Sprockhövel/Hattingen. Die Klubs haben sich in einer Videokonferenz ausgetauscht und sind sich überwiegend einig. Für die SFN hätte es einen erfreulichen Nebeneffekt.

In vielen Sportarten ist die Saison bereits vorzeitig beendet. Der in Corona-Zeiten ebenfalls ausgebremste Amateurfußball bleibt erst mal noch ein Thema in verschiedenen Kommunikationskanälen. Zu Wochenbeginn setzten sich Verantwortliche zweimal zur Videokonferenz zusammen. Es ging um ein Stimmungsbild in den Oberligen Niederrhein und Westfalen. Das fiel jeweils eindeutig aus.

An der Konferenz der Vereine vom Niederrhein mit Vertretern des FVN (Fußballverband Niederrhein) nahmen 17 von 18 Klubs teil – und sie kamen schnell auf einen gemeinsamen Nenner, berichtet Reviersport. 16 von den 17 teilnehmenden Vertretern sprachen sich für einen sofortigen Abbruch der Saison aus, ohne Absteiger, aber mit dem SV Straelen als Aufsteiger zur Regionalliga West. Von den 18 Westfalen-Oberligisten nahmen 16 das Angebot zum Austausch an der Videokonferenz an – nicht vertreten waren der SC Westfalia Herne und die TSG Sprockhövel. Die Mehrheit, teilt der FLVW mit, habe sich für einen Abbruch ohne Absteiger ausgesprochen. 15 von 16 Teilnehmern hätten dafür gestimmt, so Reviersport.

„Die Fortsetzung der Saison im Herbst halte ich für rechtlich nicht machbar“

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Für die Herner hatte Trainer Christian Knappmann bereits am Freitag via Facebook verkündet, dass sie für einen Abbruch und die Annullierung der Saison sind und bei der Umfrage des FLVW auch dafür stimmen.

Knappmann hatte dazu erklärt: „Die Fortsetzung der Saison im Herbst halte ich für rechtlich nicht machbar – der DFB kann zwar Spielberechtigungen verlängern, aber keine Arbeitsverträge. Und jede Wertung wird schwierig. Manche Oberligisten haben 18 Spiele gemacht, andere 22.“ Für das Thema Aufstieg müsse der Verband eine Lösung finden. Durch das Votum vom Montag sieht sich Knappmann bestätigt: „Das ist die einzig logische Konsequenz. Schon im Vorfeld war relativ klar, dass die meisten Vereine in diese Richtung tendieren.“

Es geht um Planungssicherheit

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Der Herner Trainer wies darauf hin, dass auch die Vereine, deren Mannschaft auf den vorderen Tabellenplätzen stehen, für einen Abbruch gestimmt hätten.

Während der Videokonferenz wurden als Gründe für einen Abbruch unter anderem angeführt: Härtefälle bei Transfers, Spielerverträge und Absprachen mit Sponsoren, teilte der FLVW mit.

Dem schließt sich auch Andre Meister, Geschäftsführer Fußball der TSG Sprockhövel, an: „Es geht auch darum, eine vernünftige neue Saison ab September planen zu können, was zum Beispiel Verträge angeht. Ich hatte auch mit Christian Knappmann, den Kollegen aus Ennepetal und mehreren Trainern aus der Landesliga im Vorfeld telefoniert. Die meisten sagen, es muss Schluss sein.“ Meister argumentiert auch im Vergleich zum „großen“ Fußball: „Die Bundesliga kann Geisterspiele durchführen, aber wir sind bei den Partien auch auf den Pommes-Verkauf angewiesen.“

Manfred Lümmer, Leiter der Seniorenabteilung des Niederrhein-Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern, erklärt: „Eigentlich wäre es richtig, die Saison sportlich fortzusetzen. Aber nur bis zum 30. Juni, und das ist völlig unrealistisch.“ Eine Annullierung allerdings komme aus seiner Sicht nicht in Frage: „Alleine aus Respekt vor Straelen. Deswegen bleibt nur der Abbruch.“