Hattingen. Der Verein hat aktuell so viele Nachwuchsteams wie lange nicht mehr. Die Hattinger setzten darauf und verfolgen eine bestimmte Philosophie.

Es ist voll beim Jugendtraining in der Sporthalle Wagnerstraße. An vielen Tischen fliegen die kleinen weißen Bälle umher. Die Stimmung ist gut, Spaß und Motivation gleichermaßen vorhanden. Beim VfL Winz-Baak legt die Tischtennis-Abteilung besonderen Wert auf ihren Nachwuchs und fördert ihn – auch mit Blick in die Zukunft.

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Acht Nachwuchsmannschaften haben die Nordstädter im Ligabetrieb gemeldet, so viele wie lange nicht mehr. Umso mehr Jugendliche nachkommen, desto mehr Herrenteams kann der VfL später einmal melden. Dieser Saison sind es sechs, teilweise stehen dabei schon die Jugendlichen mit an der Platte. „Einige Jugendspieler empfehlen sich beispielsweise heute schon für die zweite Herrenmannschaft“, blickt Spieler und Jugendtrainer Nicklas Karsten voraus. Das wiederum sehen die jüngeren und erkennen für sich eine Perspektive.

Generationen wachsen beim VfL Winz-Baak nach

Vor rund zehn Jahren war eine Generation noch selbst in der Jugend, die heute zu den jungen Erwachsenen zählt. Dazu zählen aus der ersten und zweiten Mannschaft aktuell Duncan Wesener, Nicklas Karsten, Daniel Krause und Nico Möller. Sie galten als talentierte Spieler, damals bereits unter Jugendleiter Jens Neumeier, der dies heute immer noch ist. „Wir haben uns teilweise von der Kreisliga bis hoch zur NRW-Liga gespielt“, erzählt Möller. Das Ziel war damals wie heute, so viele talentierte Spieler wie es geht später in die Herrenmannschaften einzubinden. So, wie es sich viele Vereine wünschen, aber oftmals nur eine kleine oder gar keine Jugend haben. „Dann stirb so ein Verein irgendwann aus.

Jugendabteilung Winz-Baak

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Aktuell gebe es eine „Top-Jugendmannschaft“, wie sie Möller nennt. Sie soll nun in den Herrenbereich integriert werden. „Schön zu sehen ist, dass unsere Schülermannschaft viel Talent hat und wahrscheinlich dann die nächste Generation bildet“, sagt Möller. Er denkt dabei auch in Richtung Ehrenamt, was im Vereinsleben wichtig ist und wo junge Leute eingebunden werden sollen.

Eltern und Herrenspieler des VfL Winz-Baak werden eingebunden

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In die Jugendarbeit werden Eltern und Herrenspieler eingebunden. So ergibt sich in den Augen der Winz-Baaker ein Gefühl des Zusammenhalts, wie ein Verein ihn braucht. „Wir wollen Grüppchenbildung vermeiden“, betont Nicklas Karsten, der wie seine Kollegen mit Leidenschaft dabei ist. Das sei das Wichtigste.

Durch gemeinsames Training und interne Turniere, Fahrten und Feiern, bei denen Jung und Alt gemischt werden, gebe es keine Hemmungen, gegenseitig aufeinander zuzugehen. In der Jugend sind die Trainingsgruppen gemischt, um voneinander zu lernen, so ist die Philosophie. „Dazu kann jeder, der hart trainieren will, bei uns Einzeltraining bekommen. Wer nur mit Freunden spielen möchte, kann das aber genauso tun“, sagt Karsten, der gemeinsam mit Jens Neumeier und André Engelmann das Jugendtraining leitet. „Wir sind ihrer Arbeit sehr dankbar, sie zeigen enormen Einsatz für den Verein. Sie sind jeden Tag da, an ihnen hängt alles“, lobt Kollege Möller sie.

Training mit Videoanalyse und Roboter

Die drei sprechen von „einer großen Jugendmannschaft, in der Anfänger mit NRW-Liga-Spielern zusammentrainieren“. Insgesamt gibt es fünf Jugendtrainer, ab und zu noch Unterstützung aus dem Herrenbereich. Zur Förderung der Technik und Spielfertigkeiten nutzt der VfL auch Videoanalysen oder einen Roboter. Der Verein setzt damit auf die Mischung von Individual- und Gruppentraining, wobei die Spieler innerhalb einer Einheit rotieren.

„Auch, wenn es im Moment ein Selbstläufer ist, darf man nie die harte Arbeit dahinter vergessen. Wir arbeiten stetig daran weiter“, betont Möller. Über die Fachschaft Tischtennis im Stadtsportverband Hattingen, gezielte Ansprachen und Werbung in Schulen leisten er und seine Kollegen weiterhin Pionierarbeit. Dann wird es im Training demnächst womöglich noch voller.