Hattingen. Der 55. Super Bowl ist an diesem Sonntag wieder in aller Munde. Der Hattinger Tom Aust sieht darin Vorteile für den Football in Deutschland.

In der Nacht von Sonntag auf Montag steigt in Florida mit dem 55. Super Bowl eines der größten Sportereignisse der Welt. Auch, wenn in Corona-Zeiten nur begrenzt Zuschauer zugelassen sind, hat das NFL-Finale eine riesige Reichweite. In Deutschland verfolgen Fans das Spiel der Spiele, so auch der Hattinger Tom Aust, der Sprecher des American Football Verbandes Deutschland (AFVD). Wir haben mit ihm im Vorfeld gesprochen.

Herr Aust, wie verfolgen Sie in diesem Jahr den Super Bowl zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Kansas City Chiefs?

Tom Aust: Ich verfolge bereits die gesamte NFL-Saison und habe durch meine Tätigkeit damals bei Rhein Fire auch einen engen Bezug zur NFL. Für vier Wochen hatte ich in der Zeit mal ein Praktikum bei den Denver Broncos absolviert. Den Super Bowl schaue ich mir zuhause im Fernsehen an, ganz in Ruhe. Es ist schon etwas Besonderes, mit Tom Brady die Legende gegen den aufstrebenden Star Patrick Mahomes zu sehen und das macht den Reiz aus.

Ins Stadion der Buccaneers, die erstmalig als ein Finalteam Heimrecht genießen, sind 25.000, teils geimpfte Zuschauer zugelassen. Was machen die Zuschauer bei diesem weltweit bekannten Spektakel aus?

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Es wirkt sich sicherlich auf beide Mannschaften aus, mal wieder vor vielen Zuschauern zu spielen. Es sehnen sich ja eigentlich auch alle danach, keiner hat mehr Lust auf Geisterspiele. Inwieweit das bei dem weltweiten Ereignis ein Signal ist, wo jetzt neue Mutationen des Coronavirus auftreten, weiß ich nicht.

Jeder macht sich darüber Gedanken, wie ein vernünftiges Konzept aussehen kann. Wir machen das in Deutschland ebenfalls, auch wenn man die NFL nicht eins zu eins auf die German Football League übertragen kann. Aber die 25.000 Zuschauer beim Super Bowl können schon ordentlich Krach machen, von den Emotionen leben große Sportveranstaltungen.

American Football hat gerade durch den Super Bowl in den vergangenen Jahren in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen. Wie wichtig ist das für den AFVD?

Allein, dass viele Leute in Deutschland Football schauen und auch verstehen, ist für uns wichtig. Die Akzeptanz wird größer, was uns als Verband und natürlich den Vereinen zu Gute kommt. Ob sich das positiv auf die Mitgliederzahlen in der GFL und den unteren Klassen auswirkt, da habe ich meine Zweifel. Es ist schon ein ganz anderes Format. Die NFL können die Leute zuhause am Fernseher schauen und einfach ausschalten, wenn sie keine Lust mehr haben. Zu den Spielen der GFL muss man sich auf den Weg machen.

Wie entwickelt sich hierzulande die German Football League?

Es geht voran, seit Kurzem hat die GFL einen eigenen Ligavorstand gegründet. Das ist ein kleiner Schritt in Richtung Ausgliederung und Eigenverantwortung. Die Vereine können sich so gegenseitig besser unterstützen, da die regionalen Unterschiede teilweise schon groß sind – auch mal zwischen zwei Vereinen.

Manche Teams können auf eine große Sportanlage zurückgreifen, zum Beispiel die New Yorker Lions Braunschweig, Schwäbisch Hall Unicorns oder Frankfurt Universe. Andere müssen in fremde Städte ausweichen. Durch den Fernsehvertrag mit Sport1 werden in der kommenden Saison 14 Spiele live übertragen, auch der German Bowl. Das hilft uns bei der Reichweite.

Noch einmal zurück in die USA: Was ist Ihr Tipp zum Ausgang des 55. Super Bowls?

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Es wird eng. Ich hoffe auf einen Sieg der Chiefs, aber schätze, dass doch Tampa Bay gewinnen wird. Es wird für Tampa darauf ankommen, vor allem Mahomes auszuschalten und selbst nicht zu viele Fehler zu machen.

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