Sprockhövel. Sprockhövels Nachwuchs hat sich in der abgebrochen Saison stark präsentiert. Trainer Robert Wasilewski hat ein Team geformt, mit einer Schwäche.

Robert Wasilewski gerät immer noch ins Schwärmen, wenn er an seine nun ehemalige Mannschaft denkt. Drei Jahre lang begleitete der Coach das Team, das in der vergangenen Saison als U17 der TSG Sprockhövel eine herausragende Leistung in der Jugendfußball-Westfalenliga zeigte.

Hinter den vier Jugendteams der Bundesligisten SC Paderborn, Borussia Dortmund, VfL Bochum und Schalke 04 schloss die TSG auf Platz fünf ab.

Die Ausgangslage

So richtig wusste die neue U17 der TSG Sprockhövel nicht, was sie in der Westfalenliga erwarten würde. Nur eines war dem Trainerteam um Chefcoach Robert Wasilewski bewusst – das eigene Team besitzt Talent und großen Willen. „Als ich die Mannschaft vor drei Jahren übernommen hatte, war sie ein totaler Trümmerhaufen“, sagt Robert Wasilewski. „Aber jeder einzelne Spieler hat immer weiter an sich gearbeitet. Wir hatten eine Trainingsbeteiligung von über 90 Prozent, das sagt eigentlich alles aus.“

Der Start

Trainer Robert Wasilewski hat das Team über drei Jahre geformt.
Trainer Robert Wasilewski hat das Team über drei Jahre geformt. © FUNKE Foto Services | Manfred Sander

Mit dem ersten Spiel setzten die Sprockhöveler gleich einmal ein Ausrufezeichen. Mitfavorit SC Paderborn gastierte in der Baumhof-Arena. Nach wenigen Sekunden lagen die Gäste dann auch schon in Führung, doch die TSG hakte das schnelle Gegentor ab und überrumpelte die Paderborner anschließend regelrecht.

Aus dem 0:1-Rückstand machten die Blauen noch vor der Pause eine 2:1-Führung. In Hälfte zwei kamen der SC zum Ausgleich, doch die letzte Chance im Spiel und so auch auf den Sieg hatten die Gastgeber. „Mit der letzten Aktion hätten wir da eigentlich das 3:2 machen müssen“, so Wasilewski. Doch auch mit dem 2:2 war es ein toller Auftakt, den die Sprockhöveler eine Woche später vergoldeten.

Auswärts bei der U16 von Borussia Dortmund siegte das Wasilewski-Team mit 2:0. Konstantinos Toris erzielte beide Tore in Hälfte zwei.

Die Auswärtsstärke

Die Sprockhöveler spielten insgesamt eine starke Saison, doch vor allem auswärts kamen sie meist richtig gut in Fahrt. In sechs Spielen kassierte die Mannschaft keine einzige Auswärtspleite. Fünf Siege und ein Remis gab es in der letztlich abgebrochenen Spielzeit. Neben dem 2:0-Überraschungscoup gegen den BVB ließ die TSG auswärts noch Siege gegen Hombruch (3:1), Iserlohn (4:1), Verl (1:0), und Münster (4:1) folgen, nur bei den Sportfreunden Siegen (3:3) gingen die Sprockhöveler nicht als Sieger vom Platz.

Auch interessant

Wäre das Wasilewski-Team auch auf dem eigenen Platz so stark gewesen, hätte es für eine Platzierung ganz oben gereicht, doch im Baumhof erzielte die TSG nur einen Sieg (1:0 gegen Waltrop). „Da haben wir auch ein paar Punkte verschenkt“, sagt Wasilewski. „Im Heimspiel gegen Münster beispielsweise waren wir klar überlegen, vergeben aber zehn hundertprozentige Chancen und verlieren dann 1:2.“

Die Gemeinschaft

„Wir hatten wirklich drei sehr schöne Jahre zusammen“, sagt Robert Wasilewski, der die TSG verlassen hat und nun die Landesliga-Herren des SC Obersprockhövel trainiert. „Ein großes Lob muss ich auch den Eltern aussprechen. Es sind zu unseren Auswärtsspielen immer unzählige Helfer mitgefahren. Das hat es uns als Trainerteam leicht gemacht.“

Natürlich sei es auch manchmal schwierig gewesen, da man einige Spieler kaum Einsatzzeiten geben konnte, doch sei die Mannschaft und das Umfeld für Wasilewski wie eine Familie gewesen. „Höhepunkte waren sicher auch die beiden Trainingslager in Polen“, erinnert sich Wasilewski.

Die Perspektive

Die Wege zwischen den Spielern und dem Trainerteam, das neben Robert Wasilewski auch noch Michael Tollas und Deniz Tanja umfasste, trennt sich nun. Die meisten Spieler werden in der kommenden Saison in der A-Jugend der Sprockhöveler unter Coach Patrick Knieps spielen.

Die U17 der TSG wird zukünftig von Björn Sobotzki und Phillip Schulz trainiert. „Ich wünsche den Jungs alles Gute, es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, so Robert Wasilewski.