Hattingen. Mathilda Niemeyer aus Hattingen blickt auf das Jahr voraus und spricht an, was sie verbessern möchte. Wichtiger Termin in Thüringen.
Die Berufung in den Perspektivkader des Deutschen Judo-Bundes sei für sie schon ein wenig überraschend gewesen, gibt Mathilda Niemeyer zu. Die Hattinger Judoka (1. JJJC Hattingen) wurde aufgrund ihrer Erfolge im vergangenen Jahr – allen voran Bronze bei der U21-EM in Den Haag – von dem Nationalkader I in den Perspektivkader versetzt. „Das kam überraschend, weil es vorher kein Gespräch gab“, sagt Niemeyer, die sich aber freilich über die Ehre freut, gibt es so doch auch noch einmal eine bessere Förderung vom Verband.
Mit einem Wettkampf im belgischen Herstal startete Niemeyer relativ entspannt am vergangenen Wochenende in die Saison. „Es war gut, zum Reinkommen. Bei den Juniorinnen bin ich Erste geworden, bei den Seniorinnen lief es aber nicht so gut. Da habe ich zwei Kämpfe gewonnen und zwei verloren“, war die U-21-Kämpferin nicht ganz zufrieden.
Vor allem die Art und Weise, wie auf Erwachsenen-Ebene gekämpft wurde, sorgte für die eine oder andere Hürde. „Bei den Juniorinnen gibt es eher schöne Würfe, bei den Seniorinnen ist mehr Taktik drin. Da wird auch viel mit Shidos (Bestrafungen, Anm. d. Red.) gekämpft“, sagt Niemeyer.
Mathilda Niemeyer will an der Physis und der Taktik feilen
Genau diese taktische Herangehensweise der Gegnerinnen war es auch im ansonsten so erfolgreichen vergangenen Jahr, welche Niemeyer die größte Enttäuschung des Jahres beibrachte. Bei der U-21-WM verpasste sie die Medaillenränge deutlich, schied nach dem ersten Kampf gegen eine Japanerin aus. „Das lief unglücklich. Auf die Kampfweise der Japanerinnen muss ich mich nun einstellen und arbeite daran, dass ich nicht so schnell mit drei Shidos von der Matte gehe. Ich muss mich da anpassen und selbst taktisch klüger sein“, sagt sie.
Die Herangehensweise der asiatischen Gegnerinnen liegt der Hattingerin einfach nicht. „Sie wollen die Kampfpartnerinnen schlecht aussehen lassen und dadurch gewinnen, statt selbst einen schönen Wurf zu setzen. Zudem waren sie meistens schwerer und kräftiger als ich, die die Gewichtsklasse der 78 Kilogramm erst einmal richtig ausfüllen muss. Daher muss ich auch an der Physis arbeiten“, sagt Niemeyer.
Der Thüringenpokal ist ein wichtiger Termin
Grundsätzlich sei sie mit dem vergangenen Jahr aber sehr zufrieden, war sie doch offiziell erst im ersten Jahr als U-21-Judoka. „Da einen dritten Platz bei der stark besetzten EM zu machen, war sehr gut. Zwar gab es ein, zwei Kämpfe, in denen ich es besser hätte machen und so ins Finale kommen können. Aber das ist nun alles Geschichte und ich kann draus lernen“, sagt die 18-Jährige.
Nach dem Turnier am vergangenen Wochenende folgt Anfang April der Einstieg in die European Cups. Vorher stehen mit der Deutschen U-21-Meisterschaft und vor allem mit dem internationalen Thüringenpokal in Bad Blankenburg, bei dem auch wieder Kämpferinnen aus Japan und den Niederlanden vor Ort sein werden, noch zwei wichtige Termine für Niemeyer an.
Die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft sollen die Höhepunkte des Jahres werden
In der zweiten Jahreshälfte folgen im September dann die Europameisterschaft in Estland und im Oktober die Weltmeisterschaft in Turkmenistan – wenn Niemeyer die Qualifikation schafft und bei den European Cups zuvor genug Punkte sammelt. „Das ist auf jeden Fall mein Ziel, um dann den Erfolg vom vergangenen Jahr zu wiederholen oder noch besser abzuschließen“, sagt Niemeyer.
Und was ist mit der Judo-Bundesliga, in der sie für die SU Annen auf der Matte steht? „Wenn ich es schaffe, kämpfe ich da gerne. Aber im Moment ist mein Jahr schon sehr durchgetaktet mit Turnieren und Lehrgängen.“ Für alle Wittenerinnen bleibt da also nur das Abwarten.
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