Hattingen. Mayra Arguelles-Sauret hat den SuS Niederbonsfeld schweren Herzens in Richtung Bochum verlassen. Grund sind Probleme mit dem alten Trainer.

Sie dribbelt mit Ball über den Rasen, hält ihn hoch und lacht dabei. Mayra Arguelles-Sauret hat wieder Spaß beim Kicken. Sie hat sich der zweiten Mannschaft vom VfL Bochum in der Westfalenliga angeschlossen. Obwohl sie ihren Heimatverein, den SuS Niederbonsfeld, nicht verlassen wollte – wenn dort weiter alles glatt gelaufen wäre.

Die Freude am Fußball war zuletzt bei der Hattingerin nicht immer so groß. Viele Jahre spielte sie für den SuS, wo sie unter Trainer Arend Teitscheid zunehmend unzufrieden wurde. „Der Trainer sagte mir, dass ich technisch eine der besten Spielerinnen bin, aber setzte mich nicht ein. Das ging einige Male so. Dann kritisierte er, dass ich nicht torgefährlich bin, wenn er sich die Statistik ansieht. Wie auch, wenn ich nicht spielen darf? Solche Sachen sind passiert“, erzählt die 23-Jährige. In ihrem ersten Spiel für den VfL hat sie übrigens direkt getroffen.

Zum ersten Mal kommen Wechselgedanken auf

Mayra Arguelles-Sauret hat 13 Jahre lang das Trikot des SuS Niederbonsfeld getragen.
Mayra Arguelles-Sauret hat 13 Jahre lang das Trikot des SuS Niederbonsfeld getragen. © Funke Foto Services GmbH | Walter Fischer

Zum ersten Mal überhaupt hatte sie Wechselgedanken. „Ich habe lange drüber nachgedacht, ob ich den SuS wirklich verlassen soll“, sagt die Spielerin. Denn es lief all die Jahre gut. 13 Jahre lang spielte sie an der Kohlenstraße, wo sie nach und nach ausgebildet wurde, bis sie in die erste Damenmannschaft aufrückte. Dort spielte sie bis vor zwei Jahren regelmäßig, ehe sie häufig auf der Bank Platz nehmen sollte oder gar nicht im Kader stand.

Sie überlegte, ob sie in die Zweite gehen soll, um überhaupt wieder regelmäßig zu kicken. Dann aber schlug ihr eine Bekannte, Anja Kirsten, vor, zum VfL-Probetraining zu kommen. Sie spielt selbst in der ersten Damenmannschaft. „Ich wollte erst gar nicht. Es lief dann aber gut und ich habe nach langer Zeit wieder ein positives Feedback bekommen. Das hat mich überrascht“, gibt Mayra Arguelles-Sauret zu. Und es gab ihr neuen Mut.

Spielerin entwickelt Ambitionen

Nun habe sie Blut geleckt und auch ein Stück weit Ambitionen. Andere Spielerinnen schafften es nicht beim Probetraining. Ihre technischen Qualitäten haben der Studentin geholfen. „Ich freue mich darauf, zu spielen und auf das höhere technische Niveau“, sagt die Mittelfeldspielerin. Und sie freut sich darauf, sich weiterzuentwickeln.

So wie Marie Lümmer, die jetzt zum SuS zurückgekehrt ist. „Wir haben leider damals nur ein Spiel zusammen gemacht. Ich kam gerade aus der Jugend in die Damen und sie ist in dem Jahr zum VfL gewechselt. Jetzt kommt sie wieder und ich gehe, das ist verrückt“, findet Mayra Arguelles-Sauret. In Niederbonsfeld sei vieles familiärer, sie hat dort nach wie vor viele Kontakte. Sie wohnt fast am Sportplatz, half beim Errichten der Baucontrainer, ihre Eltern führen im Vereinslokal die Gastronomie. Und doch trennen sich die Wege.

Vielleicht aber nicht für immer, das betont die junge Fußballerin auch und strahlt doch wieder, wenn sie daran denkt.