Hamm. 0:2 in Rhynern – nach zwei Oberliga-Spieltagen steht die TSG Sprockhövel mit leeren Händen da. Ein Fehlstart? Der Trainer sieht es anders.

Zweites Spiel, zweite Niederlage, 180 Minuten ohne eigenes Tor – die TSG Sprockhövel hat zumindest ergebnistechnisch einen Fehlstart in die Oberliga-Saison hingelegt. Nach dem 0:2 bei Westfalia Rhynern am Sonntagnachmittag wollte Trainer Yakup Göksu aber erneut kein schlechtes Wort über seine Mannschaft verlieren.

Wie vor einer Woche, als sein Team beim 0:4 gegen Gievenbeck für etwas defensive Naivität und fehlende Zielstrebigkeit im Angriff bitter bestraft wurde – aber keinesfalls vier Tore schlechter war. Ganz ähnlich bewertete Göksu auch den Auftritt beim SV Westfalia Rhynern, der in der Vorsaison nur knapp den Aufstieg in die Regionalliga verpasste.

„Wir waren mindestens auf Augenhöhe mit einem sehr guten Gegner“, lieferte die junge und neu zusammengestellte Sprockhöveler Mannschaft für den Trainer erneut den Beweis der Oberliga-Tauglichkeit ab. Nur ein Tor gelang wieder nicht. Die beste Chance darauf hatte Agon Arifi nach einer guten halben Stunde.

TSG Sprockhövel: Beste Chance der ersten Hälfte nicht genutzt

Der von der SG Wattenscheid gekommene Neuzugang wurde von Dominick Wasilewski in die Tiefe geschickt, lief frei auf den Torwart zu – und schoss am langen Eck vorbei. „Er hätte ihn sogar querlegen können“, ärgerte sich Göksu, denn Wasilewski war mitgelaufen. Wobei der Trainer auch meinte: „Er entscheidet sich abzuziehen, das ist auch völlig okay. Aber der muss rein, das ist ein eins-gegen-eins.“

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So ging es mit 0:0 in die Kabinen nach einer taktisch geprägten ersten Hälfte, in der Westfalia mehr Abschlüsse hatte, aber keinen vom Kaliber der Arifi-Chance.

Westfalia Rhynern geht per Strafstoß in Führung

Gute zehn Minuten nach der Pause bekamen die Gastgeber, dann eine Chance, die sie nicht auslassen konnten: Halil Can Dogan traf per Strafstoß. „Es sah auch von draußen nach Elfmeter aus“, beschwerte sich der Trainer nicht über den Pfiff. Er sah dann, wie sein Team etwas den Faden verlor, bevor es in die Schlussoffensive ging. Nach einer Ecke hatte Marcel Weiß noch eine gute Chance für die TSG, aber ein Tor fiel nur auf der anderen Seite, fünf Minuten vor Schluss – und zwar unglücklich.

Yakup Göksu, Trainer der TSG Sprockhövel.
Yakup Göksu, Trainer der TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Bei einem Befreiungsschlag der Westfalia verschätzte sich TSG-Kapitän Jasper Stojan im Rückwärtslaufen und brachte den Ball nicht unter Kontrolle. Göksu beschreibt die Szene: „Er kann sich nicht richtig entscheiden, ob er mit dem Fuß oder dem Kopf hingeht, kriegt ihn dann an die Brust. Die Gegner kommen an den Ball und spielen es dann gut aus.“ Gianluca Di Vinti sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung, den zweiten Sieg der Gastgeber und die zweite torlose Niederlage der TSG.

Westfalia Rhynern geht per Strafstoß in Führung

Göksu lässt sich dadurch aber nicht entmutigen – und sagt, er mache sich auch keine Sorgen: „Nein, ich stehe weiter zu meinem Team. Wir haben heute wieder ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner gemacht, ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben ja auch die Chancen vorne. Ich hoffe, dass wir die nächste Woche gegen Rheine auch nutzen.“

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Ein Tor und Punkte sind für Göksu demnach eher eine Frage der Zeit, wobei die TSG natürlich auch noch viel Arbeit vor sich hat. „Wir werden sicher nicht die ganze Woche Torschusstraining machen“, sagt der Coach. „Aber es gibt viele Kleinigkeiten, die in den ersten beiden Spielen noch nicht gepasst haben; Stellen, an denen wir noch Fehler gemacht haben. Daran werden wir arbeiten.“

Nächster Gegner ist Eintracht Rheine

Am kommenden Sonntag trifft die TSG zu Hause auf Eintracht Rheine, dann folgt ein Auswärtsspiel bei Regionalliga-Absteiger Sportfreunde Lotte, dann kommt der TuS Ennepetal. Möglichst schnell sollen die Ergebnisse zur Leistung passen – die TSG hat allerdings lediglich den möglichst schnellen Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, dazu steht die Entwicklung im Mittelpunkt. Der Trainer sieht das Team auf dem richtigen Weg – und nach zwei Spieltagen ist die Tabelle noch zu ignorieren.

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