Hattingen/Sprockhövel. Der neue Landesligist SG Welper misst sich mit Oberligist TSG Sprockhövel. Die Welperaner hatten erst Heimrecht, aber es gibt Probleme.

Es ist ein interessanter Vergleich, der am kommenden Sonntag in der Baumhof Arena (17 Uhr) ansteht: Oberligist TSG Sprockhövel empfängt den Landesliga-Aufsteiger SG Welper , der ein paar Ex-Sprockhöveler in seinen Reihen hat.

Eigentlich sollte der Test gar nicht in Sprockhövel, sondern in Hattingen stattfinden. Angesetzt war das Testspiel bis Mitte der Woche noch auf der Anlage der SG Welper. Da die Stadt Hattingen allerdings die Umkleiden und Duschen nicht freigibt, wurde noch schnell umorganisiert. „Ich möchte mich bei der TSG dafür bedanken, dass es so spontan mit dem Ortswechsel geklappt hat“, sagt Welpers Trainer Seung-Man Hong. Dies sei nicht immer auf die Schnelle möglich. Im schlimmsten Fall hätte das Spiel komplett abgesagt werden müssen, was für beide Teams nicht erfreulich gewesen wäre. Denn so schnell wäre wohl kein passender Ersatz gefunden worden.

Stadt Hattingen gibt die Umkleiden für die SG Welper nicht frei

Hong ist erstaunt, dass viele Vereine ihre Umkleiden und sogar Duschen mithilfe ihres Hygienekonzeptes nutzen dürfen, der SG Welper jedoch der Zugang zu den gewünschten Räumlichkeiten seitens der Stadt verwehrt wird. „Es klappt woanders, wir wollen auch unseren Beitrag dazu leisten, dass wieder Fußball gespielt werden kann“, so Hong. Der Verein sei bereit, nachdem er anfangs abwartete. Fußball-Geschäftsführer Dino Carrafiello steht seit Längerem in Verbindung und Gesprächen mit der Verwaltung, um die Umkleiden für Spiele zu bekommen.

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„Wenn das nicht klappt, müssen wir womöglich alle Heimspiele absagen oder nach auswärts verlegen. Es soll auch noch eine Legionellenprüfung anstehen, aber nicht vor Ende August. Natürlich ist das wichtig, aber es läuft alles sehr schleppend. Ich hoffe, dass in den Gesprächen eine schnelle Lösung gefunden wird“, wünscht sich der Trainer. Die Spieler verzichten bislang schon nach dem Training auf das Duschen vor Ort. „Sie machen es geduldig mit. Wir sitzen so weniger lange zusammen, das ist für das Teambuildung gar nicht förderlich“, kritisiert Hong.

Ein Testspiel mit sportlicher Brisanz auf beiden Seiten

Sportlich gesehen freut sich der Welperaner Trainer auf den Test, zumal er selbst mal fünf Jahre lang als A-Jugendtrainer bei der TSG tätig war. Auch drei Spieler aus dem aktuellen Kader der SG waren für die Sprockhöveler am Ball, sogar in der Regionalliga damals: Tim Dudda, Max Claus und Sven Möllerke. Es gibt also ein paar Berührungspunkte. „Der Gegner ist uns auch nicht unbekannt, es gab immer wieder mal Vergleiche“, so Hong. Zuletzt auf dem Feld in der Winterpause, damals unterlag Welper einmal 2:3, einmal verlor die SG klar mit 0:7. Beim WAZ-Pokal in der Halle besiegte die SG die TSG im Finale. „Gegen einen Oberligisten zu spielen ist der höchste Anspruch für uns“, betont Hong.

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Er findet es gerade bei solchen Spielen schwierig, mit 15 Spielern auszukommen. Als Trainer würde er gerne mal etwas probieren, was die Regeln aktuell noch nicht ermöglichen. Es sei aus dem Grund auch schon eine Kunst, eine starke Mannschaft gegen die TSG zu stellen. Die Leistung zeigte aber zuletzt nach oben, beim 8:2-Sieg gegen den TuS Stockum. „Wir haben gesehen, dass wir in der Lage zu einem guten Spiel sind, wenn die Spritzigkeit da ist. Die fehlte in den ersten Spielen noch, was man dann auch anhand der Ergebnisse gesehen hat“, sagt Hong. Gegen die U19 der TSG etwa beim 3:3.

TSG Sprockhövel möchte zielstrebiger auftreten

Nun wartet eine härtete Aufgabe mit der Oberliga-Elf. Die freut sich ebenfalls auf das Spiel. „Gegen Welper ist es immer etwas Besonderes, weil zuletzt immer mal Spieler dort spielten, die vorher auch bei uns waren“, erinnert sich TSG-Trainer Andrius Balaika. In den letzten Aufeinandertreffen habe Welper sich zudem gut verkauft, weshalb der TSG-Coach einen guten Test erwartet.

„In taktischer Hinsicht wollen wir den nächsten Schritt machen und in der Offensive probieren, zielstrebiger aufzutreten als im Pokal gegen Obersprockhövel. Die Moral hat aber gestimmt, ich kann den Jungs wenig vorwerfen. Wir haben nur das Tor in der ersten Halbzeit einfach nicht schon gemacht“, so Balaika.