Hattingen. Die Deutschland-Tour kehrt nach Hattingen und Sprockhövel zurück. Peter Berger erinnert sich an 1980. Einer entfachte ein Hype wie Jan Ullrich.

Das Duell zwischen Tadej Pogačar und Jonas Vingegaard bei der Tour de France faszinierte in den vergangenen Wochen die Radsport-Fans der ganzen Welt und lockte zahlreiche begeisterte Menschen an die Strecke sowie vor die Fernsehgeräte.

Kaum ist das größte Radrennen des Jahres vorbei, steht für die heimischen Fans schon ein weiterer Höhepunkt an: Die Deutschland-Tour. Insgesamt 724 Kilometer ist sie lang, führt vom Saarland bis nach Essen und macht am 26. August auch Station in Sprockhövel und Hattingen.

„120 Radsportler der Männer-Elite, von hoffnungsvollen Talenten bis zu internationalen Stars, durchfahren Hattingen. Fans können entlang der Strecke die Deutschland-Tour begrüßen und die Profis auf ihren Rädern anfeuern. Eine tolle Kulisse, über die sich auch ein Millionenpublikum in 190 Ländern, in die das Rennen übertragen wird, freut“, kündigt die Veranstalterin, die Gesellschaft zur Förderung des Radsports, an.

Deutschland-Tour: Von der South-Kirby-Straße über Bredenscheid nach Velbert

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Ob die deutschen Radsport-Stars um die Tour de France-Teilnehmer Simon Geschke, Nils Politt, Emanuel Buchmann, Phil Bauhaus, John Degenkolb, Georg Zimmermann, Nikias Arndt dabei sein werden, wenn es 174 Kilometer von Arnsberg über Hattingen nach Essen geht, ist noch offen. Zugesagt haben aber unter anderem die Teams Bora-Hansgrohe, Alpecin-Deceuninck, Bahrain-Victorious, Ineos-Grenadiers, Intermarché-Circus-Wanty, Movistar, Soudal-Quick-Step, DSM, Trek Segafredo und UAE.

Bei Kilometer 85 der 3. Etappe der Deutschland-Tour kommen die Radler gegen 15.30 Uhr aus Sprockhövel von der South-Kirby-Straße und fahren dann über die Bredenscheider Straße, Elfringhauser Straße und das Wodantal weiter nach Velbert-Langenberg bis hoch zum Sender.

Peter Berger schoss 1980 Fotos von dem Spektakel in Niederbonsfeld

Dort wird wahrscheinlich auch Peter Berger stehen und sich das Spektakel bei der Steigung anschauen. Der heute 73-Jährige ist zwar eigentlich im Fußball beheimatet – seit 60 Jahren ist er Vereinsmitglied des SuS Niederbonsfeld, war dort selbst Spieler und Jugendtrainer und ist noch heute im Beirat tätig – doch der auch der Radsport hat es ihm angetan.

Gewann die Deutschland-Tour 2021 und könnte auch dieses Jahr wieder dabei sein: Nils Politt vom Team Bora-hansgrohe.
Gewann die Deutschland-Tour 2021 und könnte auch dieses Jahr wieder dabei sein: Nils Politt vom Team Bora-hansgrohe. © dpa | David Pintens

„Als Sportfan schaut man sich das natürlich an“, sagt er. Schon 1980, als die Radprofis bei der Deutschlandtour ebenfalls durch Hattingen rasten, stand Berger an der Kohlenstraße vor der Wirtschaft und schoss Fotos mit seiner Kamera. „Das war damals die 20. Auflage der Deutschlandtour. Unter anderem war Didi Thurau dabei. Der fuhr 1977 bei der Tour de France 15 Tage lang im gelben Trikot und hatte eine ähnliche Euphorie ausgelöst wie später Jan Ullrich“, erinnert sich Berger.

Auch Klaus Peter Thaler, später Radsport-Bundestrainer, und der spätere Deutschland-Tour-Sieger und Bahn-Olympiasieger Gregor Braun, der im Juni 2023 zu zwei Jahren und neun Monaten Haft wegen Anstiftung zu zum Teil schweren sexuellen Kindes-Missbrauch in 31 Fällen in den Jahren 2013 bis 2018 verurteilt wurde, fuhren damals durch Hattingen.

„Zwei Jugendmannschaften vom SuS Niederbonsfeld empfingen die Radsportler damals in Trikot. Es war schon eine Attraktion zu der Zeit hier“, so Berger.

So soll es auch im August wieder sein.

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