Hattingen/Sprockhövel. Die beiden Oberligisten TSG Sprockhövel und Sportfreunde Niederwenigern hätten lieber weiter Fußball gespielt. Der Lockdown stört den Ablauf nur.
Es bleibt weiter ruhig in der Baumhof Arena in Sprockhövel und auf dem Glück Auf Sportplatz in Hattingen , wie auch auf allen anderen Fußballplätzen. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat seit Mittwochmittag den restlichen Spielbetrieb in 2020 ausgesetzt , nach Informationen dieser Redaktion wird der Fußballverband Niederrhein (FVN) mit der Entscheidung am Freitag nachziehen .
Die beiden heimischen Oberligisten betrachten die Pause eher kritisch – ohne sich gegen die Entscheidung stellen zu wollen. Die Vereine respektieren die von Bund und Ländern aufgestellten Corona-Schutzmaßnahmen sowie auch die Entscheidung der Verbände . Sie nennen aber die Nachteile, die sie im Lockdown sehen.
TSG Sprockhövel hofft auf einen Plan B des Verbandes
Der Trainer der TSG Sprockhövel , Andrius Balaika, konnte schon vor der Entscheidung des FLVW keine Vorteile erkennen, die sich für den Verein in der Lockdown-Phase ergeben. Er machte sich eher Sorgen, wie diese Saison zu Ende gebracht werden kann, da bereits vorher aufgrund von Coronafällen und Verdachtsfällen Partien verlegt werden mussten. „Bei den Witterungsbedingungen im Winter muss man davon ausgehen, dass weitere Spiele ausfallen werden, vor allem die auf Naturrasen“, so Balaika.
Das Ziel der Fußballverbände ist es, mindestens eine Hinrunde zu spielen, um eine vernünftige Wertung vornehmen zu können. Ob viel mehr möglich ist, darf man aktuell in Frage stellen. „Ich hoffe, der Verband hat einen Plan B, eine ganze Saison mit den 42 Spieltagen ist ehrlich gesagt kaum machbar“, schätzt Andrius Balaika die derzeitige Lage ein. Selbst, wenn es ab dem Frühjahr vermehrt englische Wochen geben würde.
Andrius Balaika fehlten zuletzt einige Stammspieler
Die Pause hilft den Vereinen, die zuletzt große Verletzungssorgen hatten, etwa der Damenmannschaft des SuS Niederbonsfeld . Der TSG fehlten zuletzt auch ein paar Stammspieler, Kapitän Ibrahim Bulut spielte etwa unter Schmerzen und setzte beim Training aus. Dazu musste Balaika auf Christian Antwi-Adjej, Marcel Weiß und Yannick Femia verzichten.
„Nach den bislang nur sechs Spielen habe ich trotz der englischen Wochen aber nicht das Gefühl, dass die Jungs ausgelaugt sind“, sagt der TSG-Trainer.
Sportfreunde Niederwenigern hatten für die große Oberliga Niederrhein gestimmt
Ähnlich sieht es Marcel Kraushaar, der Cheftrainer der Sportfreunde Niederwenigern . „Wir haben uns als Verein im Sommer für die große Oberliga ausgesprochen und waren uns daher bewusst, was auf uns zukommt“, merkt er an. Er und sein Team fänden die Möglichkeit, trainieren zu dürfen, schön.
„In der Pause überwiegt der Frust, nicht auf dem Platz stehen zu können und wir haben schon zu Beginn darauf geachtet, dass die Belastungssteuerung eine zentrale Rolle einnimmt und Spielern mal eine Pause gegönnt, wie zuletzt im Pokal. Wir hätten zwischendurch ja auch noch spielfrei gehabt“, so Kraushaar. Die Verletzten sind zudem wieder so weit, dass sie nun ins Mannschaftstraining einsteigen könnten, was aber erstmal weiter nicht gestattet ist.