Hattingen. Ein großer Umbruch liegt hinter dem Landesligisten SG Welper – worauf der Trainer nun setzt und welches Ziel der Verein ausgerufen hat.
Die Vorbereitung war durchwachsen, die SG Welper braucht noch Zeit.
Der neue Trainer Dino Degenhard bittet auch das Umfeld um Geduld.
Dino Degenhard, wie lief die Vorbereitung bei der SG Welper?
Wir haben vieles ausprobiert. Mal mit einer Dreier-, dann mit einer Vierer- und auch mit einer Fünferkette gespielt. Man merkt, dass die zwölf, 13 Spieler, die zum großen Teil auch schon da waren, gut sind. Die anderen Spieler müssen wir heranführen und sie auch vom Kopf her an das Tempo gewöhnen. Da muss man den Spielern Zeit geben, die wir eigentlich aber nicht haben. Deswegen haben wir uns mit Cihan Tasbas und Servan Ak auch noch einmal verstärk, wobei aktuell nicht viel auf dem Markt ist. Nun müssen wir gucken, wo sind noch Stellschrauben, an denen wir ansetzen können. Ich hätte gerne noch ein, zwei Spieler gehabt, aber nun müssen wir bis zum Winter mit dem Material arbeiten, das wir haben.
Sie haben neun Testspiele absolviert. Unter anderen wurde gegen die Bezirksligisten FC Neuruhrort und SV Zweckel gewonnen. Gegen den Bezirksligisten TuS Harpen gab es aber sieben Gegentore, gegen den klassengleichen VfL Kamen sowie A-Ligist SW Röllinghausen jeweils fünf.
Natürlich, wenn man sich die reinen Zahlen anschaut, sieht es nicht so toll aus. Aber man darf das Ganze auch nicht zu hoch hängen. Wir müssen gucken, dass wir zum ersten Spieltag am 13. August gegen Wattenscheid 08 die elf Spieler gefunden haben, die topfit sind, um gegen 08 zu gewinnen. Das ist ein Gegner auf Augenhöhe und ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg.
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Während in der Abwehr und im Sturm größtenteils Konstanz herrscht, muss sich eine neue Achse im Mittelfeld finden. Hat sich da jemand in den Vordergrund gespielt?
Gut macht sich Tom Pickhardt, der vom TuS Hattingen zu uns gekommen ist. Auch Jan Oberhagemann war stark in der Vorbereitung. Ihm traue ich eine Führungsrolle zu. Mit Cihan Tasbas haben wir nun einen sehr erfahrenen Spieler dazugeholt und wir haben ja auch noch Jakob Bergheim. Grundsätzlich haben wir aber einen riesigen Umbruch im Kader, der in der vergangenen Saison schon super dünn war. Mit Tolga Dilek, Luca Baur, Frederic Krawinkel und Tobias Lübke haben wir an Qualität verloren. Und es ist kein Geld da, gestandene Spieler für diese Liga zu holen.
Es wäre also utopisch, mehr als den Klassenerhalt als Ziel zu nennen?
Absolut. Auch das Umfeld muss sich daran gewöhnen, dass es nicht mehr so wie früher ist. Wir wollen die Liga halten, um auch die gestandenen Spieler bei uns halten zu können. Zugleich wollen wir die anderen Spieler an das Niveau heranführen, um dann darauf aufbauen zu können.
Woran wollen Sie sich außer der Endplatzierung und dem Heranführen der jüngeren Spieler messen lassen?
Wir sind darauf bedacht, auf Konter zu spielen und mit schnellem Umschaltspiel zu Toren zu kommen. Mit unseren gestandenen Abwehrspielern Florian Pemöller, Marc Kaulitzky und Marco Bakenecker ist das die richtige Variante. Aber wir wollen auch für Überraschungen gut sein und die Gegner zum Beispiel auch mal früh anlaufen.
Wer sind die Aufstiegs-Favoriten?
Ganz klar der SV Wanne 11. Sie haben das gemacht, was wir langfristig vorhaben – sich nur punktuell verstärkt und auf das Vorhandene aufgebaut. Auch Westfalia Herne hat gute Transfers getätigt, da muss man abwarten, wie sie mit den zwei Abstiegen in Folge umgehen. Und als Überraschungsmannschaft glaube ich an Aufsteiger Vestia Disteln. Sie haben gute Leute geholt und haben eigentlich schon eine Oberliga-Mannschaft.
Haben Sie abschließend noch einen Wunsch für die kommende Saison?
Wichtig ist, dass erkannt wird, dass etwas Neues zusammenwächst. Und das dies Zeit braucht.