Region. In einer Videokonferenz hat sich der Fußballverband mit den 23 Vereinen ausgetauscht. Eine angedachte sportliche Lösung scheint kaum realistisch.

Es gibt nur noch einen ganz engen Zeitrahmen, bis die Fußballsaison am Niederrhein endet. Bis spätestens 30. Juni können noch Spiele ausgetragen werden. Doch für die Oberliga, in der 23 Teams spielen, die für eine Wertung noch 147 Spiele austragen müssten, ist eine sportliche Lösung wohl kaum noch in der Praxis möglich. In der Theorie hat der Fußballverband Niederrhein (FVN) den Mannschaften präsentiert, am ersten Maiwochenende wieder loslegen zu wollen.

Ein konkreter Spielplan ist den Vereinen in der Videokonferenz am Dienstagabend nicht vorgelegt worden, was die anwesenden Vertreter wunderte. Klar ist: die vier Spieltage, die in der ursprünglichen Planung im April stattfinden sollten, müssen nun ebenfalls in die zwei verbleibenden Monate bis zum Saisonwechsel geschoben werden. Damit wird es sechs Englische Wochen geben und zusätzlich noch Nachholspiele unter der Woche.

Fußballverband Niederrhein hat intern einen Spielplan vor Augen

„Intern gibt es einen Plan, wie es aussehen könnte. Aber wenn es am 5. April nicht mit dem Training und der Vorbereitung losgehen kann, wird es immer enger“, sagt FVN-Sprecher Henrik Lerch. Es ging dem Verband um ein Meinungsbild, ob die Vereine die Saison noch zu einer Wertung bringen möchten. „Die meisten wollen spielen. Viele sehen aber auch die nur noch wenigen verfügbaren Wochen. Einige haben schon gesagt, dass es keinen Sinn mehr macht“, erzählt Lerch.

Der Verband möchte – und muss laut seiner Satzung – einen Spielbetrieb anbieten. „Dafür muss es aber schon perfekt laufen, wir hangeln uns an den Lockerungen und Öffnungsschritten heran“, beschreibt es der FVN-Sprecher. Die Pokalrunde am Niederrhein soll schon Ende April fortgesetzt werden.

Die Vereine wünschen sich eine sportliche Lösung

Eine sportliche Lösung ist auch der Wunsch der Vereine, wie sich gezeigt hat. „Das wollen schon alle. Doch uns fehlt dazu die Fantasie, wenn wir ehrlich sind“, sagt unter anderem Manfred Lümmer, Fußball-Abteilungsleiter der Sportfreunde Niederwenigern. Eine Annullierung wäre wohl die einzige Lösung, um vor allem Planungssicherheit zu haben. Die Vereine, die um den Aufstieg spielen könnten, sind am ehesten für die Weiterführung der Saison.

„Natürlich wollen alle so früh wie möglich wieder spielen. Aber wie will man in acht Wochen noch 15 Spieltage plus den Pokalwettbewerb hinbekommen? Die Spieler sind berufstätig, dazu kommen die Belastungen, die mit dem taffen Programm einhergehen. Und Corona ist ja auch noch nicht aus der Welt“, gibt Manfred Lümmer zu bedenken.

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