Ennepetal/Sprockhövel. Björn Sobotzki war lange Spieler des TuS Ennepetal. Nun wechselt er als Trainer zur U17 der TSG Sprockhövel. Was ihn antreibt und die Ziele sind.
Björn Sobotzki war jahrelang eine der Stützen des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal. Mittlerweile hat „Pommes“, wie der lange Blondschopf schon seit der Kindheit gerufen wird, seine aktive Spielerkarriere beendet. Seit einem Jahr ist er Jugendtrainer bei der TSG Sprockhövel. Mit seinem Jahrgang wechselt Sobotzki nun von der U16-Kreisliga in die U17-Westfalenliga. Wir haben mit dem 37-Jährigen über seine Ambitionen als Trainer gesprochen.
Herr Sobotzki, Ihren Namen verbindet man ohne jeden Zweifel mit dem Oberligisten TuS Ennepetal, bei dem Sie viele Jahre gespielt haben. Jetzt der Wechsel an die Seitenauslinie – U17-Trainer beim ehemaligen Rivalen TSG Sprockhövel. Wie ist es dazu gekommen?
Björn Sobotzki: Das ist relativ einfach zu erklären. Ich habe im Jahr 2019 die B-Lizenz erfolgreich bestanden. Daraufhin habe ich mich im Umkreis ungehört, wo Trainerstellen frei waren oder gesucht werden. Dann wurde ich von der TSG Sprockhövel kontaktiert. Diese suchten damals einen Trainer für die U16. Da ich am Anfang meiner Trainer-Karriere gerne eine Jugendmannschaft übernehmen wollte, habe ich mich mit der TSG an einen Tisch gesetzt.
Dort wurde mir die Perspektive gegeben, nach einem Jahr in der U16-Kreisliga die U17 in der Westfalenliga zu übernehmen -- quasi mit dem 2004er-Jahrgang mitzugehen. Das war für mich direkt eine spannende Aufgabe, da es mein Ziel war und ist, überkreislich zu trainieren.
Das heißt, dass jetzt die Spieler Ihrer alten Mannschaft mit in die U17-Westfalenliga gehen?
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Ja, so ist das Konzept bei der TSG Sprockhövel. Der Jungjahrgang spielt in der U16 und der Altjahrgang in der U17. Natürlich können Ausnahmetalente auch schon mal früher hoch. Aber generell ist das der Weg, der geplant ist, um die Spieler langfristig an höheres Niveau zu gewöhnen. Ich konnte leider nicht alle Spieler mitnehmen. Ich musste ein bisschen aussortieren. Von Spielern, bei denen ich der Meinung war, dass das Potenzial nicht für die Westfalenliga reicht, mussten wir uns leider trennen.
Mit welchen Kalibern müssen Sie in der Westfalenliga rechnen?
Das ist ja das Spannende daran. Es kommen die U16-Teams von Borussia Dortmund, von Schalke 04, vom VfL Bochum und von Preußen Münster. Das sind so die größten Namen in der Liga. Und mit denen wollen wir uns messen – das traue ich den Jungs auch zu.
Ihr erstes Jahr als Jugendtrainer haben Sie schon hinter sich. Wie viel steckt denn noch vom ehrgeizigen und ab und an auch mal hitzigen Ex-Spieler Sobotzki im Trainer Sobotzki?
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Das hat mich als Spieler geprägt. Ich habe den Weg über die Kreisliga in die Oberliga gemacht. Und war da immer sehr, sehr ehrgeizig. Und das bin ich als Trainer auch, wenn auch mit etwas mehr Geduld. Ich möchte die Jungs weiterentwickeln und dass sie den nächsten Schritt gehen. Und ich möchte für die TSG Sprockhövel eine gute Arbeit leisten, dass es langfristig Spieler aus der eigenen Jugend in den Seniorenbereich schaffen, also Oberligaspieler werden.
Dafür muss man aber auch ehrgeizig sein. Dafür muss man im Training Gas geben, damit das sonntags in den Spielen auch funktioniert. Und ich lebe das den Jungs auch vor. Der hitzige Sobotzki ist gereift und nicht mehr so hitzig. Aber ich denke, Emotionen gehören zum Fußball dazu.
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Stichwort „weiterentwickeln“ – wohin soll es für Sie noch gehen?
Ich habe gerade meinen Athletikschein gemacht, speziell für Fußballer. Nächstes Jahr mache ich mit der Jugendelitelizenz meinen nächsten Trainerschein, danach soll dann irgendwann auch die A-Lizenz folgen. Ich möchte mich weiterentwickeln. Entweder im Jugendbereich, vielleicht sogar noch höherklassiger. Oder dann den Sprung in die Senioren schaffen, das interessiert mich auch brennend. Das ist definitiv mein Weg.
Sie haben es schon gesagt: Sie kamen aus der Kreisliga und haben es bis in die Oberliga geschafft. Hätte der 16-jährige „Pommes“ eigentlich eine Chance gehabt, dieses Jahr in Sprockhövel in die erste Elf zu kommen?
Gut, dass ich mir diese Gedanken nicht mehr machen muss. Ich habe als 16-Jähriger bei meinem Heimatverein TuS Ennepetal in der Bezirksliga gespielt. Da war ich auch sehr glücklich. Über den Schritt, weiterzugehen, habe ich gar nicht nachgedacht.