Ruhrgebiet. Nach erneuten Lockerungen der Corona-Regeln kommt das Ende der amateurfußballfreien Zeit in Sicht. Am Niederrhein steht der Saisonabbruch bevor.
Das Timing mutet fast schon ein wenig kurios an: Am Dienstag hat der Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) den Saisonabbruch endgültig beschlossen – zwei Tage später schon gab das Land Nordrhein-Westfalen bekannt, dass die aktuelle Situation der Corona-Ausbreitung so entspannt ist, dass ab Montag wieder Fußball gespielt werden kann.
Und zwar ganz regulär elf gegen elf. Kontaktsport im Freien ist ab dem 15. Juni mit bis zu 30 Personen erlaubt.
Im Fußballverband Niederrhein, in dem ja mit den SF Niederwenigern und SuS Niederbonsfeld auch zwei Hattinger Vereine spielen, sind sie noch nicht ganz so weit. Da steht der Saisonabbruch unmittelbar bevor – dafür hat der FVN am Freitag einen Antrag vorgelegt.
Videokonferenz-Verbandstag des FVN am 24. Juni
Wenn dieser auf dem geplanten Videokonferenz-Verbandstag am 24. Juni angenommen wird, würde die Saison auch in den Ligen des FVN gewertet wie in Westfalen.
Das heißt: Nicht nur die Mannschaften steigen auf, die zuletzt auf einem Aufstiegs- oder Relegationsrang lagen – sondern auch Hinrundenmeister. Und vor allem, besonders für die Sportfreunde Niederwenigern wichtig: Es soll keine Absteiger geben. Das hieße, die SFN bleiben Oberligist. Von der Zustimmung des Verbandstags ist auszugehen – in Westfalen hatte es unter 144 Stimmen nur eine einzige Gegenstimme gegeben.
Die Saison doch noch zu Ende zu spielen ist dagegen auch nach den neuesten Lockerungen kein Thema mehr. Die besagen immerhin, dass bald wieder richtige Fußballspiele möglich sind. Manfred Schnieders, Vizepräsident im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen FLVW sagt: „Ich denke, wir können ab dem 1. Juli Freundschaftsspiele planen“, so Schnieders, der aber betont, dass die Vorgehensweise erst im Verbands-Fußballausschuss (VFA) abgestimmt werden muss.
Hygieneregeln gelten weiter
„Alles wie immer“ heißt das aber nicht – die Vorsichtsmaßnahmen des Landes gelten auch weiterhin. Schnieders erklärt: „Spiele können natürlich nur unter Hygiene-Vorkehrungen stattfinden.“ Es dürfen maximal 100 Zuschauer auf einer Sportanlage sein, diese müssten wohl namentlich erfasst werden, „falls doch mal etwas passiert.“ Das ist aber ein Vorgehen, das viele Leute aus Restaurants und Bars oder vom Friseurbesuch schon kennen. Rund um den Platz gilt es weiter, Abstände einzuhalten. Ebenso die Vorgaben, was Umkleiden und Duschen betrifft, gelten.
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Dass vor dem 31. August keine Punktspiele stattfinden sollen, daran hält der Verband fest. Die aktuellen Lockerungen vergrößern aber die Wahrscheinlichkeit, dass im September die Saison tatsächlich starten kann. „Wenn wir jetzt die Perspektive Freundschaftsspiele haben und den Clubs dann möglichst bald bekanntgeben können, wann die Ligen wieder losgehen – dann sind wir einen großen Schritt weiter“, meint Manfred Schnieders.
Hygieneregeln sind einzuhalten
Ähnlich sieht es auch Henrik Lerch vom FVN: Ob und vor allem in welcher Form Fußballvereine ab Montag wieder Wettkämpfe durchführen dürfen, konnte er noch nicht konkret beantworten. „Wir werden das in der kommenden Woche besprechen. Auch mit den Schiedsrichtern. Dann werden wir uns dazu äußern“, betont er und erinnerte ebenfalls an die Hygieneregeln. „Sie sind die Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs. Klar ist aber auch, dass die jüngsten Lockerungen die neue Saison näher kommen lassen.“
Erst recht, wenn die alte erst einmal abgebrochen ist.
Die amateurfußballfreie Zeit scheint zu Ende zu gehen. Durch die Corona-Lockerungen ist aber auch Kontaktsport in der Halle wieder mit bis zu zehn Personen erlaubt – inwiefern vor allem Hand- und Basketballer wieder trainieren dürfen, hängt auch an den Vorgaben der Kommunen und den für die Halle entsprechend aufwändigeren Hygiene-Konzepten.