Hattingen. Die Entwicklung des SuS Niederbonsfeld ist spannend. Der Sportliche Leiter Detlef Pehlke spricht über Stärken, Schwächen und mögliche Transfers.
Eine unbekannte Liga, ein extrem schwieriges Anfangsprogramm und viele wichtige Abgänge – die Voraussetzungen für die erste Bezirksliga-Saison des SuS Niederbonsfeld nach einigen Jahren Abstinenz hätten besser sein können.
Auf den umjubelten Aufstieg hätte schnell Ernüchterung folgen können. Es kam anders. Die Bonsfelder spielten eine starke Hinserie und beendeten das Jahr auf Rang acht.
SuS Niederbonsfeld verlor wichtige Leistungsträger wie Jonas Angerstein
Der Sportliche Leiter Detlef Pehlke erklärt, weshalb es so gut läuft und sieht ebenfalls noch Verbesserungspotential. „Wir wussten schon sehr früh vor der neuen Saison, dass uns einige Leistungsträger wie Torwart Daniel Krause, Jonas Angerstein, Hartmut Brand, Torben Berger oder Timo Kemper nicht mehr zur Verfügung stehen werden“, sagt Detlef Pehlke.
„Diese Spieler mussten wir auf ihren Positionen adäquat ersetzen. Das war keine einfache Aufgabe.“ Das wichtigste Kriterium sei der Charakter, der müsse passen, so Pehlke. Und natürlich habe man Spieler gebraucht, die in der neuen Liga mithalten können und am besten schon Erfahrung in der Bezirksliga haben.
Einen ersten Vorgeschmack gab es bei der Feldstadtmeisterschaft
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Zusammen mit dem Trainerteam um Chefcoach Stefan Kronen bastelten die Verantwortlichen des SuS am neuen Kader. Die erste Bewährungsprobe für die umstrukturierte Mannschaft war die Hattinger Feldstadtmeisterschaft.
„Da hat man schon gesehen, dass sich die Neuen schnell integriert haben und auch schon früh wussten, wie wir Fußball spielen. Das haben die Trainer richtig gut gemacht“, sagte Pehlke. Beim Stadtturnier führte der Weg des Bezirksliga-Aufsteigers bis ins Finale, in dem der SuS den Sportfreunden Niederwenigern unterlag. „Im Endspiel waren wir personell arg geschwächt. Ich hätte dieses Spiel gerne gesehen, wenn wir vollständig angetreten wären“, so der Sportliche Leiter.
Zu Beginn der Saison wird das Leiden geübt
Bis die Blau-Weißen in der Bezirksliga so richtig angekommen waren, dauerte es ein paar Spieltage. Den ersten Sieg holte der SuS zwar schon am zweiten Spieltag (4:0 gegen die SSVg Velbert U23), doch es folgten Niederlagen gegen die Topteams der Bezirksliga, mit denen die Bonsfelder fast schon ein wenig rechnen konnten.
„Die Qualität der Gegner ist mit der Kreisliga A kaum mehr zu vergleichen. Das Tempo ist deutlich höher. Das ist schon eine andere Hausnummer“, so Pehlke. „Hier und da haben wir Lehrgeld bezahlt, aber irgendwann haben wir die Kurve bekommen.“
Warnende Erinnerung an die Vorsaison
Die Mannschaft von Coach Stefan Kronen sammelte Punkt um Punkt. Wenn es nicht zu einem Sieg reichte, so holte der SuS – anders als die Konkurrenz – auch mal ein paar Unentschieden. Und so liegen die Bonsfelder zum Jahresabschluss auf Platz acht und viel wichtiger: sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
„Das ist ein kleines Polster. Aber darauf können wir uns natürlich nicht ausruhen. Die Vorsaison hat uns da vorgewarnt. Da hatten wir als Tabellenführer neun Punkte Vorsprung und am Ende wurde es noch richtig knapp“, erinnert sich das Bonsfelder-Urgestein Pehlke.
Gegen Werden-Heidhausen oder den SC Velbert II war noch mehr drin
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Insgesamt sei man sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und der ersten Halbserie in der Bezirksliga. Dass man so viele Teams bisher hinter sich habe lassen können, sei nicht zu erwarten gewesen, sagt Pehlke.
Und den einen oder andere Punkt habe man auch noch liegen gelassen. Bei Werden-Heidhausen kratzte der SuS an drei Zählern, ließ aber zu viele Möglichkeiten aus und musste sich schließlich mit einem 1:1 begnügen. Fast identisch lief es aus Sicht des SuS auch im Heimspiel gegen den SC Velbert II – wieder viele Chancen, aber erneut kein Sieg, sondern nur ein Remis mit je einem Tor pro Team.
Finanziell ist nicht viel drin
Für die Rückrunde hofft Detlef Pehlke vor allem darauf, dass sich keine größeren Verletzungssorgen ergeben. Der kleine Kader musste zuletzt ja schon die Ausfälle von Corbinian Aus dem Siepen (Kreuzbandriss) und Dennis Mackowski (private Gründe) verkraften.
Zugänge seien dennoch erst einmal nicht geplant, sagt Pehlke. Für Transfers werde man sich ohnehin auf keinen Fall finanziell zu weit aus dem Fenster lehnen. „Ich bin optimistisch, was die Rückrunde angeht, die Mannschaft gefällt mir gut, sie gibt alles, sie ist zweikampfstark, nur bei der Chancenverwertung ist noch etwa Luft nach oben“.
Auch das Trainerteam um Stefan Kronen, Martin Weiß und Jens Formella bekommt Lob: „Die drei machen ihre Sache außerordentlich gut und engagieren sich wirklich überragend. Von mir aus können die drei weitere zehn Jahre so weitermachen“, sagt Detlef Pehlke.
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