Sprockhövel. Westfalenliga: Nach dem 0:3 gegen den SC Preußen Münster wundert sich Jan Helfers, der Trainer der U 19 der TSG Sprockhövel, über mehrere Dinge.
Es ist keine Überraschung, dass die U-19-Fußballer der TSG Sprockhövel in der Westfalenliga auch ihr zweites Saisonspiel verloren haben. Nach dem 2:4 beim SV Lippstadt 08 unterlagen sie in der Klein-Arena dem vermeintlichen Top-Favoriten, dem SC Preußen Münster, mit 0:3 (0:2). Irgendwie war’s aber auch ein bisschen ärgerlich, weil der Bundesliga-Absteiger niemals diese drei Tore besser war.
Nach dem Schlusspfiff ärgerte sich Jan Helfers jedoch nicht so sehr über das Ergebnis, sondern über den Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben taktisch nicht so gespielt, wie ich das wollte“, sagte der Trainer der Sprockhöveler A-Junioren. „Wir waren zu defensiv.“
Abseits? Die TSG Sprockhövel liegt schon in der dritten Minute hinten
Allerdings musste die U 19 der TSG auch einen sehr frühen Schock verdauen, als Benedikt Fallbrock aus der ersten Münsteraner Offensiv-Aktion das 1:0 machte. „Ich habe es als Abseits wahrgenommen“, sagte Jan Helfers und war damit gewiss nicht allein. „Das hat uns ein bisschen den Zahn gezogen, das tut nach zweieinhalb Minuten schon weh.“
Der Sprockhöveler Coach hatte so aufgestellt, dass hinten eine Fünferkette stand – mit Jarno Bültmann rechts und Younes Puppendahl links als flexible Schienenspieler auf den Außenpositionen. Das funktionierte auch hin und wieder, zum Beispiel in der 16. Minute, als Younes Puppendahl flankte, Max Demtröder jedoch nicht genug Druck hinter den Ball bekam und Preußen-Keeper Leander Hoppenheit beim anschließenden Distanzschuss Lars Szewczyks nur die Möglichkeit blieb, hinterherzustaunen. Nur knapp verfehlte der Ball sein Ziel. Es wäre ein Traumtor gewesen. Oder kurz vor der Pause, als die Preußen bereits mit 2:0 vorne lagen und sich Younes Puppendahl durchsetzte, aber aus spitzem Winkel nur den kurzen Pfosten traf.
Benedikt Fallbrock trifft in Sprockhövel zum zweiten Mal für den SC Preußen Münster
Klar: Szenen wie solche hätte Jan Helfers gerne häufiger gesehen. „Wir hätten in den Zweikämpfen mutiger agieren müssen, wir waren zu vorsichtig“, sagte der TSG-Trainer, dessen Team in einigen Szenen auch etwas mehr Präzision im Passspiel gutgetan hätte. Ziemlich genau kam der Ball jedoch in der 61. Minute an, als Jarno Bültmann den eingewechselten Ahmad Alibrahiem klasse bediente. Schiedsrichter-Assistent Ediz Kutucu hob die Fahne, er wollte eine Abseitsstellung erkannt haben und hatte damit eine sehr exklusive Meinung.
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Ein Sprockhöveler Tor wäre es aber eh nicht geworden, weil Ahmad Alibrahiem an Leander Hoppenheit scheiterte, der übrigens neben der deutschen auch die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten besitzt. Und nur fünf Minuten später beendete der Favorit die letzten kleinen Zweifel an seinem zweiten Saisonsieg. Benedikt Fallbrock traf zum zweiten Mal und 3:0-Endstand. „Da sieht man den Unterschied“, meinte TSG-Coach Jan Helfers. „Das ist eine Top-Mannschaft, während wir einfach noch zu jung und zu naiv sind, wie wir unsere Chancen ausspielen. Wir treffen viele falsche Entscheidungen.“
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Benedikt Fallbrock (3.), 0:2 Lukas Herb (30.), 0:3 Benedikt Fallbrock (66.).
TSG Sprockhövel U 19: Apel - Bültmann, Szewczyk, Dückers, Coly, Puppendahl - Öner (67. Politano), Lakota (76. Groß), Demtröder (57. Alibrahiem) - Szymanski (71. Dabovic), Banno (71. Hamidovic).