Sprockhövel/Hattingen. Jeden Sonntag unterstützen Thiemo Heilmann und Eda Tanju ihre Klubs, auch bei Regen. Warum sie dies tun und wo es das beste Essen gibt.

Sollten sie tatsächlich aufsteigen, wird er den Platz stürmen und im Mannschaftskreis hüpfen. „Das mache ich sowieso, ob die das wollen oder nicht“, sagt Thiemo Heilmann lachend, wenn er über seinen Herzensverein spricht: den Hiddinghauser FV. Der 25-Jährige ist der Edelfan des kleinen Vereins aus Sprockhövel.

Woche für Woche steht er bei den Spielen des ungeschlagenen Tabellenführers der Kreisliga B an der Seitenlinie und unterstützt die Mannschaft von Trainer Sinischa Schneider mit motivierenden Sprüchen oder auch „indem ich am Rand stehe und ein bisschen schreie“, wie Heilmann sagt. „Die Jungs merken es, wenn jemand da ist, der ihnen Mut zuspricht und sie abklatscht, wenn sie vom Platz kommen.“

Thiemo Heilmann könnte selbst noch für die zweite Mannschaft des Hiddinghauser FV spielen

Seit seiner Kindheit ist Heilmann Mitglied im HFV. „Ich bin da quasi aufgewachsen. Der Verein ist mein Herz und Blut“, sagt der Sprockhöveler, der selbst noch einen Spielerpass besitzt und eigentlich zum zum Kader der Zweitvertretung in der Kreisliga C gehört.

„Im Moment bin ich aber eher Zuschauer als Spieler“, sagt Heilmann schmunzelnd. Nach der Arbeit auf der Baustelle sei er oft einfach zu erschöpft, um danach noch die Fußballschuhe zu schnüren. Dem Verein wolle er aber trotzdem verbunden bleiben, denn es gehe um mehr als den Sport. Der Hiddinghauser FV, das ist Lebensraum für Thiemo Heilmann.

Fans des Hiddinghauser FV um Thiemo Heilmann (r.)
Fans des Hiddinghauser FV um Thiemo Heilmann (r.) © Heilmann

Dass er nicht nur die eigene zweite Mannschaft unterstützt, sondern auch die erste, hat auch viel mit deren Trainer Sinischa Schneider zu tun. „Ich bin ein Sini-Sympathisant“, sagt Heilmann. Seit Schneider 2021 vom SV Büttenberg nach Hiddinghausen kam und gleich 20 Spieler mitbrachte, habe sich eine Freundschaft entwickelt, die Sonntag für Sonntag am Platz mit einem festen Ablauf gepflegt wird: „Ich bin bei den Heimspielen immer schon zum Treffpunkt der zweiten Mannschaft da. Dann gibt es erst einen Kaffee, später eine Bratwurst, eine Cola oder ein Bier. Aber Hauptsache, es wird ein bisschen gequatscht“.

Das beste Essen gibt es laut Heilmann beim FSV Gevelsberg

Ungemütliches Wetter bei den Spielen macht Heilmann dabei gar nichts aus. „Das schreckt mich nicht ab. Ich arbeite die ganze Woche auf dem Bau. Daher ist Wetter überhaupt nicht mein Feind. Am Wochenende das Spiel zu sehen, ist für mich Abwechslung und Entspannung“, sagt Heilmann, der neben der Anlage in Hiddinghausen, an der er die Kompaktheit schätzt, sich aber noch ein paar mehr Sitzgelegenheiten oder Vordächer wünscht, vor allem die des FSV Gevelsberg mag.

„Die haben immer schönes und unterschiedliches Essen da. Es gibt mal Steaks, mal Currywurst. Und die Anlage in Linderhausen ist auch gut, aber da ist das Essen nicht ganz so toll“, sagt Heilmann lachend.

Typisch Kreisliga.

Eda Tanju hält zum TuS Blankenstein in der Kreisliga C

Nicht nur Heilmann, auch Eda Tanju ist eine von vielen Amateurfußball-Anhängerinnen, die den Sonntagnachmittag regelmäßig an der Seitenlinie verbringen. Wenn der TuS Blankenstein in der Kreisliga C aufläuft, ob an der Marxstraße oder auch auswärts, dann ist Tanju dabei, dabei hatte sie einst mit Fußball „gar nichts am Hut. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, da jede Woche zuzugucken“, sagt sie lachend.

Eda Tanju (3. von links) unterstützt mit ihren Freundinnen den TuS Blankenstein Woche für Woche bei den Spielen.
Eda Tanju (3. von links) unterstützt mit ihren Freundinnen den TuS Blankenstein Woche für Woche bei den Spielen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Doch eine Beziehung zu einem Spieler des TuS veränderte dies. „Er ist der Hauptgrund, warum ich da bin, klar. Aber mittlerweile habe ich dort Freunde gefunden. Wir sind immer so acht bis neun Mädels, die zugucken. Das macht viel Spaß“, so Tanju.

Der TuS Blankenstein hat gute Chancen auf den Aufstieg in die Kreisliga B

Inzwischen ist sie richtig in den Lebensraum Amateurfußball hineingewachsen und genießt ihn. Auch am Grill half Tanju mit einer Freundin bereits einmal aus und möchte unterstützen, wo sie kann. „Der Sonntag war sonst immer so tot. Man hat ausgeschlafen und eigentlich gar nichts gemacht. Nun ist es schön, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen“, sagt Tanju, die sich in der Gruppe beim TuS so wohl fühlt, dass auch Silvester schon gemeinsam gefeiert wurde.

Auch die Blankensteiner, die am Wochenende den FSV Witten II klar mit 6:0 besiegten, dürfen sich als Tabellenführer große Hoffnungen auf den Aufstieg in die Kreisliga B machen. Ob Eda Tanju dann auch im Kreis der Mannschaft mitspringen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass die Freude groß wäre. Und die könnte sie mit ihren Freundinnen und Freunden teilen.

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