Hattingen. Mit den Relegations-Spielen hat der FC Sandzak Hattingen die Chance, die Saison zu retten. Dann steht ein Neuaufbau an. Die Gründe sind divers.
Als es wirklich darauf ankam und das zwischenzeitlich schon für unmöglich gehaltene Ziel zum Greifen nah war, da waren die Fußballer des FC Sandzak Hattingen zur Stelle.
Mit einem 3:0-Erfolg über die Sportfreunde Schnee ergatterten die Hattinger am vergangenen Wochenende doch noch den Relegationsplatz und überflügelten den Hammerthaler SV – nun stehen die Chancen auf den Verbleib in der Kreisliga B gut.
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Seit der Spielzeit 2018/2019 ist die zweitniedrigste Spielklasse das sportliche Zuhause von Sandzak, nun drohte die ganze Saison lang der Absturz in die Kreisliga B.
FC Sandzak Hattingen hat einen negativen Domino-Effekt ausgemacht
Die Gründe für die Misere sind vielfältig. „Ich sag mal so, die Formation der Mannschaft war dynamisch. Sie variierte viel“, sagt Trainer Almir Kurbasevic. Das Verletzungspech war dabei eine Seite der Medaille, die andere – und das tut dem Klub weh – ist die mangelnde Trainingsbeteiligung. Nach dem Abgang von Esad Muharemovic habe sich ein „Domino-Effekt“ eingestellt, so Kurbasevic.
13 Spieler mussten kompensiert werden. Eine Aufgabe, an der Sandzak unabhängig vom Ausgang der Relegation gescheitert ist.
„Wir wussten, dass es schwer wird. Aber es war unmöglich. Es sind zwar neue Spieler gekommen, aber teilweise waren das welche, die noch nicht so lange Fußball spielen. Tat es einmal weh, bekamen wir einmal auf den Sack, fehlte es danach an Motivation“, blickt Kurbasevic auf die Saison zurück.
Die Innenverteidigung wird im ersten Relegationsspiel anders aussehen
So reihte sich ein Negativerlebnis an das nächste. Dabei – und das zeigt das Spiel gegen Schnee deutlich – ist durchaus Qualität im Kader der Hattinger, die für den Ligaverbleib ausreichen sollte. Obwohl Kurbasevic an der Seite von Julian Lider, der nach einem Platzverweis aber genauso wie sein Bruder Daniel Lider erst einmal gesperrt sein wird, eine Aushilfs-Innenverteidigung gegen die Wittener stellte, fiel kein Gegentor.
Am Sonntag beim Auftakt der Relegation gegen den FSV Sevinghaus (16 Uhr, Lohackerstraße 94, Bochum) kehren mit Nihad Mujezinovic und Admir Hamzic vermutlich nun die beiden Stamm-Manndecker zurück.
Der Stabilität tut dies sicherlich keinen Abbruch. „Jeder, der Admir kennt, weiß genau, dass er ein Klassespieler ist. Er bekleidet diese Position wie kein anderer. Hinter ihm steht aber noch ein Fragezeichen, da er sich beim Traditionsspiel von Hedefspor verletzt hat“, lobt Kurbasevic, der seinen Platz freiwillig räumt.
Nach der möglichen Rettung steht ein Neuaufbau an
Auch weitere zuvor angeschlagene Spieler sollen für die entscheidenden Partien in den Kader zurückkehren. Deshalb glauben die Hattinger auch, dass sie gute Karten im Nervenkampf haben, immerhin steigt nur der letzte der Vierergruppe, in der neben Sevinghaus auch noch der Polizei SV Bochum und der SV Germania Bochum-West spielen, ab.
„Wir kennen die Gegner nicht. Aber man zuletzt gemerkt, dass die Mannschaft die Situation angenommen hat. Dennoch muss man alle Spiele sehr ernstnehmen. Wir sind noch nicht durch. Schade finde ich, dass es überhaupt dazu kommen musste. Eigentlich durfte das nicht passieren, es bleibt ein bitterer Beigeschmack“, verbirgt Kurbasevic seinen Gemütszustand nicht.
Sollte am Ende dieser komplizierten Spielzeit am Ende doch der Klassenerhalt gelingen, steht spätestens dann eine knallharte Analyse an. Kurbasevic: „Dann wird sich hier einiges tun. Wir stellen alles auf den Kopf und bauen eine neue Mannschaft auf.“
Vielversprechende Ausgangslage
Mit dem Spiel gegen den FSV Sevinghausen beginnt für Sandzak die Relegation. Während die Hattinger in der Kreisliga B4 mit dem fünften Saisonsieg am Wochenende noch 17 Punkte (fünf Erfolge, zwei Remis, 15 Niederlagen) und den Relegationsplatz erreichten, fiel der FSV in der Kreisliga B2 am vergangenen Wochenende auf den Abstiegsrang und hat 20 Punkte gesammelt.
Nach dem Spiel gegen Sevinghausen trifft Sandzak am 16. Juni (16 Uhr) auf den SV Germania Bochum-West und zum Abschluss am 19. Juni auf den Polizei SV Bochum.
Germania holte der Kreisliga B3 23 Punkte, der PSV in der Kreisliga B1 14 Zähler und ist somit der Außenseiter in der Abstiegs-Relegation.
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