Hattingen. Der langjährige Trainer Marcel Kraushaar konzentriert sich auf die Aufgabe in der Oberliga. Ein erfahrener Coach und ein Eigengewächs übernehmen.
Für Marcel Kraushaar ist es schon etwas ungewöhnlich. Der neue Cheftrainer der Oberliga-Elf von den Sportfreunden Niederwenigern fährt künftig nicht mehr zweigleisig und gibt sein Amt als Trainer der A-Jugend ab. Der Fokus liegt nun im Herrenbereich. Als neues Duo werden sich ab der kommenden Saison Mario Hinkelmann sowie das SFN-Eigengewächs Malte Eckert um den ältesten Nachwuchs der Wennischen kümmern.
Acht Jahre lang hat Marcel Kraushaar die A-Jugendlichen aus Niederwenigern in die Herrenteams geführt, ihnen das mitgegeben, was er selbst im Dorf gelernt hat und sie für die Landes- und später dann ja auch die Oberliga geformt. „Es war ein langer Zeitraum, die Wehmut ist daher schon recht groß“, gibt der 29-Jährige zu.
Trainerwechsel ist seit dem Frühjahr klar gewesen
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Er habe schon früh über den Schritt nachgedacht, als die Planungen hinsichtlich des Trainerteams für die Oberliga abgeschlossen waren. Bereits im Frühjahr war daher klar, dass es zur neuen Saison neue Gesichter für die A-Jugend geben wird. Der Verein nahm sich bei der Suche Zeit, bis er schließlich die neue Konstellation gefunden hatte.
Nun übernehmen also Hinkelmann, der von der Eintracht Gelsenkirchen kommt, und Oberliga-Spieler Eckert. „Malte stand schon früher fest. Er hat in der Vergangenheit die C-Jugend trainiert und ist mit einer B-Lizenz sehr gut qualifiziert“, sagt Jugendleiter Mario Kraushaar, der jüngere Bruder des scheidenden A-Jugend-Coaches Marcel, der in den vergangenen vier Jahren zusammen mit Carsten Neuhaus die jungen Talente betreute.
Beide neuen A-Jugendtrainer der Sportfreunde Niederwenigern sind gut qualifiziert
In den Augen von Mario Kraushaar ist Malte Eckert sehr interessiert gewesen, mit einem erfahrenen Trainer zusammenzuarbeiten. „Wir hatten über das DFB-Portal eine Ausschreibung gemacht, worauf sich einige Kandidaten bei uns gemeldet haben. Darunter eben auch Mario Hinkelmann“, erzählt der SFN-Jugendleiter, der von ersten guten Gesprächen berichtet. Zunächst per Telefon, dann per Videokonferenz und schließlich auch persönlich auf dem Glückauf-Sportplatz.
Mit einer A-Lizenz ist der neue Coach zudem ebenfalls hoch qualifiziert. „Es geht uns letztlich ja auch darum, Spieler für die Oberliga auszubilden“, so Mario Kraushaar. Hinkelmann verfüge über ein gutes Netzwerk, zwar vor allem im Bereich des Fußballverbandes Westfalen, doch das sei kein Nachteil. In der Westfalen- und Landesliga betreute Hinkelmann U17- und U19-Teams.
Malte Eckert gilt nun als Bindeglied
Malte Eckert wird künftig eine ähnliche Rolle einnehmen, die bislang Marcel Kraushaar hatte. Als Spieler der ersten Mannschaft ist er Bindeglied zwischen der Jugend und den Herren. Das ist ein Vorteil, den sich viele Vereine wünschen, die Sportfreunde haben es erneut geschafft. „Unsere eigenen Spieler sind immer die ersten Ansprechpartner, da unsere Planungen langfristig ausgelegt sind. Die Jungs identifizieren sich mit dem Verein“, merkt Mario Kraushaar an.
Viele Spieler aus der eigenen Jugend haben in den vergangenen Jahren trotz der höheren Amateurspielklassen den Sprung in die erste Mannschaft geschafft und in der Jugend Teams trainiert. „Das hat mich gefreut und ich habe selbst auch viel gelernt in den ganzen Jahren“, erzählt Marcel Kraushaar, dessen aktive Fußballzeit aufgrund von schwerer Verletzungen früh endete.
Jürgen Margref hat viel Wert auf die Heranführung der Jugendlichen gelegt
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In Niederwenigern wurde seit jeher viel Wert auf die Jugend gelegt. „Da ist auch Jürgen Margref eine entscheidende Komponente gewesen“, lobt Marcel Kraushaar seinen künftigen Co-Trainer in der Oberliga. Margref habe von Beginn an darauf geachtet, jungen Spielern Einsatzzeiten zu gewähren, um sie so schrittweise einzubauen.
Denn Kraushaar weiß: „Bei den Senioren geht es vor allem körperlich viel mehr zur Sache. Technisch bewegt sich ein A-Jugendlicher schon auf einem guten Niveau. Aber es gibt Dinge, die man erst später in den Spielen selbst lernt. In der Oberliga ist es etwa die Cleverness, die erfahrene Spieler haben. Das kann man in der Jugend noch nicht lernen.“
Parallele Verantwortung bedeutete viel Zeitaufwand
Die parallele Verantwortung der Herren- und Jugendmannschaft bedeutete zuletzt viel Zeitaufwand für Marcel Kraushaar. Es war ein großer Vorteil. Ob der nun nicht mehr gegeben ist?
„Wir schauen uns auch weiter die A-Jugend beim Training mal an. Ich kenne außerdem die Abläufe und weiß, wie junge Spieler denken. Als ich selbst noch in der ersten Mannschaft gespielt habe, war der Kontakt noch enger. Aber es gehört auch dazu und ist gut, wenn neue Trainer und mit ihnen neue Ideen kommen. Davon wird der Verein profitieren“, ist sich Marcel Kraushaar sicher.