Hattingen/Bochum. Der Herrenmannschaft gelingt die Titelverteidigung nicht, sie wird Dritter. Dafür präsentieren sich die Damen verstärkt – trotz Einschränkungen.

Die Schwimmer der SG Ruhr haben sich beim Wettkampf der 2. Bundesliga in Essen mit soliden Leistungen präsentiert und starten auch im kommenden Jahr wieder in dieser Liga. Das Herrenteam verpasste zwar die Titelverteidigung, schaffte aber einen guten dritten Platz. Die Damenmannschaft hat sich auf Platz fünf vorgeschoben. Neben vielen Bestzeiten knackten die Schwimmer Vereinsrekorde.

Trainer Christoph Kreutzenbeck ist zufrieden mit dem Ergebnis. „Es hat für die Männer am Ende nicht ganz für den Titel gereicht. Wir waren knapp dran“, erzählt er. Erster wurde die SG Gladbeck/Recklinghausen, vor der SG Dortmund. „Die Dortmunder haben sich noch einmal verstärkt und viele ehemalige Leistungsträger wieder aktiviert. Sie haben am Stützpunkt sicherlich Vorteile uns gegenüber“, so Kreutzenbeck.

Dritter Rückenspezialist im Kader der SG Ruhr

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Die größten Punktelieferanten waren Nicolas Jochum und Lasse Dumke, die im Schnitt 600 Punkte oder mehr erreichten. Jochum schaffte bei der Maximalanzahl an Starts, fünf Strecken, fünf Bestzeiten und vier Vereinsrekorde: über 100 und 200 Meter Delphin sowie 100 und 400 Meter Lagen. Dazu kraulte er noch über 400 Meter. Lasse Dumke unterbot mit 50,50 Sekunden den Vereinsrekord über die 100 Meter Kraul.

„Da wir mit Niklas Ehlert neben den Dumke-Brüdern noch einen Rückenspezialisten haben, konnte Lasse auf anderen Strecken schwimmen, auf denen er mittlerweile ebenfalls sehr stark ist“, so sein Trainer. Mika Dumke schaffte es, erstmal über 50 Meter Rücken einen Vereinsrekord aufzustellen, vor seinem großen Bruder.

Damen der SG Ruhr entfernen sich schnell von Abstiegszone

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Die Damen haben sich schnell mit guten Leistungen gezeigt, so dass der Kampf gegen den Abstieg wie im vergangenen Jahr diesmal kein Thema war. „Das war schon im Verlaufe des ersten der beiden Durchgänge zu sehen, die Mädels waren recht stabil“, lobte der Trainer sie. Er feuerte sie wie viele mitgereiste Fans an. Auch in der Mannschaft entwickelt sich bei diesem Wettkampf immer eine besondere Dynamik. Das spürte auch die Jüngste im Damenteam, Fee Lukosch. Mit erst zwölf Jahren galt auch sie als Stütze, schwamm über 50 und 100 Meter Rücken jeweils Bestzeit und startete zudem noch über 100 Meter Schmetterling.

„Dadurch, dass ich für mein ganzes Team geschwommen bin, war ich noch motivierter als sonst, es hat viel Spaß gemacht“, sagte die Schülerin, die den Wettkampf als gute Vorbereitung für anstehende offene Jahrgangsvergleiche betrachtet. Seitens des Trainer gab es ein Lob: „Sie hat sich nicht von der Kulisse beeindrucken lassen. Gerade im Sprint ist es in jungen Jahren schwierig, schon so schnell zu sein. Sie hat ihre Aufgaben super gelöst.“

Schwimmerinnen zum Teil im Training eingeschränkt

Viele andere Damen haben nur mit Einschränkungen trainieren können, aufgrund von Arbeit oder Studium – und dennoch überzeugt. Etwa Michelle Pschuk, die zuletzt Schulterprobleme hatte (Vereinsrekord über 100 Meter Lagen) oder Dana Volmerhaus, die kaum trainieren kann (Bestzeit über 50 Meter Brust). Rückkehrerin Ines Leonhardt brachte viele Punkte, ebenso wie die sehr fokussierte Masters-Schwimmein Lara Kaufmann.

Und auf den schwierigen Strecken (z.B. 1500 und 400 Meter Kraul) überzeugte Ann-Marie Jochum. „Sie ist über sich hinausgewachsen und kann mittlerweile auch ganz gut den Kopf ausschalten“, sagte Kreutzenbeck. Bei fünf Starts erreichte sie vier Bestzeiten.