Essen. So fügt sich Berkant Canbulut nach seiner Rückkehr bei der TSG Sprockhövel ein. Drei Erkenntnisse lieferte der Test gegen den ESC Rellinghausen.
Ständig breitet Berkant Canbulut die Arme leicht aus, um zu signalisieren, dass er frei steht. Stets fordert der Mann mit der Rückennummer acht den Pass seiner Mitspieler, um ihn dann mit einem Kontakt weiterzuleiten.
Ist dies nicht möglich, streichelt er die Kugel einmal mit seiner Fußsohle, lässt sich fallen, um das Spiel vor sich zu haben und versucht dann aus der Tiefe heraus aufzubauen.
„Berko, ey, Berko“, ruft Agon Arifi dann beispielsweise auf der rechten Seite und will einen hohen Ball in den Lauf gespielt bekommen.
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Es ist in diesem Fußball-Testspiel der TSG Sprockhövel gegen den ESC Rellinghausen sofort zu sehen: Rückkehrer Berkant Canbulut möchte Regie führen und nicht nur irgendein Statist im Spiel des Oberligisten sein.
TSG Sprockhövel: Berkant Canbulut dirigiert aus dem Zentrum
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An der Seite von dem von Trainer Yakup Göksu hoch geschätzten Felix Sauer sowie Mick Steffens, die für Canbulut viel Defensiv- und Laufarbeit mit verrichten, ist der 31-Jährige gegen Rellinghausen im zentralen Mittelfeld für die kreativen Momente vorgesehen. Direkt der erste Pass im Aufbauspiel geht meistens zu ihm, die Mitspieler suchen ihn und wollen ihm gleichzeitig ermöglichen, dass er seine fußballerische Qualität auf dem Platz bringt.
Immer wieder blitzt diese auf. Mal dreht er sich mit dem Ball um die eigene Achse und die Gegenspieler, dann provoziert er ein Foul an sich, nah am gegnerischen Strafraum. Die Ecken von rechts bringt er mit viel Schnitt ins Zentrum, findet aber keine Abnehmer.
Die Hereingaben von der anderen Seite und die Freistöße überlässt er lieber Ishak Dogan und lauert dann selbst an der Strafraumkante. Er gibt Kommandos, ruft den Innenverteidigern bei einem hohen Ball zu, sie sollen ihn doch in Richtung Torwart verlängern oder fordert lautstark: „hier rüber, hier rüber“.
Läuferisch ist noch viel Luft nach oben
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Doch – und auch das wird in den 45 Minuten, die Canbulut auf dem Feld bei weit über 30 Grad vom Trainer vergönnt sind, deutlich – so richtig fit ist er noch nicht. Wie auch nach der vergangenen Spielzeit im Trikot der SG Wattenscheid 09, in der er nur ganz selten mehrere Spiele am Stück bestreiten konnte?
Immer wieder trabt er eher über den Platz, hält sich aus der sogenannten Drecksarbeit weitestgehend heraus, lässt die anderen laufen und kämpfen. Bei den Ecken macht er keine Anstalten, wirklich an den Ball kommen zu wollen. Er ist der Initiator, aber nicht der Zweikämpfer. Die Pässe kommen noch nicht immer an, haben eine zu große Streuung. Dann schüttelt er den Kopf, ärgert sich.
Manchmal scheint es, als ob er etwas unrund gehe, sogar, als ob er leicht humpele, wenn Defensivarbeit gefordert ist. Doch sobald es dann wieder in die andere Richtung geht, ist Canbulut auch wieder in seinem Element, sortiert, ruft, passt, läuft – und geht nach dem Pausenpfiff mit tropfenden Schweiß in die Kabine.
Bis zum fußballerischen Blockbuster wird es noch dauern.
Die Erkenntnisse aus dem Testspiel der TSG Sprockhövel
- Maximilian Dagott fehlte beim Spiel gegen den ESC Rellinghausen, weil es für ihn nach der Partie gegen die SG Welper in den Urlaub ging. Auch Emre Yesilova, Dominik Wasilewski und Marcel Weiß fehlen daher noch.
- Kiyan Gilani und Joshua Perea Torres plagen leichte Blessuren, weshalb sie aktuell in der Vorbereitung noch fehlen.
- Bei Jasper Stojan schreitet die Genesung nach seinem Achillessehnenriss besser voran, als gedacht. Dennoch wird er noch lange fehlen. Das gilt auch für Anthony Boehm nach seinem Kreuzbandriss.
- In der Innenverteidigung spielte gegen Rellinghausen in Abwesenheit von Dagott mit Ron Klinger nur ein gelernter Abwehrmann im Zentrum – links in der Dreierkette. Neben ihm liefen mit Max Michels und Yunus-Emre Cakir zwei Mittelfeldspieler auf. In der zweiten Hälfte rückte Levin Müller von der Außenbahn nach innen. Gut möglich, dass die TSG sich hier noch verstärkt. Zumal etwas Größe und Kopfballstärke dem Kader guttun würde.
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