Hattingen/Sprockhövel. Hansi Wagner ist viel auf Fußballplätzen. In der Oberliga gefällt ihm das Auftreten der TSG Sprockhövel, Niederwenigern muss aufpassen.
Der Ex-Fußballer Hansi Wagner ist seit vielen Jahren schon mit seinem Rad immer wieder am Wochenende unterwegs zu Sportplätzen und verfolgt das heimische Geschehen. Er kennt die Teams, kann sie gut einschätzen und gibt auch dieses Jahr nach der zwar erst kurzen Serie vor dem Lockdown eine Prognose.
In den beiden Oberligen hat er zwar nur bei den Sportfreunden Niederwenigern ein Ligaspiel verfolgt, hat aber auch vor Saisonstart das Testspiel zwischen den Wennischen und der TSG Sprockhövel vor Ort gesehen. Somit bekam er einen guten Eindruck, der sich bei der TSG weiter in die Startphase der Oberliga Westfalen zog. Die Sportfreunde hat er dann noch einmal live gesehen.
TSG Sprockhövel: Das obere Drittel ist weiter realistisch
Die Sprockhöveler hat Hansi Wagner auf einem sehr hohen Niveau gesehen, als sie Ende August auf dem Glückauf-Sportplatz in Niederwenigern 2:0 gegen die Sportfreunde gewannen. „Das war schon beeindruckend, man muss Trainer Andrius Balaika und sein Team bewundern, wie es nach dem erneuten Umbruch zu dieser Stärke gefunden hat. Der Auftritt war richtig toll“, erkennt Wagner an.
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Er habe Hochachtung vor dem Fußball, den die TSG spielt und bedauert, dass er vor dem Lockdown nicht noch einmal in der Baumhof Arena war. „Wie die Mannschaft innerhalb von wenigen Wochen zusammengefunden hat und dann zum Start diese Siegesserie hingelegt hat, ist ja irre. Da ist auf jeden Fall das obere Drittel drin.“ Sorgen müsse sich der Verein aus sportlicher Sicht nicht machen.
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„Wenn sich die Mannschaft noch weiterentwickelt, wer weiß, wo das sogar noch hinführt“, merkt Wagner an. Er schätzte in der ersten Phase der Saison das effektive Gegenpressing-Spiel, bei dem die Mannschaft komplett mitzieht. „Von hinten heraus zieht die TSG das Spiel auch gut auf, ist läuferisch gut und bringt eine gewisse Grundschnelligkeit mit“, hat Wagner beobachtet.
Sportfreunde Niederwenigern: Es müssen noch ein paar Punkte dazukommen
Den anderen heimischen Oberligisten, die Sportfreunde Niederwenigern, kennt Wagner vom direkten Aufeinandertreffen sowie auch aus dem Ligaspiel gegen Jahn-Hiesfeld (2:5). Beides waren zwar Niederlagen, doch auch die Punktgewinne sind nicht an Wagner vorbeigegangen. Er hätte sich noch ein Spiel angesehen. Doch: „Der Verein hat so viele treue Zuschauer, da war die Grenze von 300 Personen schnell erreicht und ich hatte keine Chance.“
Aus den bisherigen zehn Spielen seien die acht Punkte wenig. „Es sieht im Moment ein bisschen mager aus. Aber ich denke, dass es weitere Punkte gibt, da auch gute Spiele mit dabei waren“, schätzt Wagner. Es dürfen dann aber nicht so viele kleine Fehler passieren, wie etwa gegen Jahn-Hiesfeld, die dann das Spiel zugunsten der Gegner entschieden haben. „Sonst war es kein schlechtes Spiel, da die Sportfreunde auch gut umgeschaltet und die Räume trotzdem eng gehalten haben“, nennt er die positiven Aspekte.
Wagner schätzt zudem den jungen Trainer Marcel Kraushaar und seine akribische Arbeit sehr und drückt dem Trainerteam die Daumen. „Fünf Absteiger sind natürlich eine harte Nuss, die man in der unteren Tabellenregion erst einmal knacken muss“, warnt der Experte ein zweites Mal. Doch ein gutes Zeichen sei es, wenn allein schon für die neue Saison viele Spieler zugesagt haben. „Die Mannschaft wird große Lust haben, wenn es weitergeht und kann die Liga halten“, prognostiziert Wagner.
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