Hattingen-Sprockhövel. Die HSG fällt auf den letzten Platz. Der Trainer listet die vielen Fehler klar auf und kritisiert schonungslos. Der Lichtblick ist überraschend.
Die Niederlagenserie hält weiter an, der freie Fall geht weiter. Auch am siebten Spieltag der Handball-Verbandsliga gelang es der HSG Hattingen-Sprockhövel nicht, endlich den ersehnten ersten Punkt einzufahren. Die Mannschaft von Trainer Kai Müller unterlag im Kellerduell der DJK SG Bösperde glatt mit 24:30 und ist auf den letzten Rang abgestürzt. Auch die fünf „neuen“ Spieler, die zum Kader dazugestoßen waren, brachten nicht die erhoffte Wende.
Dass gleich fünf Spieler aushelfen mussten, hatte natürlich mit der fast schon unheimlich anmutenden Personalmisere zu tun. Neben den ohnehin verletzt fehlenden Sven Schmitz, David Bayer, Tim Pemöller, Robin Hodde, Dominik Filla und Magnus Neitsch stand gegen Bösperde mit Phillip Dobrodt (gesperrt nach Blauer Karte) ein weiterer Leistungsträger ebenso nicht zur Verfügung wie Torjäger Kai Werthebach, der zu allem Überfluss mit einer Grippe auch noch kurzfristig ausfiel.
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Dafür waren nach der Maßnahme der Sportlichen Leitung, den Kader sporadisch mit Akteuren einer sogenannten „Feuerwehrspielerliste“ zu verstärken, Jakob Jäger, Linus Grossmann, Matthias Sinnemann und Philipp Gräf mit dabei. Auch Luca Kuhnhenn, der zuvor bei der zweiten Mannschaft sein Comeback gefeiert hatte, stellte sich zur Verfügung.
HSG Hattingen-Sprockhövel: Führungsspieler verstecken sich
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All das brachte aber nicht die erhoffte Wirkung. Die Mannschaft zeigte sich gegen die wahrlich nicht sonderlich stark aufspielende DJK mit ihren vielen baumlangen Spielern körperlich schon gar nicht, aber auch spielerisch nur ansatzweise auf Augenhöhe.
Da passte es ins Bild, dass bereits nach wenigen Minuten mit Jakob Isermann ein weiterer physisch starker Spieler verletzt aufgeben musste. Das Team zeigte sich durchaus bemüht, es fehlte aber an Geschlossenheit, spielerischen Ideen und auch an letzter Aggressivität und Leidenschaft, die in einer derart prekären Tabellensituation unbedingt vonnöten sind.
„Leider war es so, dass es weder die erfahreneren Spieler, die regelmäßig mit uns trainieren als auch die, die jetzt dazugekommen sind und zweifellos über viel Routine und starke individuelle Fähigkeiten verfügen, vorausgehen und das Heft des Handelns in die Hand nehmen konnten“, so Müller.
„Und wenn dann noch in der Abwehr meist ein Schritt fehlt, die Torhüter auch kaum Unterstützung bringen und man vorne reihenweise Hundertprozentige liegen lässt, dann kommt so ein Spiel zustande“, zeigte der Trainer die lange Mängelliste schonungslos auf. Bezeichnend, dass ausgerechnet Melvin Bockhacker, ein junger Spieler, der aus der Kreisliga (!) zur HSG gestoßen und gerade aus einer Verletzungspause zurückgekehrt ist, einer der wenigen Lichtblicke war.
Zur Pause ist gegen die DJK SG Bösperde sogar noch alles möglich
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Einmal mehr war es so, dass die Müller-Sieben die Anfangsphase regelrecht verschlief. Nach gerade einmal sieben Minuten lag die HSG bereits mit 1:6 zurück. Mit Linus Grossmann oder Jakob Jäger auf der vorgezogenen Position wurde das Abwehrverhalten dann besser.
Zur Pause war die Hoffnung mit dem 12:13 auch zurückgekehrt. Doch anstatt die Aufholjagd als Rückenwind mit in den zweiten Abschnitt zu nehmen, fiel das Team in alte Muster zurück, lag nach einer Dreiviertelstunde klar mit 15:23 im Hintertreffen und fand körperlich und mental nicht mehr die Kraft, sich gegen die weitere klare Niederlage zu stemmen. Der Ligaerhalt rückte in immer weitere Ferne.
HSG Hattingen-Sprockhövel – DJK SG Bösperde 24:30
- „Spielfilm“: 1:1, 1:6, 3:8, 5:8, 8:12, 12:13 (Hz.), 12:15, 13:18, 15:23, 19:25, 22:27, 24:30.
- HSG: Frorath, Botte; Jonas Jäger (6), Jakob Jäger (3), Grossmann (2), Bothmann (2), Kilfitt (7/7), Oberbossel (1), Grotjahn, Matthias Sinnemann (1), Kuhnhenn (1), Isermann, Bockhacker (1), Gräf.
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