Hattingen. Die Schwarz-Gelben sind für Marcel Kraushaar mehr als nur ein Verein. Auf dem Sportplatz verbringt der 26-Jährige einen Großteil seiner Freizeit.

Marcel Kraushaar hat in seinem Verein schon Höhen und Tiefen erlebt, wobei die Höhen ganz eindeutig überwiegen. Zu den Tiefen gehört, dass Kraushaar mit gerade einmal 26 Jahren schon ein ehemaliger Fußballer ist. Die Spieler-Karriere ist Vergangenheit, doch die Laufbahn als Trainer hat gerade erst begonnen. Marcel Kraushaar gehört mit Jürgen Margref und Richard Jankowski zum Trainer-Team der Landesliga-Mannschaft der Sportfreunde Niederwenigern. Der Verein bedeutet ihm enorm viel, der Student engagiert sich nicht nur in der ersten Mannschaft. Er ist ein Sportfreund durch und durch. „Der Verein ist mein Leben“, hat er einmal gesagt.“

Karriere-Ende nach zahlreichen Verletzungen

Das war zu einer Zeit, als es Marcel Kraushaar gesundheitlich nicht allzu gut ging. Er war verletzt, Fußball spielen konnte er nicht. Wieder einmal, muss man schon sagen. Denn über Jahre hinweg war Marcel Kraushaar der Leidensmann der Sportfreunde Niederwenigern. Knie, Sprunggelenk, Leiste, Schulter. Kaum ein Körperteil blieb verschont. Richtig schlimm war aber der Kreuzbandriss, den er sich als 19-Jähriger zuzog. Lange musste er pausieren, auch deshalb, weil der Heilungsprozess nicht so verlief wie gewünscht. Er schaffte aber sein Comeback, doch nach diversen weiteren Verletzungen sah er dann ein, dass es wohl besser ist, auf seinen Körper zu hören. Und der signalisierte ganz eindeutig: Die Karriere als Fußballer ist beendet.

Von Burgaltendorf nach Niederwenigern

Aktiv spielen konnte er also nicht mehr, ein Sportfreund blieb er aber dennoch. Der war er schon von Kindesbeinen an. Geboren ist er in Ratingen, sein erstes Lebenjahr verbrachte er in Burgaltendorf, doch schon bald zog die Familie über die Stadtgrenze hinweg nach Niederwenigern. Und Marcel Kraushaar wurde dann bei den Sportfreunden angemeldet. Bis zur D-Jugend spielte er bei den Schwarz-Gelben, ehe er den Wennischen untreu wurde.

Kurzes Gastspiel beim ETB Schwarz-Weiß

Er wechselte zum ETB Schwarz-Weiß Essen - wegen der damals besseren sportlichen Perspektiven, doch als A-Jugendlicher kehrte er zurück - übrigens gemeinsam mit Fabian Lümmer und in erster Linie wegen Jürgen Margref, dem SFN-Trainer, der sich um die beiden großen Talente bemüht hatte.

Marcel Kraushaar war also zurück, er spielte wieder für seinen Verein, aber er engagierte sich auch auf anderen Ebenen. Er wurde Trainer im Jugendbereich, er absolvierte sein Freiwilliges soziales Jahr bei den Sportfreunden, und er kümmerte sich gemeinsam mit seiner Mutter auch um das Handicap-Team des Vereins.

Auf dem Sportplatz trifft man seine Freunde

Marcel Kraushaar verbrachte und verbringt einen Großteil seiner Freizeit auf dem Glückauf-Sportplatz in Niederwenigern. Hier trifft er Freunde und Bekannte, hier fühlt er sich wohl, und hier schätzt er diese ganz besondere Atmosphäre. Wenn die Wennischen von ihrem Stadtteil reden, dann benutzen sie oft den Begriff Dorf. „Niederwenigern ist ja wirklich so etwas wie ein Dorf im positiven Sinn“, sagt Marcel Kraushaar. „Hier kennt man sich, und ich denke schon, dass hier der Zusammenhalt besonders groß ist. Und wenn man dann am Sonntag zum Sportplatz geht, dann macht man das nicht nur, um sich ein Fußballspiel anzuschauen, sondern auch deshalb, weil man Freunde trifft. Bei uns schauen sich ja auch Jugendliche die Spiele der ersten Mannschaft an. Umgekehrt gilt das übrigens auch, was in der heutigen Zeit sicher auch nicht selbstverständlich ist.“

Seinen Verein sieht Marcel Kraushaar gut aufgestellt. Die Strukturen sind gefestigt, im Vorstand gibt es besonnene Menschen, keine Abenteurer. „Bei uns im Vorstand sind viele Menschen, die Grips im Kopf haben“, sagt der Student, der sich für die Sportfreunde keine großen Veränderungen wünscht. Marcel Kraushaar formuliert das so. „Es ist hier gut so, wie es ist. Und es wäre schön, wenn es so bliebe.“