Hattingen. Einfach ist die Förderung der Fußballerinnen nicht. Auf Unterstützung vom DFB bei der Nachwuchssuche wartet der Verein bisher aber vergebens.

Im kommenden Oktober feiert der VfL Gennebreck das zehnjährige Bestehen seiner Mädchenmannschaften. Damals begann alles mit zehn Mädchen und dem heutigen Jugendleiter Andreas Röhr. Heute gibt es die U11, die U15 und die U17. Damit ist der VfL, mit SuS Niederbonsfeld und den Sportfreunden aus Niederwenigern, einer der drei Verein in Sprockhövel und Hattingen, der mehrere Mädchenmannschaften hat. Trotzdem gibt es Probleme, die Mannschaften zu füllen. In der aktuellen U11 spielen momentan nur acht Mädchen.

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Für Trainerin Marion Mahlke sieht die Lage damit zwar besser als erwartet aus, aber das liegt ihrer Meinung nach auch an ihren Spielerinnen: „Sie haben echt Spaß beim Training. Sie sprechen in der Klasse darüber und dadurch wachsen wir. Mit so vielen Kindern macht das Training aber auch echt Spaß.“ In der U11 lernen die Mädchen erstmal die Grundlagen, aber steigern sich auch schon auf hohe Pässe.

Bei Turnieren treten die Mädchen in der U11 gegen die F-Jugend-Jungs an. Einen Unterschied stellt Mahlke schon fest: „Die Mädchen fallen hin und stehen dann einfach wieder auf. Sie sind einfach härter.“ Die U15 besteht momentan aus 13 Mädchen. Die meisten von ihnen könnten allerdings noch in der niedrigeren Altersklasse spielen.

Individuelles Training für Spielerinnen

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Die Mannschaft um Trainer Niklas Klein trainiert zweimal die Woche auf dem Platz und hat einmal pro Woche Lauftraining. „Zusätzlich geben die anderen beiden Coaches und ich noch individuelles Training, um auf die Schwächen der einzelnen Spielerinnen einzugehen,“ erklärt Klein. Dadurch sollen auch Mädchen, die neu anfangen, eine Chance bekommen in der Startelf zu spielen.

Michél Hirschberg ist seit Beginn der Saison der Trainer der U17-Mannschaft. Für ihn ist es das erste Mal, dass er Mädchen trainiert. Aber nicht nur für ihn, sondern auch für die Spielerinnen war es eine Umstellung. „Vor mir waren die meisten Trainer Väter von Spielerinnen. Aber nach dem ersten halben Jahr waren wir eingespielt und haben mittlerweile ein gutes Verhältnis,“ sagt Hirschberg. Das Team besteht aus zwölf Spielerinnen.

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An den Spieltagen springen zwei bis drei Akteurinnen aus der U15 ein, damit der Kader gefüllt ist. Eine Partie musste allerdings aufgrund von zu wenig Mädchen abgesagt werden. „Das war schon ärgerlich, weil wir gegen den Tabellenletzten gespielt hätten. Damit haben wir drei sichere Punkte leider verloren. Aber da kann man nichts machen,“ ärgert sich der U17-Trainer.

Nächster Umbruch im Sommer

Kickt für die B-Juniorinnen des VfL Gennebreck  in der Bezirksliga:  Marypeache Chihaziri Chukwudi (r.)
Kickt für die B-Juniorinnen des VfL Gennebreck in der Bezirksliga: Marypeache Chihaziri Chukwudi (r.) © FUNKE Foto Services | Manfred Sander

Im Sommer steht wieder ein Umbruch bevor. Mädchen aus der U17 müssen in die Damenmannschaft hoch, Spielerinnen aus der U15 gehen in die U17. Die Trainer wünschen sich in ihren Mannschaften Zuwachs, sie wissen aber auch, dass es mit der Schule und anderen Freizeitaktivitäten schwierig ist. Ein weiteres Problem sieht Jugendleiter Röhr in der Busanbindung: „Es fährt hier nur einmal die Stunde ein Bus. Zum Glück haben wir eine gute Gemeinschaft und die Trainer holen die Kinder von Zuhause ab und fahren sie nach dem Training auch wieder nach Hause.“

Auf Unterstützung bei der Nachwuchssuche vom DFB warten die Verantwortlichen nicht mehr, denn sie glauben, dass es nicht viel ändern würde. In der Mädchen-Jugend des VfL Gennebrecks steckt viel Arbeit, deshalb findet Andreas Röhr es so traurig, dass diese Arbeit nicht belohnt wird. Trotzdem lässt sich der VfL den Spaß nicht nehmen, so organisieren die Verantwortlichen Stadionbesuche oder auch eine Fahrt nach Berlin für die U17. Aber Röhr sagt auch: „Wären alle Mädchen, die wir groß gemacht haben noch hier, dann würde die U17 eine Liga höher spielen und die Damen vier.“