Sprockhövel. Aller guten Dinge sind drei. Für Berkant Canbulut schließt sich mit seiner Rückkehr zur TSG Sprockhövel ein Kreis. Zuletzt gab es viele Probleme.
Nein, so richtig zufrieden ist Berkant Canbulut mit der Art und Weise seines letzten Jahres bei der SG Wattenscheid 09 nicht. „Ich hatte einige Probleme, generell, aber auch familiär“, sagt der 31-Jährige, der in der kommenden Spielzeit wieder das Trikot der TSG Sprockhövel tragen wird – bereits zum zweiten Mal kehrt er zur TSG zurück.
Natürlich hätte er den Abstieg Wattenscheids in die Oberliga gerne verhindert, nichts lieber als das. Doch die vergangene Spielzeit lief von Anfang bis Ende unrund.
„Meine Zusage dort hatte sich durch einen Arbeitgeberwechsel verzögert. Dadurch konnte ich in der Vorbereitung so gut wie gar nicht mitmachen und war am Saisonstart nicht fit, musste aber direkt spielen“, so Canbulut.
Wattenscheid 09: Berkant Canbulut fiel mit einer Verletzung nach der anderen aus
Kein Wunder, dass sich die kleinen Wehwehchen dann eifrig die Klinke in die Hand gaben. „Wenn ich noch ein ganz junger Bursche wäre, dann wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber so zwickte es mal hier, mal da. Die Wade hat zugemacht, dann hatte ich wieder woanders eine Zerrung. Ich habe keine drei Wochen am Stück trainiert“, sagt Canbulut.
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Lediglich auf elf Einsätze kam er für den Traditionsverein, wurde dabei sieben Mal eingewechselt, dabei sollte er eigentlich einer der Führungsspieler der Mannschaft sein. Doch daraus wurde nichts – auch weil der Fußball durch eine Erkrankung im Familienumfeld in den Hintergrund rückte. „Ich war eine Zeit lang nicht da. Und nachdem ich das überwunden hatte, zog ich mir eine Schulterverletzung zu und war wieder länger raus“, ärgert sich Canbulut selbst.
Wer weiß, ob der Klassenerhalt für die Wattenscheider mit einem fitten Canbulut möglich gewesen wäre. „Das sind wilde Spekulationen. Ob es dann geklappt hätte, weiß man nicht. Nach meinem Wechsel zu Wattenscheid war es aber auch meine Hauptaufgabe, den Verein wieder in die Regionalliga zu führen. Und das hat geklappt“, so Canbulut.
Bei der TSG Sprockhövel machte Berkant Canbulut seine ersten Schritte
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Dass er nun auch aus zeitlichen Gründen nach Sprockhövel wechselt – was deutlich näher an seinem Heimatort Hagen liegt als Wattenscheid – hätte auch bei seinem Ex-Verein jeder verstanden. „Mir war wichtig, den Aufwand zu reduzieren. Ich wohne in Hagen. Es sind nur 18 Kilometer nach Sprockhövel. Nach dem Training bin ich ruckzuck zu Hause. Ich habe zwei Kinder. Es hat alles gepasst“, sagt der offensive Mittelfeldspieler.
Zudem sei die TSG neben Wattenscheid nun einmal einer seiner Lieblingsvereine. „Ich habe hier meine ersten Seniorenjahre erlebt, hatte mega viel Spaß. Ich danke dem Klub noch heute für diese Zeit und diese Chance“, sagt der Rückkehrer. Der Kontakt zur TSG sei nie abgebrochen, immer mal wieder sei über einen Wechsel gesprochen worden. Nun hat es geklappt.
In Sprockhövel soll Canbulut nun erst einmal fit werden, um das Team im zweiten Schritt sportlich wie verbal führen zu können – denn bei allem Talent fehlte es ab und an Widerstandsfähigkeit in der vergangenen Saison, die gerade noch so mit dem Klassenerhalt endete. Canbulut: „Auch in Wattenscheid war es meine Aufgabe, die Mannschaft durch Drucksituationen zu führen. Die Spieler hier haben vergangene Saison aber auch schon einen Lernprozess durchgemacht. An solchen Erlebnissen kann man nur wachsen. Ich freue mich auf die Rolle.“
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