Obersprockhövel. Ja, warum will den keiner? Der TuS Hasslinghausen II und der SC Obersprockhövel III jubeln überraschend. Sogar der Tabellenvierte feiert.
Rar gesät und extrem begehrt sind die Aufstiegsplätze im Normalfall – auch in der Fußball Kreisliga B.
Was im Kreis 13 aktuell aber passiert, führt die Aufstiegsregelung ad absurdum, auch wenn das Ergebnis – neben dem Meister VfL Gennebreck steigen auch der Dritte TuS Hasslinghausen II und der Zweite SC Obersprockhövel III in die Kreisliga A auf – aus Sprockhöveler Sicht extrem erfreulich ist.
Dass die Aufstiegskandidaten in der Kreisliga immer auch einen Blick auf die Anzahl der Bezirksliga-Absteiger haben müssen, ist mittlerweile Normalität. Doch dieses Mal wurde es noch komplizierter.
SC Obersprockhövel III plant seit Januar zweigleisig
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Eigentlich sollten die Tabellenzweiten der Kreisligen B – also der TSV Dahl und der SC Obersprockhövel III – ein Relegationsspiel austragen. Weil aber kein Hagener Verein aus der Bezirksliga abgestiegen ist, wurden Plätze in der Hagener Kreisliga A vakant und die beiden Mannschaften durften direkt hoch.
„Wir wissen das seit zwei Wochen und hatten auch darauf spekuliert. Wir hatten den Aufstieg als Ziel und planen seit Januar zweigleisig“, freut sich Felix Dargel, Trainer des SCO III über den Erfolg. Die Saison sei nicht einfach gewesen, unter anderem seien knapp 20 Coronafälle immer wieder zu Stolperfallen geworden. Umso schöner ist nun der Aufstieg.
„Wir sind froh, dass die Hagener in den höheren Ligen so gut abgeschnitten haben. Jetzt muss nur noch unsere zweite Mannschaft auch aufsteigen, damit wir nicht in die Hagener Gruppe einsortiert werden. Darauf hätten wir nicht so viel Lust, werden es aber so nehmen, wie es kommt“, so Dargel.
Eigentlich sollte der TuS Hasslinghausen II gegen die SpVg SW Breckerfeld II spielen
Im nächsten Schritt sollten dann die beiden Tabellendritten – also die SpVg SW Breckerfeld II und der TuS Hasslinghausen II – pro forma eine Relegation spielen.
Der Sieger hätte über den Aufstieg jubeln dürfen, wenn die zweite Mannschaft des SC Obersprockhövel sowie die SG BW Haspe beide aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufsteigen würden – was abhängig von den Absteigern aus der Bezirksliga in den Kreis Hagen möglich gewesen wäre.
„Dann hieß es aber, dass der SV Hohenlimburg seine zweite Mannschaft aus der Kreisliga A zurückzieht. Dadurch wurde ein Aufsteiger mehr frei und es hieß, dass nun der Sieger des Relegationsspiel der Tabellenzweiten auf jeden Fall aufsteigen würde“, sagt Christian Parlow vom TuS Hasslinghausen.
Rückzug nach dem letzten Spieltag
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Daraufhin habe die Mannschaft von Breckerfeld II allerdings gesagt, dass sie gar nicht aufsteigen wollen.“ Das Gleiche galt für den Hasper SV II.
Deswegen wurde stattdessen der SC Zurstraße – der am letzten Spieltag noch vom fünften auf den vierten Platz kletterte – als Relegationsgegner für Hasslinghausen auserkoren. Doch damit immer noch nicht genug. Weil nach dem letzten Spieltag nun auch noch die SG Boelerheide bekanntgab, dass sie sich aus der Kreisliga A zurückzieht, wurden nicht nur ein, sondern zwei weitere Aufstiegsplätze frei.
Das Ende der Geschichte: Auch Hasslinghausen II und der SC Zurstraße spielen in der kommenden Saison sicher in der Hagener Gruppe der Kreisliga A.
TuS Hasslinghausen II feiert den zweiten Aufstieg in drei Jahren
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„Chaos pur“, sagt Parlow passend. Oliver Kazmirzak, Trainer des TuS Hasslinghausen II, freut sich natürlich dennoch über den Gang hoch. „Unser Ziel war es eigentlich, die Klasse zu halten. Jetzt geht es aber hoch“, so Kazmirzak. erst zur Saison 2020/2021 gelang seinem Team der Sprung aus der C-Liga in die Kreisliga B.
„Ein bisschen schade ist, dass es erneut ein emotionsloser Aufstieg ist, nachdem die Saison damals wegen Corona abgebrochen wurde. Nun müssen wir gucken, wie die neue Liga sein wird. Das Ziel ist da aber erneut der Klassenerhalt. Und dann gucken wir, was rauskommt.“
Erst einmal wird aber gefeiert – Spontane Partys sind ja oft auch die besten.
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