Hagen. SC Obersprockhövel II scheidet beim Fritz-Kahl-Turnier aus. Der Schiedsrichter überrascht alle mit einer angeblichen Regel im Elfmeterschießen.

Das Ausscheiden im Viertelfinale des 44. Fritz-Kahl-Gedächtnisturnieres in Hagen, störte Markus Möller, den Trainer des SC Obersprockhövel II, aus sportlicher Sicht gar nicht so sehr. Immerhin sei es nur ein Vorbereitungsturnier, Ergebnisse spielen da nicht die große Rolle.

Bei der 8:9-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen die A-Liga-Fußballer des FC Polonia Hagen war es vielmehr die harte Gangart der Gegner sowie der Auftritt des Schiedsrichters, die bei Möller einen faden Beigeschmack hinterließen.

„So eine unfaire Mannschaft wie Polonia Hagen habe ich noch nie gesehen, das war wirklich brutal und hatte mit Fußball nicht viel zu tun“, ärgerte sich der SCO-Trainer. Seine Spieler hätten teilweise selbst um eine Auswechslung gebeten, aus Angst vor Verletzungen. Der Schiedsrichter reagierte jedoch nicht.

Polonia Hagens hat dafür nur ein müdes Lächeln übrig. „Wir als Polonia Hagen sind dafür seit Jahren bekannt, dass wir körperbetonten Fußball spielen, aber absolut fair und im immer im Rahmen“, so Polonias Vorstandsmitglied Michał Wajgel, der selbst mitspielte. Die Verteilung der Gelben Karten – vier bekam der SCO II, eine Polonia, würden dies unterstreichen. „Dann mit so einem Vorwurf um die Ecke zu kommen, ist schon traurig“, so Wajgel, der betonte, dass ihr Spieler Tim Mühlhof nach einem Foul verletzt ausgewechselt werden musste.

SC Obersprockhövel II muss gegen Polonia Hagen ins Elfmeterschießen

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Nach dem 2:2 nach regulärer Spielzeit – Janik Denzel und Alexander Valdix hatten für den SCO II getroffen, Polonia acht Minuten vor Schluss ausgeglichen – ging es ins Elfmeterschießen. Und dort wurde es kurios. Die ersten fünf Schützen beider Teams verwandelten. Dann wollte Polonia als achten Schützen einen Spieler schießen lassen, der bereits unter den ersten fünf Schützen gewesen war.

„Wir haben gesagt, dass das nicht geht. Polonia meinte, die anderen beiden Spieler seien verletzt“, so Möller. Dabei spielten diese vorher 90 Minuten lang durch. „Sie haben sich am Ende ins Ziel geschleppt“, so Wajgel dazu.

Die Hagener ließen nach dem Protest dann aber doch ihren Torhüter antreten, der verwandelte. Daraufhin ging Obersprockhövels Feldspieler Oliver Gasterich in Richtung Elfmeterpunkt.

„Doch dann sagte der Schiedsrichter, dass auch unser Torhüter schießen müsse, da Polonia durch die Blessuren ja auch zwei Spieler weniger zum Schießen hätte. Dabei hatten wir ja noch zwei fitte Spieler übrig“, so Möller ungläubig. Sein Team fügte sich dennoch – und Niklas Michel verschoss, der SCO II war ausgeschieden.

Zwar ist es richtig, dass sich auch das eigene Kontingent an Spielern verringert, wenn bei der gegnerischen Mannschaft keine elf Spieler mehr für das Elfmeterschießen zur Verfügung stehen, das bedeutet aber nicht, dass der SCO II den Torhüter schießen lassen musste. Er hätte auch den Torhüter und einen Feldspieler aus dem eigenen Aufgebot für das Strafstoßschießen herausnehmen können. Zudem hätte der Schiedsrichter eigentlich die Namen der Schützen vor dem ersten Elfmeter notieren müssen bzw. der SCO II hätte den Schiedsrichter laut DFB-Regeln über die Namen und Nummern aller ausgeschlossenen Spieler in Kenntnis setzten müssen.

Sieg gegen den SC Berchum/Garenfeld II, Niederlage gegen den FC Wetter

Zuvor hatten die Obersprockhöveler 5:0 gegen den A-Ligisten SC Berchum/Garenfeld II gewonnen und unglücklich 0:2 gegen den Bezirksligisten FC Wetter verloren, waren als einer der zwei besten Gruppenzweiten aber ins Viertelfinale eingezogen.

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