Hattingen. Bis zur letzten Sekunde war es spannend zwischen dem TuS Hattingen und den SGSH Dragons. Dabei war das gar nicht nötig. 13 Fotos zeigen das Spiel.
Kleiner Kader – großes Herz! Von diesem Leitgedanken geprägt, erkämpften sich die Handballer des TuS Hattingen in der Verbandsliga mit einer fulminanten Energieleistung ihren zweiten Saisonsieg.
Die TuSler bezwangen die SGSH Dragons II nach einem dramatischen Finale einer dünnen Personaldecke trotzend hauchdünn mit 29:28. Dabei hätte alles aber auch so viel einfacher sein können.
Ein Blick auf den Spielberichtsbogen verhieß bereits vor dem Anpfiff nichts Gutes. Lediglich 12 TuS-Spielern standen 16 Dragons gegenüber. Und wenn man bedenkt, dass gleich drei Hattinger nach einer Erkrankung noch nicht wieder richtig fit waren, schienen die Kräfteverhältnisse recht einseitig verteilt.
TuS Hattingen gerät gegen die favorisierten SGSH Dragons zunächst in Rückstand
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Das Team von Trainer Kai Müller nahm die schwere Aufgabe aber vom Anpfiff an mit großem Ehrgeiz an. Dennoch sah es zunächst so aus, als sollten die vom 117-maligen Nationalspieler Mark Dragunski trainierte SG locker die Oberhand behalten.
Sie zelebrierte ein temporeiches Positionsspiel und übte enormen Druck und Torgefahr aus. Zudem nahm die SGSH TuS-Spielmacher Linus Großmann immer recht früh auf.
Auf der anderen Seite taktierten die Hattinger, die zunächst einige Leistungsträger auf der Bank sitzenließen, kräfteschonend mit ruhigen Aufbaukombinationen. Gute Tormöglichkeiten blieben daher erst einmal Mangelware. So war die schnelle 5:2-Führung der Schalksmühler nach nicht einmal acht Minuten keine Überraschung.
Mit zunehmender Spielzeit wird der TuS Hattingen aggressiver und erfolgreicher
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Die Hausherren ließen sich davon allerdings überhaupt nicht beeindrucken. Sie verdichteten ihre Defensivreihe immer besser, wurden aggressiver und kamen durch zwei Tore des gerade eingewechselten Magnus Neitsch zum 6:6-Ausgleich.
Die Dragunski-Sieben zog zwar wieder auf 10:7 davon, doch die Personalrochaden von Kai Müller machten sich bezahlt. Nach einem spektakulären Rückhandtor von Phillip Dobrodt besorgte Max Bothmann wenig später die erstmalige TuS-Führung zum 11:10 und dann auch den 13:12-Pausenstand, der sich noch als Wirkungstreffer herausstellen sollte.
In doppelter Unterzahl scheint die Entscheidung gefallen zu sein
Während sich bei den Gästen bald Verunsicherung breitmachte, fanden die Hattinger über ihre schnellen Außen Magnus Neitsch und Jonas Jäger nun häufiger in ihr Tempospiel, das die Schwächen der Gäste im Rücklaufverhalten offenlegte.
Neitsch erzielte mit acht Treffern die meisten Tore und Jäger düpierte den Torwart immer wieder von der rechten Außenbahn als Rechtshänder mit seinen „Kunstwürfen“. Selbst eine doppelte Unterzahl brachte den TuS nicht ins Straucheln. Vielmehr erzielte Magnus Neitsch den Treffer zum 24:21. Als er dann nach 52 Minuten noch per Siebenmeter auf 25:21 erhöhte, schien die Entscheidung gefallen.
Am Ende macht es der TuS Hattingen unnötig spannend
Der enorme Kräfteverschleiß hätte aber fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Plötzlich schlichen sich eklatante Ballverluste und große Verunsicherung gerade bei den Leistungsträgern ein, die Nerven lagen blank.
Der Gegner kam bis auf einen Treffer heran (27:26). Nach einer Auszeit von Kai Müller waren es dann Tom Gusewski und der quirlige Jannis Oberbossel, die mit zwei Treffern zum 29:26 den Puls wieder beruhigten. Die abgelaufene Zeit spielte dem TuS dann nach zwei weiteren Gegentoren in die Karten. Den Krimi in den Schlussminuten hätten sich die TuSler aber durchaus ersparen können. Gleich vier Siebenmeter von Tom Gusewski (3) und Phillip Dobrodt fanden nicht den Weg ins Tor.
Und auch über die Mängel im Überzahlspiel wollte Kai Müller mit seinen Jungs noch einmal reden. „Die einfachen Vorteile haben wir nicht genutzt, die schweren Dinge haben dagegen prima geklappt. Unter dem Strich steht trotz der prekären personellen Situation ein verdienter Sieg für uns“, sagte Kai Müller nach dem Spiel. Er traf mit seinem Fazit den Nagel auf den Kopf.
TuS Hattingen – SGSH Dragons II 29:28
„Spielfilm“: 0:2, 2:5, 6:6, 7:10, 11:10, 13:12 (Hz.), 17:15, 20:19, 25:21, 27:23, 27:26, 29:26, 29:28.
TuS Hattingen: Frorath, Botte; Jäger (5), Gräf, Grossmann (2), Gusewski (5), Oberbossel (3), Neitsch (8/1), Dobrodt (1), Wichmann (1), Bothmann (3), Filla (1).
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