Hattingen. Es geht um ein wichtiges Thema, indem der KSB Ennepe-Ruhr und der SSV Hattingen gemeinsame Sache machen. Alle Klubs sind angesprochen.
Es ist aktuell nur ein Angebot, welches der Kreissportbund Ennepe-Ruhr zusammen mit dem Stadtsportverband Hattingen allen Vereinen der Stadt und des Kreises macht. Die Bedeutung kann allerdings nicht zu hoch genug eingeschätzt werden: Denn es geht um den Schutz von Kindern. Genauer gesagt um die Prävention sexueller Gewalt.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Mai 2022 als erstes Bundesland ein Landeskinderschutzgesetz verabschiedet. Es sieht vor, dass alle Träger von Angeboten nach dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz ein Schutzkonzept entwickeln, umsetzen und überprüfen.
Dazu gehören auch freizeitorientierte Jugendangebote der Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes NRW und Vereine, die solche Angebote mit Kindern und Jugendlichen durchführen. Bis Ende 2024 sollen diese Mitgliedsorganisationen und Vereine vier Meilensteine erreicht haben: Die Positionierung und Verankerung durch einen Vorstandsbeschluss, die Durchführung einer organisationsspezifischen Risikoanalyse, den Beschluss und die Benennung mindestens einer Ansprechperson und die Überprüfung der Eignung der Mitarbeitenden durch Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis oder die Unterzeichnung eines Ehrenkodex.
Kreissportbunde Ennepe-Ruhr führte erste Gespräche mit den Vereinen
Alle anderen Sportvereine sind derzeit nicht verpflichtet, ein Schutzkonzept zu entwickeln, es gibt auch keine Frist, es ist eine freiwillige Maßnahme. Ein solches Schutzkonzept dennoch wohl jedem Klub gut zu Gesicht stehen.
Der Kreissportbund Ennepe-Ruhr möchte hierbei unterstützen. In der Vergangenheit wurden bereits erste Gespräche mit verschiedenen Vereinen geführt. „Das ist quasi der Auftakt, bei dem wir den Weg aufzeigen, wie man über eine Gefährdungsanalyse zum Schutzkonzept kommt. Dabei wird die große Bandbreite des Themenfeldes erläutert“, sagt Sarah Quirbach, Referentin der Koordinierungsstelle „Prävention sexualisierter/interpersoneller Gewalt“ des Kreissportbundes Ennepe-Ruhr.
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Die Risikoanalyse sei nun der nächste Schritt. Am 29. Juni lädt Quirbach gemeinsam mit ihrer Kollegin Alena Feldmann und dem Stadtsportbund Hattingen die Verantwortlichen aller Vereine zu einer kostenlosen, zentralen Risikoanalyse in den Konferenzraum des Gymnasiums Holthausen ein.
Nachdem eine gemeinsame Wissensgrundlage zum Themenfeld geschaffen wurde, wird dann der Blick auf die Klubs geworfen. „Dabei wird der gesamte Verein analysiert, sowohl der Sportbetrieb als auch die Ferienfreizeiten. Es geht zum Beispiel darum, welche Risiken so eine Ferienfreizeit birgt, wie man die Betreuer auswählt und was von ihnen verlangt wird. Aber auch, wer wann in die Kabine darf und muss, welche Nachweise und Qualifikationen die Betreuerinnen und Betreuer mitbringen müssen und in welchem Umfang sie sich fortbilden müssen“, sagt Quirbach.
Konferenztag am 29. Juni für alle Vereine
Der Konferenztag soll den Austausch zwischen den Vereinen stärken. Darüber hinaus bietet der KSB aber auch individuelle Termine an. Der Wunsch ist, dass Verantwortliche eines Vereins und auch Eltern aus verschiedenen Ebenen und Bereichen zusammenkommen, um einen möglichst breiten Blick auf das Thema zu werfen. Quirbach: „Es geht auch darum, dass die Leute wissen, was sie tun können, wenn ihnen außerhalb des Vereins etwas in diesem Zusammenhang auffällt.“
Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung mittels eines Formulars gibt es auf der Homepage des Kreissportbundes Ennepe-Ruhr.
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