Hattingen/Bochum. Schwimmerin Lara Kaufmann hat bei einem Stipendium in den USA positive Erfahrungen gemacht. Mit etwas hat sie nach der Rückkehr nicht gerechnet.

Eine Schwimmerin der SG Ruhr, die bereits ein Stipendium in den USA absolviert hat, ist Lara Kaufmann. Die Rückenspezialistin hat sehr gute Erfahrungen gemacht und sich vor allem in sportlicher Hinsicht auf ein höheres Level gebracht.

Knapp drei Jahre lang trainierte die 25-Jährige fast täglich und konnte den Fokus auf das Becken legen. Von August 2014 bis Mai 2017 war die Informatik-Studentin als Stipendiatin in den Vereinigten Staaten, am Union College in Kentucky. Ein direktes Sport-Stipendium hatte Lara Kaufmann nicht, es war in ihrem Fall ein akademisches Stipendium an der Universität, die sich die Förderung ihres Schwimmteams auf die Fahne geschrieben hat und auf Wettkämpfen mit dem Kader aus den Studierenden antritt. Sie war bei regionalen und nationalen Wettkämpfen für das Kentucky-Team dabei.

Lara Kaufmann geht Leistungssport erst mit 18 Jahren an

Für die Schwimmerin kam daher auch dieses College in Frage, um dort gute Bedingungen rund um das eigentliche Studium vorzufinden. „Ich hatte erst mit 18 Jahren angefangen, das Schwimmen etwas ambitionierter anzugehen. So war ich ein, zwei Jahre zuvor erst auf einem etwas höheren Niveau unterwegs“, erzählt Lara Kaufmann. Frühtraining kam in dieser Zeit beispielsweise hinzu.

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Die Intensität in den USA sei dagegen aber noch einmal eine ganz andere gewesen – mit Blick auf den Umfang, zeitlich wie auch gemessen an der Trainingsstrecke pro Woche. Die Zeit war da, sich auf die Einheiten im Wasser zu konzentrieren und nicht in einen möglicherweise bereits vollen Alltag unterzubekommen. Die Organisation, die Lara Kaufmann in der Heimat noch übernehmen musste, war in den USA ein Stück weit durch die Uni abgedeckt. „Es gab vor Ort ein ganz anderes Umfeld und Niveau“, schildert sie.

Start in den USA war eine Umstellung für die Schwimmerin

Der Start war jedoch auch eine Umstellung für die Schwimmerin. „Anfangs war es schwierig, in den Rhythmus hineinzukommen“, gibt sie zu. Doch die Fortschritte zeigten sich schnell. Und durch das Krafttraining, was sie zusätzlich machen konnte oder die begleitende Physiotherapie, ergab sich für die Starterin der SG Ruhr eine effektive Zeit, in der sie sich wohlfühlte.

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„Ich habe mich im ersten Jahr extrem verbessert. Es war genau das, was mir noch fehlte, das Krafttraining zum eigentlichen Training im Becken und die Strecke, die ich wöchentlich zurückgelegt habe“, blickt sie erfreut zurück. Der Fokus auf den Sport sei entscheidend gewesen, so habe sie viele Faktoren verbessert. Aber zudem durch kurzzeitige Schulterprobleme gemerkt, was Nebenerscheinungen vom Leistungssport sein können.

Von den Rücken- zu den Langstrecken

Während ihres Stipendiums ist die Schwimmerin außerdem auf die Langstrecken umgestiegen. „Dabei haben die Trainingskilometer noch mal viel ausgemacht“, so Lara Kaufmann. Eigentlich sind die Rückenstrecken ihr Spezialgebiet. Weil es an der Uni aber noch eine andere und etwas bessere Rückenschwimmerin gab, trat die Deutsche auch im Kraulbereich und auf mittleren Strecken an.

Nach ihrer Rückkehr fiel es ihr zunächst schwer, das hohe Level zu halten. „Ich hatte dann eigentlich schon mit dem Leistungssport abgeschlossen“, verrät sie. Sie kam nicht mehr an die Top-Zeiten heran, war eher hobbymäßig im Wasser. Als sie 2019 aber für die Masters-Weltmeisterschaft in Südkorea trainierte, merkte sie, dass es doch noch Reserven in ihrem Körper gibt, die zu guten Leistungen führen können.