Hattingen/Sprockhövel. Ruhrbogen Hattingen erlebt ein dramatisches Kellerduell gegen den PSV Recklinghausen II. Entscheidung fällt eine Sekunde vor Schluss.

Nun stecken sie ganz tief unten drin, betont Andreas Trompeter, der sportlich keinen guten Jahresabschluss mit dem Ruhrbogen Hattingen erlebte. Zunächst schied der Handball-Kreisligist im Pokal gegen den Landesligisten SV Westerholt mit 25:40 aus, dann setzte es im Kellerduell der Liga eine 31:32-Pleite gegen den PSV Recklinghausen II.

„Die Schwankungen sind bei uns einfach zu groß“ moniert Trompeter. Das Pokalspiel sei an sich nicht so wichtig gewesen, aber ein Paradebeispiel für seine Kritik. „In der ersten Hälfte spielen wir gegen einen Landesligisten super. Wir standen toll in der Deckung. Aber dann ging es wieder dahin“, so Trompeter.

Der krasse Außenseiter lag gegen Westerholt zur Pause sogar nur mit einem Tor in Rückstand, ehe es im zweiten Spielabschnitt deutlich wurde. Zu allem Überfluss brach bei Tobias Engler eine alte Knieverletzung erneut auf. Die endgültige Diagnose fehlt noch. Aber schon jetzt ist klar, dass die Ausfallzeit eher Monate als Wochen betragen wird.

Ruhrbogen Hattingen: Andreas Trompeter steht zu Beginn selbst auf dem Feld

„Das ist ein weiterer Stammspieler, der uns dann gegen Recklinghausen fehlte. Wir mussten ohne vier Rückraumspieler antreten“, ächzt Trompeter. Gegen das Ligaschlusslicht stand der Trainer mit seinen 60 Jahren in der Anfangsviertelstunde daher sogar selbst auf dem Platz.

60 Jahre ist Andreas Trompeter. Eigentlich beschränkt er sich daher auf das trainieren des Handball-Kreisligisten Ruhrbogen Hattingen. Nun stand er jedoch selbst auf dem Platz.
60 Jahre ist Andreas Trompeter. Eigentlich beschränkt er sich daher auf das trainieren des Handball-Kreisligisten Ruhrbogen Hattingen. Nun stand er jedoch selbst auf dem Platz. © Funke Foto Services | Walter Fischer

„Ich wollte von hinten ein wenig die Bälle verteilen“, so Trompeter. Zunächst lief es auch gut. Die Hattinger führten nach einer Viertelstunde mit 10:4. Vor allem Leon Müller traf stark, erzielte drei seiner zehn Tore in den ersten 15 Minuten. Durchziehen konnte der Ruhrbogen dies aber nicht. „Die Qualität lässt dann unheimlich schnell nach. Wir hatten später eine hohe Fehlpassquote und auch sehr schlechtes Deckungsverhalten“, kritisiert Trompeter hart.

Zwei-Minuten-Strafen kurz vor Schluss machen das Leben schwer

Natürlich sei einer der Gründe auch, dass Spieler im Training aufgrund des Personalmangels auf anderen Positionen agieren müssten, als im Spiel. Doch damit alleine ist es nicht getan. „In den letzten zehn Minuten kassieren wir auch zwei völlig unnötige Zwei-Minuten-Strafen. Das macht man einfach nicht“, sagt Trompeter. Eine davon ging auch an Leon Müller, der dann, 21 Sekunden vor Schluss, aber zum 31:31-Zwischenstand ausglich.

Ein letzter Angriff blieb dem PSV Recklinghausen II also noch, ein letzter Wurf. „Und den muss ich verhindern“, sagt der Trainer, dessen Team drei Sekunden vor Schluss wieder vollzählig auf dem Platz stand – eine Sekunde vor der Sirene aber doch das Tor zur Niederlage kassierte. Trompeter: „Das war ein Paradebeispiel für unsere unclevere Deckungsarbeit. Wenn der Gegner mit dem Ball ankommt, muss ich ihn attackieren. Nun hängen wir voll unten drin und müssen im neuen Jahr mit dem Druck umgehen.“

Weitere Ergebnisse in der Handball-Kreisliga: TV Wattenscheid - HSG Hattingen-Sprockhövel III 29:30; DJK Westfalia Welper II - Bochumer HC XX:XX; HC Hasslinghausen - MTV Elberfeld II XX:XX

HSC Welper und HSG Hattingen-Sprockhövel in der nächsten Pokalrunde

Bochumer HC - HSC Welper 21:24. Dank der Spielertrainerin Christina Hausherr, die gleich zehn Tore erzielte, zieht Kreisligist HSC Welper in die nächste Runde des Pokals ein. Zur Pause stand es noch 12:12, im zweiten Spielabschnitt waren die Hattingerinnen dann besser.

Auch die HSG Hattingen-Sprockhövel hat sich dank eines 20:18 über den TB Beckhausen bereits für die nächste Runde qualifiziert. Welche Partien nun auf das heimische Duo warten, ist noch unsicher.

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