Sprockhövel. Die Westfalenliga-Fußballer des SC Obersprockhövel stehen nach fünf Spielen bei nur fünf Punkten. Was dem Team gegen den DSC Wanne-Eickel fehlt.
Es ist wohl gar nicht schlecht, dass der Ball kurz nach dem Ausgleich mal bei Robert Wasilewski landet. So kann er das Ding wuchtig auf den Boden werfen. Frustabbau. Der Trainer der Westfalenliga-Fußballer des SC Obersprockhövel ist wütend. „Zu Recht, glaube ich“, sagt er nach dem Schlusspfiff der Partie gegen den ungeschlagenen DSC Wanne-Eickel, dessen Coach Pascal Beilfuß nach diesem 2:2 (1:1) von einem gewonnen Punkt spricht. „Uns fehlt der Killer-Instinkt“, sagt der SCO-Trainer. „Wir hätten das dritte oder vierte Tor machen müssen.“ Die Bestätigung bleibt nicht aus. „Bevor es hier 2:2 steht, muss das 3:1 fallen“, sagt DSC-Coach Pascal Beilfuß.
Aber zunächst einmal der Reihe nach. Nach gerade mal zehn Minuten, als die Bänke leer waren, weil die Ersatzspieler jeweils ein paar Meter dahinter Schattenplätze unter den Bäumen gewählt hatten, gingen die Wanne-Eickeler in der Obersprockhöveler Hitze in Führung. Xhino Kadiu köpfte den Ball nach einer Flanke von Bekem Saglam kraftvoll an die Latte. Das Spielgerät landete dann bei Salih Arabaci, und dieser traf mit seinem 17-Meter-Schuss. Was Robert Wasilewski dann aber sah, stellte ihn zufrieden. „Wir haben eine sehr gute Reaktion gezeigt“, sagte der SCO-Trainer.
Patrick Dytko trifft für den SC Obersprockhövel zur 2:1-Führung
Und kurz vor der ersten Trinkpause an diesem Nachmittag fiel der Ausgleich. Nach Vorarbeit von Tim Dudda tauchte Luca Baur allein vor Frederic Westergerling auf und stocherte den Ball am DSC-Keeper vorbei zum 1:1 ins Netz. Die Obersprockhöveler waren endgültig im Spiel angekommen und nun das bessere Team. Den verdienten Lohn gab es kurz nach der Pause. In der 48. Minute, um genau zu sein. Einen 18-Meter-Freistoß nutzte Patrick Dytko zur 2:1-Führung für den SCO, nachdem Salih Arabaci zuvor Luca Baur gefoult hatte. Ein wunderschönes Tor!
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Es ging allerdings noch schöner! Dafür verantwortlich war Wanne-Eickels Kapitän Xhino Kadiu, der auch schon das Trikot der TSG Sprockhövel getragen hat. Mit einem herrlichen 16-Meter-Schlenzer traf der 33-Jährige in der 78. Minute zum 2:2. „Ein Genie-Streich“, meinte sein Trainer Pascal Beilfuß. Kurios: Nur wenige Sekunden zuvor hätte das 3:1 für die Obersprockhöveler fallen können. Sogar müssen? Doch nach Vorarbeit von Patrick Dytko und Dawid Ginczek verfehlte Niklas Niedergethmann mit seinem Schuss das DSC-Gehäuse.
Wanne-Eickels Trainer: „Das war unsere schlechteste Saisonleistung“
Robert Wasilewski kam aber gar nicht auf Idee, auf seiner eingewechselten Nummer 11 herumzuhacken. „Wir hatten ja auch schon vorher drei Riesen-Möglichkeiten“, sagte der SCO-Coach. „Hätten wir hier bei den 30 Grad das dritte Tor gemacht, wäre der Gegner auch tot gewesen.“ So aber kam dieser Gegner noch einmal zurück und zu einem Punkt – trotz „unserer schlechtesten Saisonleistung“, wie Trainer Pascal Beilfuß sagte.
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Klar: Robert Wasilewski fehlte zu einem glücklichen Sonntagnachmittag ein Sieg. „Auch wenn wir nach fünf Spielen nur fünf Punkte haben: Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte der Obersprockhöveler Coach. „Und wer erzählt, die Mannschaft sei nicht intakt, ist fehl am Platz. Ich sehe doch im Training, wie die Jungs arbeiten und sich sich den Arsch aufreißen. Uns hat heute leider gefehlt, dass wir uns belohnen.“
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Salih Arabaci (10.), 1:1 Luca Baur (26.), 2:1 Patrick Dytko (48.), 2:2 Xhino Kadiu (78.).
SC Obersprockhövel: Zölzer - Baur (90. J. Seitz), Kost, Monse, Budde - Wasilewski, Dudda - Jahnke (62. Niedergethmann), Berbatovci (76. Toris), Dytko - Rast (70. Ginczek).