Hattingen. Nach einer Verletzung hat die Kickerin beim SuS Niederbonsfeld den Anschluss verloren. Nun kickt sie eine Liga höher – wie eine Ex-Bonsfelderin.

Es war eine Verletzung, die Laura Wasmuth im Sommer zunächst eine Weile lang stoppte. Sie kam gerade aus der U19 und sollte zum Landesliga-Kader des SuS Niederbonsfeld stoßen. Dort spielte sie kaum. Nun hat sie der Weg eine Liga höher geführt, zum renommierten VfL Bochum, in dessen zweiter Mannschaft sie seit der Winterpause spielt.

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„Ich bin zum VfL gewechselt, weil ich das Gefühl hatte, beim SuS keinen Fuß mehr zu fassen“, erzählt die 18-Jährige. Nach einem Meniskusriss habe sie wenig Rückhalt bekommen, als sie ins Training der ersten Damenmannschaft zurückkehrte. Also trainierte sie zur Probe beim VfL, wo sich beide Seiten schnell einig waren, dass die Spielerin wechseln sollte. Auch, wenn der Klassenunterschied für Laura Wasmuth spürbar war. „Der Ball läuft anders und die Ambitionen in einem so großen Verein sind natürlich noch zielstrebiger. Das hat mir sehr gefallen“, sagt die Mittelfeldspielerin, die auf der „Sechs“ spielen kann, wo der VfL offenbar Bedarf hatte.

Höheres Tempo und schnellere Richtungswechsel

Auch im Futsal aktiv

Neben dem Fußball spielt Laura Wasmuth noch Futsal. Mit dem Primero Club de Futsal (PCF) Mülheim ist sie in der Regionalliga am Ball, sie liebt Hallenfußball.

Beides kann sie parallel spielen. Der Aufwand ist mit vielen Trainingseinheiten in der Woche hoch. Samstags ist sie beim Futsal im Einsatz, sonntags demnächst mit dem VfL Bochum auf dem Feld.

Das Tempo ist höher, Richtungswechsel schneller, Kombinationen schwieriger. Doch das gefiel der jungen Fußballerin, es weckte ihren Ehrgeiz. In der Mannschaft sei sie sehr gut aufgenommen worden. Dort spielt mit Mayra Arguelles-Sauret auch eine ehemalige Niederbonsfelderin, die im vergangenen Sommer an die Castroper Straße wechselte. Beide waren am vergangenen Wochenende gemeinsam in Duisburg bei einem Hallenturnier am Ball. Die alte und neue Vereinskollegin weiß viel Positives über den VfL zu erzählen, das erste halbe Jahr hat ihr gut gefallen, sie hat oft gespielt.

Mayra Arguelles-Sauret ist im vergangenen Sommer bereits an die Castroper Straße gewechselt.
Mayra Arguelles-Sauret ist im vergangenen Sommer bereits an die Castroper Straße gewechselt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Ich merke selbst, dass ich immer besser werde und vor allem schneller, auch kognitiv“, verrät Mayra Arguelles-Sauret. Sie spricht von einem starken Zusammenhalt, den ihr Trainer Alessandro Nicosia präge und der spürbar sei. „18 Spielerinnen kommen in den Kader für ein Spiel. Es stört sich eigentlich auch niemand daran, wenn man mal nicht spielt und auf der Bank sitzt.“ Dort hätten die Spielerinnen ebenfalls Spaß. „Es wird viel Wert auf das Sportliche gelegt, aber auch auf das Menschliche“, so Mayra Arguelles-Sauret. Der Trainer kommt im Training auf seine Spielerinnen zu, gibt Tipps. Im Spiel zeige er sich sehr emotional und positiv an der Seitenlinie. „Das ist total cool und macht auch Spaß, selbst wenn wir mal verlieren“, sagt die Mittelfeldspielerin.

VfL Bochum geht offen mit Kritik um

Sportlich liegt die VfL-Reserve im Soll mit aktuell Platz fünf in der Westfalenliga. Aus der ersten Mannschaft gibt es ab und zu Verstärkung, die Spielerinnen haben dann laut einer Vereinbarung Vorrecht auf Spielpraxis. Im Training werde viel gelacht, aber auch offen über Probleme gesprochen. „Kritik wird immer angenommen, egal von welcher Seite aus sie wohin gerichtet wird. Das Trainerteam nimmt auch Kritik aus dem Team heraus an“, zeigt sich Mayra Arguelles-Sauret beeindruckt. Der Austausch ist rege, auch zwischen den Spielerinnen.

Die Hattingerin ist im Mannschaftsrat, organisiert die Mannschaftsfahrt am Ende der Saison mit. Die zweite Mannschaft stehe zwar nicht so sehr im Fokus wie die erste, aber auch nicht hinten an. „Der Vorteil ist etwa die Ausstattung oder Busse für Spiele und es ist immer irgendjemand für einen da. Das Große am VfL ist der Namen, gerade in der zweiten Mannschaft ist es aber sehr familiär und entspannt“, findet Mayra Arguelles-Sauret.