Sprockhövel. Zwei neue Keeper, beide wollen den Stammplatz. Beim SCO gibt es ein heißes Duell. Dabei wäre einer von ihnen beinahe bei der SG Welper gelandet.

Einer wird in den sauren Apfel beißen und den harten Platz auf der Ersatzbank des Fußball-Westfalenligisten SC Obersprockhövel einnehmen müssen, das ist schon jetzt klar.

Lust darauf hat aber natürlich niemand, zu groß sind die Chance und Ambitionen von Paul Zölzer und Yannik Prahl, die nach dem Abgang von Aaron Kuhlmann das neue Torwartduo des SCO bilden.

Beide eint einiges. Sie sind jung, sie wollen sich beweisen – und sie schielen ganz klar auf den Stammplatz.

SC Obersprockhövel sah überzeugende Videos von Yannik Prahl

„Ich bin offen für den Konkurrenzkampf. Mein Ziel ist es, mich durchzusetzen. Immer wenn ich fit war, war ich auch die Nummer eins in meinen Klubs, habe mich durchgesetzt“, sagt Yannik Prahl. Der 23-Jährige wagt den Sprung vom Bezirksligisten SC Radevormwald zum SC Obersprockhövel, spielte mit dem SV Wermelskirchen aber auch schon in der Landesliga.

„Ich wohne aber jetzt schon seit eineinhalb Jahren in Sprockhövel. Über meinen Vermieter kam auch der Kontakt zum SCO zustande“, so Prahl, der nach seiner Zeit in der Bezirksliga seinem Hobby Fußball nun deutlich leistungsorientierter nachgehen möchte.

Nach einem ersten Gespräch mit den sportlichen Entscheidungsträgern des SCO schickte der junge Torhüter Videosequenzen an Sportdirektor Jörg Niedergethmann und Trainer Robert Wasilewski. Die Bilder waren offenbar überzeugend. „Sie haben mich dann angerufen und mir gesagt, dass sie die Torwartposition neu besetzen wollen. Ich weiß von Anfang an, worauf ich mich einstellen muss“, sagt Prahl.

Er bezeichnet sich selbst als Torhüter, der den Ball selbst fast genauso gerne am Fuß wie in der Hand hat. „Ich spiele viel mit. Bei meinen alten Mannschaften habe ich eine tragende Rolle im Aufbauspiel eingenommen. Zudem quatsche ich viel auf dem Platz“, kündigt Prahl an.

Paul Zölzer kennt Robert Wasilewski aus gemeinsamen Zeiten bei der TSG Sprockhövel

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Doch so leicht wird er das Rennen um den Platz im Tor beim SC Obersprockhövel nicht für sich entscheiden. Denn neben dem alteingesessenen Jan Deckenhoff, der mit seinen 27 Jahren in der vergangenen Spielzeit zwölf Partien absolvierte, steht mit Paul Zölzer ein ebenso forscher und motivierter Zugang im Kader des SCO. Zölzer wurde einst bei der TSG Sprockhövel ausgebildet, kennt Robert Wasilewski also noch aus gemeinsamen Zeiten in der Jugend.

Von der TSG ging es zunächst zum TSC Eintracht Dortmund in die A-Junioren-Verbandsliga. In der vergangenen Saison versuchte er sein Glück dann bei der DJK TuS Hordel in der Westfalenliga, kam aber auf lediglich vier Einsätze in der Liga und vier weiteren im Kreispokal. „Mein erstes Seniorenjahr lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe“, gibt der 20-Jährige zu.

Ein Bild aus dem Jahr 2019: Paul Zölzer als B-Jugend-Torhüter der TSG Sprockhövel in der Westfalenliga.
Ein Bild aus dem Jahr 2019: Paul Zölzer als B-Jugend-Torhüter der TSG Sprockhövel in der Westfalenliga. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

Am erfahrenen Ex-Welperaner Sven Möllerke war in Hordel einfach kein Vorbeikommen. „Er ist ein richtig guter Keeper und wurde mir ein wenig vor die Nase gesetzt. Daher habe ich wenig gespielt, konnte kaum Erfahrungen sammeln. Das ist so eine Sache als junger Keeper“, drückt Zölzer seine Unzufriedenheit aus.

Klar, dass er nicht noch so eine Saison erleben möchte und nun beim SCO auf den Stammplatz schielt. „Wer möchte nicht die Nummer eins werden? Ich weiß, dass ich jung bin und noch viel an mir arbeiten muss. Aber mit dem richtigen Trainerteam und der richtigen Mannschaft um mich herum bin ich mir sicher, dass ich meine Qualitäten zeigen kann und eine gute, vertrauenswürdige Nummer eins sein kann. Ich will auf jeden Fall wieder durchstarten nach dem Loch in Hordel“, sagt Zölzer.

Interesse der SG Welper

Das Interesse der Obersprockhöveler sei ihm schon früh signalisiert worden, doch wäre er beinahe nicht an der Kleinbeckstraße, sondern bei der SG Welper gelandet. „Die Gespräche mit Welper waren schon sehr weit gediehen. Mir hat es dort auch gut gefallen“, sagt Zölzer.

Aber dann habe sich eben noch die Chance in Obersprockhövel ergeben. Eine Liga höher, der kürzere Anfahrtsweg und der Reiz, erneut mit Robert Wasilewski zusammen zu arbeiten, sorgten für den Zuschlag beim SCO. „Schon nach dem ersten Gespräch war direkt beidseitiges Interesse da. Damals war der SCO aber noch an ein, zwei Oberliga-Schnappern interessiert. Daher habe ich ihnen gesagt, dass der Wechsel nichts für mich sei, wenn sie einen älteren Keeper holen würden. Ich wollte nicht erneut nur auf der Bank sitzen“, sagt Zölzer.

Bloß nicht überdrehen

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Als der SCO kurze Zeit später signalisierte, dass kein Oberliga-Torhüter kommen würde, sagte er zu. „Ich habe mit Robert Wasilewski schon in der U17 zusammengearbeitet. Da ist ein gewisses Vertrauen da. Zudem kenne ich Luca Baur, Konstantinos Toris und Florian Mrosek. Das ist eine coole Truppe. Es ist schön, in eine so junge Clique zu kommen. Da wird Fußball Spaß machen“, ist sich Zölzer sicher.

Es wird ab dem ersten Trainingstag ein heißes Duell in der Vorbereitung werden, an dessen Ende Robert Wasilewski und Torwarttrainer Selcuk Aydin eine Entscheidung treffen müssen.

Wichtig ist dabei sowohl für Zölzer als auch Prahl, im Wissen um das Duell nicht zu überdrehen. Doch danach sieht es bei beiden Torhütern nicht aus. Denn trotz ihres jungen Alters, sind sie klar im Kopf. „Ich freue mich auf das Rennen. Ich hoffe, dass Yannik und ich persönlich gut zusammenpassen. Ein Gegeneinander kann einen zwar pushen, aber ein Miteinander ist für die Mannschaft und einen persönlich immer besser“, weiß Zölzer.

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