Hattingen. Auch im Tischtennis sind alle Spiele zunächst ausgesetzt. Spieler haben Verständnis, dem VfL könnte die Entscheidung aber eine Chance nehmen.
Der Westdeutsche Tischtennis-Verband wird ab sofort den Spielbetrieb des Individual- und Mannschaftssports wegen der Ausbreitung des Coronavirus bis zunächst einschließlich 17. April aussetzen. Der Verband teilte das am Freitagmittag mit und berief sich auf die Empfehlung der Bundeskanzlerin und der Bundesregierung, möglich auf soziale Kontakte zu verzichten und alle nicht notwendigen Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmer abzusagen.
Die Hattinger Tischtennisspieler müssen jetzt also erst einmal eine Zwangspause einlegen, mitten in der entscheidenden Saisonphase. Die Entscheidung des WTTV trifft bei den Landesliga-Vereinen auf Verständnis, doch gerade für den VfL Winz-Baak, der ja noch um den Aufstieg kämpft, kommt die Corona-Pause zum ungünstigen Zeitpunkt.
„Eine Ansteckungsgefahr ist ja vorhanden“
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„Ich kann das schon verstehen“, sagt Jean-Pierre Reuter. „Ich habe nach dem Training am Donnerstagabend auch noch einmal überlegt. Man klatscht sich ab, steht sich verschwitzt gegenüber. Eine Ansteckungsgefahr ist ja vorhanden.“
Dennoch müsse geklärt werden, wie sportlich mit dieser Situation umgegangen werde. Im Mai stünden ja eigentlich die Relegationsspiele an, so Reuter. Und die könnten für den VfL noch eine Rolle spielen. Die Nordstädter kämpfen in der Landesliga mit der DJK Franz-Sales-Haus um den Aufstieg in die Verbandsliga. Am letzten Spieltag, der am 5. April hätte ausgetragen werden sollen, wäre es zum direkten Duell gekommen. Mit einem Sieg hätten die Winz-Baaker am Tabellenführer noch vorbeiziehen können, vorausgesetzt beide Team hätten zuvor ihre Spiele gewonnen. „Wir müssen uns da überraschen lassen“, sagt Jean-Pierre Reuter.
„Was soll ich jetzt tun? In den Wald rennen und herumbrüllen?“
„Für viele Spieler in unserem Verein, wie auch für mich, ist Tischtennis ein Ventil für den Alltagsstress. Und das Ventil wird uns jetzt genommen, weil wir ja auch nicht mehr trainieren können. Was soll ich jetzt tun? In den Wald rennen und herumbrüllen?“
Auch der SSV Preußen Elfringhausen ist von der weitreichenden Absage wegen des Coronavirus betroffen. Sportlich stehen die Hüggelländer aber schon als Absteiger aus der Landesliga in die Bezirksliga fest, weshalb die Preußen von einem Abbruch der Saison nicht wirklich betroffen wären. „Es ist eine normale und verständliche Entscheidung“, sagt Elfringhausen-Spieler Daniel Badewitz.
„Selbst Spiele in der Champions-League im Fußball werden abgesagt, da ist es jetzt kein Wunder, dass wir auch nicht mehr spielen. Für uns haben die Absetzungen der Spiele keine große Bedeutung mehr. Aber was passiert mit den Härtefällen um Auf- und Abstieg, gerade, wenn ein Team schon ein Spiel mehr hat als das andere. Da müssen faire Entscheidungen getroffen werden, aber dazu wird es sicherlich noch einige Gespräche geben.“