Hattingen/Sprockhövel. Das Sprockhöveler Kreispokalderby wirft seine Schatten voraus. Der SC Obersprockhövel erwartet viele Zuschauer. Wie er und andere damit umgehen.
Knapp 200 Zuschauer sind am Wochenende zu dem Testspiel-Derby zwischen dem TuS Hattingen und der SG Welper gekommen. Um zu Coronazeiten die Regeln bei kleinen Sportveranstaltungen einzuhalten, wurde ein aufwendiges Konzept geschaffen.
So wie auch bei einigen anderen Vereinen, die in den kommenden Wochen größere Spiele erwarten. Und es dabei nicht immer einfach haben, wenn ein gutes Konzept erstellt werden soll.
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Bereits in der kommenden Woche empfängt der SC Obersprockhövel am Dienstag, 4. August, den Ortsrivalen TSG Sprockhövel zum Achtelfinalspiel des Kreispokals im Kreis Hagen, der im März aus- und nun fortgesetzt wird (Anstoß: 19.30 Uhr). Am Schlagbaum werden viele Gäste erwartet. Aktuell dürfen bis zu 300 Personen auf eine Anlage.
Frühes Erscheinen der Zuschauer erwünscht
„Wir gehen auch davon aus, dass wir die Zahl von 300 Zuschauern erreichen werden“, sagt Jörg Niedergethmann, Sportlicher Leiter des SC Obersprockhövel.
„Nach so vielen Monaten ohne Fußball wird gerade das Derby einige Menschen interessieren.“ Ratsam sei es, dass die Zuschauer nicht er kurz vor dem Anpfiff am Platz erscheinen, so Niedergethmann. Das verhindere lange Schlangen vor dem Einlass, aber auch, dass man möglicherweise nicht mehr auf die Anlage komme.
Der SCO diskutiert aktuell darüber zwei Eingänge für das Spiel zu öffnen. „Außerdem werden wir wohl die Plätze an den Banden markieren, damit die Abstände dort besser eingehalten werden können“, so Niedergethmann. Das sei zwar aufwendig, doch im Verein habe man aktuellviele freiwillige Helfer.
Der Zusammenhalt zwischen den Abteilungen wird gefördert
Auf beiden Stehplatzseiten werden je vier Ordner bereitstehen, um auf die Einhaltung der Regeln zu überwachen. „Vor Corona hat es gereicht, dass wir das Kassenhäuschen besetzt haben, jetzt ist der Aufwand ein ganz anderer, aber das kriegen wir gut hin. Der Zusammenhalt im Verein und zwischen der Jugend- und der Senioren-Abteilung ist groß“, erklärt Niedergethmann.
Nur als Testspiel, aber intern als ein großes Spiel, steht für den FC Sandzak-Hattingen die Begegnung mit dem FC Sandzak aus Dortmund an. Auf dem Kunstrasen in der Behrenbeck findet der Vergleich am 16. August statt (15 Uhr). Am selben Tag sollen auch die Reserveteams aufeinander treffen.
Die Hattinger müssen also gut vorbereitet in diesen Tag gehen, wie der Trainer und Geschäftsführer Esad Muharemovic weiß.
Bei einem Spiel vor einer Woche hatte sich Sandzak bereits gut aufgestellt, mit zehn Ordnern auf der Anlage. „Ohne die Desinfektion der Hände lassen wir keinen drauf und führen zum großen Spiel dann wohl auch eine Maskenpflicht im Eingangsbereich ein, um alle und vor allem auch unsere Helfer zu schützen“, erzählt Muharemovic.
Die Ordner hätten zuletzt auch Zuschauer angesprochen, die nah beieinander standen. Notfalls würde der Verein sogar Gäste von der Anlage verweisen, wenn es Ärger oder Unverständnis gibt.
Sandzak-Hattingen testet nicht gegen jeden
Gegen Sandzak Dortmund erwarten die Hattinger die 300 Personen auf der Anlage. „Wir kennen uns, was ein Vorteil ist. Ich würde aktuell keine Vereine für ein Testspiel fragen, bei denen ich nicht weiß, wer alles mitkommt und eventuell Probleme machen könnte“, so Muharemovic. Die Dortmunder seien Freunde, auch wenn es auf dem Platz heiß hergehe.
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„Man zieht den Verlierer dann ein Jahr lang auf. Das ist für uns wie ein Derby. Aber nun haben wir den Gegnern wie auch allen anderen Vereinen, gegen die wir testen, die Maßnahmen schon im Vorfeld mit auf den Weg gegeben, damit sie vorbereitet sind“, sagt Muharemovic.
Sandzak hat sich übrigens mit der DJK Märkisch zusammengesetzt, als Platznachbarn wollen sie möglichst gleiche Konzepte fahren. Wobei die DJK bislang noch kein Heimspiel hatte. „Wir wollten erstmal abwarten und haben alles bis August abgesagt“, erklärt der Fußball-Geschäftsführer Thomas Behling. Dazu sagt Muharemovic: „Es ist gerade für kleine Vereine schwierig, sich nach den ständig ändernden Regeln zu richten. Es bedeutet Aufwand, auch finanziell. Wir sind froh, dass der Zusammenhalt bei uns groß ist und wir deshalb genügend Helfer zusammen bekommen.“
Sportfreunde würden die kritische Marke von 300 Zuschauern wohl schnell erreichen
Spätestens, wenn die Ligaspiele starten und es noch ähnliche Einschränkungen geben sollte, müssen sich alle Vereine bei Spielen von höherer Bedeutung wappnen. In der Oberliga Niederrhein beispielsweise zählen die Sportfreunde Niederwenigern zu den Vereinen, die gerade zu Heimspielen viele eigene Anhänger auf den Sportplatz locken.
„Wir hoffen, dass wir wieder viele Zuschauer bei uns begrüßen dürfen. Nur 300 wird schwierig, die erreichen wir schnell“, sagt der Sportliche Leiter, Christopher Weusthoff. Zudem gäbe es dann womöglich ein Problem bezüglich der Dauerkarten, die die Wennischen verkaufen.