Sprockhövel. Gegen die Hammer SpVg gibt die TSG Sprockhövel das Spiel erst aus der Hand, kommt dann aber wieder zurück und siegt 3:2. Eins ärgert den Trainer.

Als der Ball genau in den linken Torwinkel einschlug, riss Maksim Dreßel die Arme in die Luft und lief danach jubelnd zu der sich auf ihn stürzenden Mannschaft der TSG Sprockhövel. Es war der Siegtreffer in einer Partie, die kurzzeitig aus Sprockhöveler Sicht aus den Fugen geraten ist und die die TSG wie bereits im ersten Spiel drehte. 3:2 besiegte sie die Hammer Spielvereinigung am Sonntag.

Trainer Andrius Balaika musste nach dem Abpfiff erstmal durchatmen. Doch er war glücklich, dass es am Ende zugunsten seiner Elf ausging. Denn zwischenzeitlich führte Hamm, sogar bis zur 84. Minute. „Wir hätten zu Beginn schon höher führen müssen und in der zweiten Halbzeit mindestens einen unserer vielen Konterchancen nutzen müssen“, sagte er.

TSG Sprockhövel und Hamm machen viel Tempo bei den Angriffen

Denn es war eine Partie, in der Tempo eine Rolle spielte. Immer dann, wenn es hier wie da nach vorne ging. Zum Teil durch die Mitte, aber häufig auch über die Flügel. Dort hatte Balaika im Vorfeld noch vor den schnellen Außenspielern der Gäste gewarnt. Seine Verteidiger behielten diese im Auge, aber nicht immer. Links hinten positionierte Sprockhövel mit Lewin D’Hone einen schnellen Kicker, davor Jona Niemic. Auf der anderen Seite sollten es Maksim Dreßel (rechter Verteidiger) und davor Antonio Porrello richten.

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Wenn die TSG zum Zug kam, etwa durch eine Balleroberung schnell umschaltete, ergaben sich ein paar Chancen. Nach einem Heber von Nazzareno Ciccarelli spielte Porrello die Kugel direkt nach innen, wo der Schuss von Christian Antwi-Adjej allerdings geblockt wurde (9.). Bei einem strammen Schuss von Gianluca Zentler musste sich Hamms Schlussmann Joel Kiranyaz strecken, um den Ball über die Latte zu lenken (17.). Und nach einer schnellen Kombination zwischen Ciccarelli, Zentler und Porrello wehrte ein Hammer Verteidiger den Ball ebenfalls ab (28.).

Beide Gegentreffer fallen nach langen Bällen

Nach mehreren Chancen drückte Ibrahim Bulut den Ball dann über die Linie, als ihn Porrello nach einer Körpertäuschung querlegte, statt selbst abzuschließen. Doch auch Hamm traf nach ein paar Angriffen, die etwas harmloser auf das TSG-Tor rollten als auf der anderen Seiten. Es war dann ein langer Ball, der über die Sprockhöveler Abwehr auf den Stürmer zuflog. Er schob abgebrüht flach rechts an TSG-Keeper Alisic vorbei ins Netz.

Auch der zweite Treffer resultierte aus einem langen Ball, dieses Mal von der rechten Hammer Seite. Die TSG war nicht eng genug am Gegner dran und in der Hintermannschaft stimmte das Stellungsspiel nicht. Aus spitzem Winkel vollendete der gegnerische Angreifer. „Das darf uns einfach nicht passieren, auf diesem Niveau. Aus vier Bällen in die Schnittstellen fallen zwei Tore“, ärgerte sich Balaika und fordert eine wachere Defensivarbeit.

Sprockhövel erarbeitet sich viele Chancen, Hamm verpasst zwei

Die TSG kam trotzdem weiter in Schwung, erspielte sich einige Möglichkeiten. Vor dem Tor kamen die Bälle aber nicht gut an oder durch. Auf der Gegenseite verpassten es die Gäste allerdings, bei zwei Großchancen das Ergebnis zu ihren Gunsten in die Höhe zu treiben. Und die TSG hatte ja gegen die U21 des SC Paderborn bereits bewiesen, dass sie zurückkommen kann.

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Und das tat sie, wenn auch mit Mühe. Erst gab es Trubel um ein Tor, was Schiedsrichterin Sina Diekmann erst gab, dann aber nach einer ganzen Weile wieder zurücknahm, aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung. Doch die TSG ließ sich nicht abschütteln. Johannes Sabah steckte einen Ball zu Ciccarelli durch, der sich aufdrehte und Platz zum Abschluss hatte. Über den Torwart senkte sich der Ball ins Netz. Sprockhövel war zurück. Ein erneuter Versuch aus der Drehung von Ciccarelli verfehlte das Ziel aber.

Doch dann lief Yannick Femia aufs Tor zu, zog hart ab und zwang den Gäste-Keeper zu einer Parade im Fallen. Er lag auf dem Boden, der mitgelaufene Dreßel nahm Maß und schoss dann eben den Siegtreffer in die freie Ecke.

So haben sie gespielt

TSG Sprockhövel – Hammer Spielvereinigung 3:2

Tore: 1:0 Ibrahim Bulut (32.), 1:1 (38.), 1:2 (59.), 2:2 Nazzareno Ciccarelli (84.), 3:2 Maksim Dreßel (90.).

TSG: Alisic, Dreßel, Sahin (85. Ludwig), Sabah, D’Hone, Zentler, Antwi-Adjej (90. + 3 Mourtala), Porrello (70. Anhari), Niemiec (87. Femia), Ciccarelli, Bulut.