Hattingen. Der Nationalspieler besitzt eine Dauerkarte der Sportfreunde Niederwenigern. Er kennt Spieler des Oberligisten und unterstützt den Verein.

Als die Sportfreunde Niederwenigern kürzlich ihren Dauerkarteninhabern für die Treue dankten, verschickte der Verein auch ein Paket nach Leipzig. Dort nämlich wohnt einer der 213 Adressaten des Geschenks. Zwar von allen am weitesten weg, aber dafür am bekanntesten: Es ist der Nationalspieler Lukas Klostermann.

Die Verbindung zu den Sportfreunden ist über die heimische Sportszene entstanden. Denn die Heimat von Klostermann ist Gevelsberg, wo auch Tim Oberdorf herkommt, der Ex-Spieler der TSG Sprockhövel. Im Baumhof spielte Oberdorf mit Simon Bukowski zusammen, der seit Sommer 2018 für Niederwenigern aufläuft. Bukowski bekam daher Kontakt zu Klostermann über seinen jetzigen WG-Kollegen Oberdorf.

Erste Kontakte zu Lukas Klostermann bekommt SFN-Spieler per Playstation

Es waren anfangs häufig Kontakte über die Playstation, auf der sich die Jungs beim Fifa-Spielen gemessen haben. Zu der Zeit spielte Klostermann noch beim VfL Bochum, daher gab es auch persönliche Treffen. Bei der TSG war der Fußballprofi schon mal, um Spiele seiner Freunde zu schauen, dann ab 2018 auch mal zu Einsätzen von Bukowski in Niederwenigern – wenn er in seiner Heimat war.

„Vor allem nach unserem Aufstieg in die Oberliga hat er sich für den Verein interessiert“, erzählt Simon Bukowski, der Klostermann dann auch mal mit zu einer Vereinsfeier der Wennischen nahm. Auch bei der Aufstiegsfeier im Frühsommer 2019 war Klostermann mit auf dem Glück-Auf-Sportplatz. Er verrät zur Dauerkarte: „Es war ein Geschenk des Vereins.“ Das hat er als Dank für seine Unterstützung erhalten.

Bundesligaspieler hat Aktion der Sportfreunde Niederwenigern unterstützt

Bukowski war im Gegenzug auch schon in Leipzig, wo Klostermann bei RB unter Vertrag steht. Gemeinsam mit Oberdorf sowie dazu noch Timo Vössing, Robin Orlowski und Sascha Friedrich aus der dritten Mannschaft der Sportfreunde fuhr Bukowski nach Ostdeutschland. Die anderen drei SFN-Spieler haben über die Zeit ebenfalls Kontakt zum Nationalspieler bekommen. „Wir haben in Leipzig bei einem Besuch ein Spiel gegen Hoffenheim gesehen, gemeinsam mit Steve, dem WG-Kollegen von Lukas“, berichtet Bukowski.

Die Sportfreunde Niederwenigern haben über ihren Stürmer Simon Bukowski (l.) eine Verbindung zu Lukas Klostermann bekommen.
Die Sportfreunde Niederwenigern haben über ihren Stürmer Simon Bukowski (l.) eine Verbindung zu Lukas Klostermann bekommen. © WAZ | Hendrik Steimann

Sobald es die Corona-Lage wieder erlaubt, wollen die Wennischen ihren prominenten Freund demnächst erneut besuchen. Sonst verfolgen sie seine Einsätze in der Bundesliga für RB Leipzig oder für die Nationalelf. Die Prominenz von Klostermann sei allerdings nie ein großes Thema gewesen, wenn sie ihm begegneten, sagt Bukowski. Sie haben aber mal über ihn Bälle von einem Europa-League-Spiel bekommen. Für das Fifa-Turnier, was die Sportfreunde Niederwenigern 2020 veranstalteten, spendete der Profi ein paar Fußballschuhe.

Fußballprofi hat auch noch Kontakt zu seinem Heimatverein FSV Gevelsberg

Der Oberligist ist allerdings nicht der einzige Verein, der von Klostermann unterstützt wird. „Ich habe auch noch regelmäßigen Kontakt zu meinem Heimatverein, dem FSV Gevelsberg. Dort versuche ich ebenfalls zu Spielen vorbeizuschauen, wenn es zeitlich möglich ist“, erzählt der Fußballer.

Aufgrund seiner Verbindungen zu einigen SFN-Spielern verfolgt Klostermann an den Wochenenden die Ergebnisse der Mannschaften der Gelb-Schwarzen. „Ich informiere mich jede Woche“, sagt er. Wenn die Corona-Pandemie den Alltag und den Amateursport nicht so stark eingeschränkt hätte, wäre der bekannte Sportler auch im vergangenen Jahr an der Burgaltendorfer Straße Zuschauer gewesen. „Ich hoffe, dass möglichst bald auch wieder dort Fußball gespielt werden kann“, sagt er.

Simon Bukowski bekommt Hilfe von RB-Mannschaftsarzt in Leipzig

Bukowski hat ein wenig von den Verbindungen Klostermanns in Leipzig, über den Verein, profitiert. Er fiel im vergangenen Sommer lange Zeit mit einer Schambeinentzündung aus. „Ich hatte mal mit Lukas locker drüber gesprochen, er hat mir dann von sich aus Kontakt zu seinem Mannschaftsarzt Robert Percy Marshall hergestellt. Das ist auch nicht selbstverständlich“, betont der Stürmer der Sportfreunde.

Er stellte sich so einmal in Leipzig vor. „Es war natürlich für den Arzt schwierig, sich ein genaues Bild zu machen. Aber er hatte mir den entscheidenden Hinweis gegeben, dass ich viel Ruhe brauche und Geduld haben muss“, sagt der 25-Jährige.

Vorstand erfreut sich an seinem prominenten Dauerkartenbesitzer

Neben Bukowski freut sich auch der Vorstand der Sportfreunde, wenn Klostermann zu einem Heimspiel vorbeischaut. „Es ist eine tolle Sache, dass er eine Dauerkarte hat. Er ist ein bodenständiger Typ, mit dem man sich vernünftig unterhalten kann. Bei uns ist er in erster Linie Zuschauer, aber ein besonderer“, freut sich Fußball-Abteilungsleiter Manfred Lümmer.

Fans von RB Leipzig gibt es durch die Verbindung in Niederwenigern allerdings nicht zusätzlich. Auch Bukowski hat die Lage nicht gewechselt. „Ich bin Schalker durch und durch. Ab der kommenden Saison kann ich Lukas uneingeschränkt die Daumen drücken“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Oder bereits am heutigen Donnerstagabend, wenn Leipzig gegen den Schalker Erzrivalen, den BVB, im Finale des DFB-Pokals spielt.

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