Hattingen. Der TuS Hattingen geht mit neu formiertem Team in die neue Saison. Auf welche Spieler der TuS nun setzt – und welches Ziel sich der Club steckt.

Mit einem letzten Kraftakt rettete sich der TuS Hattingen gegen den VfB Günnigfeld am letzten Spieltag der vergangenen Saison auf einen der sicheren Ränge der Fußball-Bezirksliga. Lange Zeit schwebte das Abstiegsgespenst am Wildhagen umher. Doch nun beginnt für die Rot-Weißen eine neue Spielzeit und auch so etwas wie eine neue Zeitrechnung, denn einige altgediente Leistungsträger haben ihre Schuhe an den Nagel gehängt. Auf welche Spieler der TuS nun setzt – und welches Ziel sich die Hattinger gesetzt haben.

Einen solch großen Umbruch wie zur neuen Spielzeit gab es beim TuS Hattingen schon lange nicht mehr. Gleich mehrere Stammkräfte der vergangenen Jahre haben ihre Karrieren beendet: Innenverteidiger und Stabilisator Yusuf Aydin, Torhüter Niklas Walter, Urgestein Moritz Zöllner und auch Dribbler Nils Güntner.

„Nils wird hin und wieder noch hinzukommen, aber er wird deutlich kürzer treten“, erklärt TuS-Trainer Dirk Sörries. Zudem wechselte Cedric Petz zum Stadtrivalen aus Welper.

„Diese Abgänge tun uns schon weh“, erklärt Sörries. „Einen Spieler wie Yusuf Aydin werden wir weder sportlich noch als Persönlichkeit eins zu eins ersetzen können.“

TuS Hattingen will die Abgänge im Kollektiv auffangen

Im Kollektiv sollen die Abgänge aber kompensiert werden, und zwar vor allem aus den eigenen Reihen. Die Rot-Weißen setzen ihre Weg fort, Spieler aus der eigenen Jugend zu fördern, zu fordern und in die Bezirksliga-Truppe zu integrieren.

Die Aufstellungen der absolvierten Testspiele sprechen dabei eine deutliche Sprache, viele Spieler haben die fußballerische Ausbildung am Wildhagen erhalten, wie etwa Tom Pickhardt, Kilian Schlag, Pascal Korbel oder Alexandr Nekrasov.

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„Wir haben eine junge Mannschaft und wirklich viele talentierte Jungs in unseren Reihen. Unser Ziel ist es, sie zu entwickeln. In unserer zweiten Mannschaft schlummern auch noch einige Talente. Da erwarten wir, dass der ein oder andere ebenfalls den Sprung in die erste Mannschaft schaffen wird“, so Dirk Sörries.

Bestes Beispiel, dass auch ein Umweg über die zweite Mannschaft zum Erfolg führen kann, sei Pascal Korbel. Er habe die Zeit in der Kreisliga A gebraucht, sei nun aber wichtiger Bestandteil der ersten Mannschaft.

Zuletzt habe er einen großen Schritt gemacht, sagt Sörries.

Der Coach weiß aber auch, dass man in der Bezirksliga nicht nur mit jugendlicher Leichtigkeit besteht, sondern dass es ebenfalls erfahrene Kräfte braucht. Besonders gefragt sind dabei etwa Sertac Dogan, der allerdings zunächst einige Zeit wegen eines dreifachen Mittelfußbruches ausfallen wird, und der spielende Co-Trainer Serkan Aydin, der seit einem halben Jahr immer mehr Verantwortung übernommen hat.

In eine Führungsrolle soll auch gleich ein Sommerzugang hineinfinden. Oliver Triestram, der bei der TSG Sprockhövel ausgebildet wurde, dort auch mehrere Jahre als Jugendtrainer fungierte, wechselte vor dieser Spielzeit vom FSV Gevelsberg zum TuS. Neben seiner Offensivstärke sei er auch als Persönlichkeit gefragt, der die jungen Spieler führen soll, erklärt Dirk Sörries.

Dirk Sörries, Trainer des TuS Hattingen.
Dirk Sörries, Trainer des TuS Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Von den weiteren externen Zugängen Georges Albert Correa (Kurdistan Bochum), Torwart Maurice Otten (SuS Wilhelmshöhe) und Pascal Salewski (VfB Langendreerholz) sollen ebenfalls weitere Impulse ausgehen.

„Wir wissen, dass auf uns eine schwierige Saison wartet“, erklärt Sörries. Das habe auch mit der neuen Zusammensetzung der Bezirksliga 10 zu tun, sagt er. Aus dem Raum Dortmund, den der Coach aus seiner Vergangenheit noch sehr gut kennt, seien viele gute Teams in die Liga gekommen.

„Sechs der acht Teams, die vorher in der Dortmunder Liga gespielt haben, waren im oberen Drittel der Tabelle angesiedelt“, sagt Sörries, der die Ligeneinteilung aber auch aus anderen Gesichtspunkten kritisiert.

„Nach Mengede etwa könnte eine Fahrt schon mal eine Stunde dauern. Gerade unter der Woche wäre das eine ganz schöne Himmelfahrt“, sagt er.

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Sportlich gibt es für den TuS Hattingen in der Spielzeit 2022/2023 nur ein großes Ziel. Und das ist der Klassenerhalt.

„Dieses Ziel halte ich absolut für realistisch. Eine Platzierung zwischen Rang zehn und 13 fassen wir ins Auge. Und mit dieser jungen Mannschaft wäre das gleichzeitig auch ein schöner Erfolg, auf den wir aufbauen könnten“, erklärt Dirk Sörries. „Ich bin positiver Dinge, was den Start angeht, denn die Vorbereitung war gut, und alle Spieler haben toll mitgezogen.“