitt (11/7), Werthebach (5), J. Sinnemann, Neitsch (1), Dobrodt (4), Oberste-Lehn (2), Wichmann (1), Bothmann, Filla.

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