Hattingen/Sprockhövel. Die Herren 65 der TG Rot-Weiß Hattingen werden in der höchsten Deutschen Tennis-Seniorenliga Problemen begegnen. Noch ist ein Rückzug möglich.
Während der Westfälische Tennisverband und der für die Vereine in Hattingen und Sprockhövel zuständige Bezirk Ruhr-Lippe den Vereinen von der Westfalenliga bis hin zur Kreisklasse 2 bereits am Montag Regularien für die Durchführung der pandemiebedingten Übergangssaison 2020 an die Hand gegeben hat, hinkt der Deutsche Tennisbund noch hinterher und lässt seine Regionalligamannschaften zappeln.
Der mitgliederstärkste Tennisverband der Welt will jetzt zwar kurzfristig nachziehen und die Klubs entsprechend informieren. Allerdings ist es eigentlich ein Unding, dass der Dachverband nicht vorangeht, finden die Sportler. Die Herren 65 der TG Rot-Weiß Hattingen warten gespannt, ob der DTB für Deutschlands höchste Seniorenliga andere Festlegungen treffen wird als der WTV und der Bezirk.
Sanktionsfreie Rückzugsmöglichkeit für die Vereine
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„Diese Sorgen kann ich vorweg schon einmal nehmen. Wir werden uns ebenso kulant verhalten wie zum Beispiel der WTV. Auch in der Senioren-Regionalliga wird es für die Mannschaften eine sanktionsfreie Rückzugsmöglichkeit geben. Zudem wird auch die Abstiegsregelung außer Kraft gesetzt. Wir wollen allerdings versuchen, einen Deutschen Meister zu ermitteln. Die Endrunde ist ab dem 19. September geplant“, sagte der als Vizepräsident Wettkampfsport Erwachsene des WTV im Regionalligaspielausschuss sitzende Lutz Rethfeld, der eine baldige Information der Vereine erwartet.
Rethfeld ist davon überzeugt, dass eine Vielzahl der gemeldeten Mannschaften von dem Rücktrittsrecht keinen Gebrauch machen und auch tatsächlich antreten werden. „Eine Umfrage im Seniorenbereich hat ergeben, dass sich rund 80 Prozent der Spieler für die Durchführung der Meisterschaftsspiele ausgesprochen haben. Da der Wettspielbetrieb ab dem 30. Mai wieder erlaubt sein wird, gehen wir, Stand heute, von einem Saisonstart am 10. Juni aus“, so das Mitglied des Spielausschusses.
Viele Einschränkungen beim Ligabetrieb
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Bevor es aber wirklich so weit ist, sind noch gewaltige Hindernisse aus dem Weg zu räumen. „Natürlich sehen wir auch die Probleme hinsichtlich der jetzt noch geltenden Beschränkungen bei den Fahrgemeinschaften, bei den Umkleiden und Duschen und auch in der Gastronomie. Wir wollen aber die Ruhe bewahren und gehen davon aus, dass es durch die Öffnung hin zum Wettspielbetrieb in diesem Bereich weitere Lockerungen geben wird. Schließlich handelt es sich dabei um zentrale Elemente des Mannschaftssportes. Sollten diese Lockerungen allerdings nicht kommen, müssen wir uns dann noch einmal zusammensetzen und neu darüber entscheiden, ob die Punkterunde so überhaupt Sinn macht“, zeigt sich der Funktionär problembewusst.
Der Spielleiter der Herren 65, Wolfgang Machost, sieht die Vereine in einer Zwickmühle. „Um Planungssicherheit zu haben, sollen sie sich wohl kurzfristig entscheiden, wissen zurzeit aber nicht, ob die Probleme überhaupt aus dem Weg geräumt werden können. Ich hoffe sehnsüchtig auf umgehende Nachbesserungen“, bringt Machost nur wenig Verständnis für die unklare aktuelle Situation auf, die noch besonders heikel wird, weil einige Kommunen inzwischen das Spielen von Doppeln sogar wieder untersagt haben.
TG Rot-Weiß Hattingen möchte zur Saison antreten
Die TG Rot-Weiß Hattingen wird aber nach Stand der Dinge mit dabei sein. „Alle Spieler wollen das. Also werden wir das Beste daraus machen und von Spiel zu Spiel schauen, was für uns dabei herausspringt“, sagt Rot-Weiß-Mannschaftsführer Wilfried Boskamp. Herausspringen dürfte für die Hattinger wohl der erneute Ligaerhalt in Deutschlands höchster Seniorenliga. Das hat Lutz Rethfeld zumindest so angekündigt. Schwarz auf weiß haben die Mannen um ihren Spitzenspieler Karl-Heinz Haude das allerdings noch nicht.