Hattingen. Die erfahrenen Kicker der Rot-Weißen haben Niederwenigern im Finale entthront. Einmal retten sich knapp. Eine andere Mannschaft überrascht.
Es war der achte Schuss vom Neunmeter-Punkt, der die Hattinger Hallenstadtmeisterschaft für Reserveteams, das Egon-Schmidt-Gedächtnisturnier, entschied. Julian Arnscheidt vom TuS Hattingen III hämmerte den Ball mit der Pike und ganz viel Dusel an den linken Innenpfosten und ließ SFN- II-Torwart Robin Kauper keine Abwehrchance. Ende. Aus. Grenzenloser rot-weißer Jubel.
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Julian Arnscheidt, sonst in der jüngeren Vergangenheit eher im Tor der Hattinger zu finden, konnte sein Glück kaum fassen. Er hatte soeben für seine Mannschaft das alles entscheidende 4:3 im Neunmeterschießen erzielt und ließ sich nach dem Schlusspfiff entsprechend feiern. Die schnitten Mitspieler Fabio Rampin dann im Übermut auch noch sein Zöpfchen ab. Auf der anderen Seite hingegen war ein betrübter Leon Welticke von den Sportfreunden Niederwenigern II. Er hatte ein überragendes Turnier gespielt und insgesamt zehn Tore erzielt, vergab dann jedoch den entscheidenden Strafstoß für die Wennischen.
Sascha Friedrich schnappt sich noch die Torjägerkanone
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Und Welticke hatte sogar doppelt Pech, denn auch die Torjägerkanone wurde ihm im letzten Moment quasi aus den Händen gerissen. Sein Vereinskollege Sascha Friedrich, der in der Dritten der Sportfreunde kickt, erzielte im Spiel um Platz drei allein sieben Treffer und kam dadurch auf insgesamt 13 Tore. In der regulären Spielzeit des Finales hatte es durch Tore von Moritz Schönert und Kevin Surowietz übrigens 1:1 gestanden.
Stadtmeisterschaft der Reserven
Beide Trainer der Finalisten waren zufrieden. Sieger-Coach Sascha Hoffmann sagte: „Ich bin super glücklich über die Leistung meiner Mannschaft. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet.“ Andreas Jüttendonk war nicht zu sehr geknickt. „Im Neunmeterschießen kann man verlieren. Insgesamt haben wir aber souverän gespielt. Im Finale waren wir in einigen Situationen zu hektisch“, fand er.
Favoriten nach der Vorrunde weiter
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In der Vorrunde setzten sich die Favoriten durch. Etwas überraschend qualifizierte sich in der Gruppe A die Reserve des FC Sandzak durch zwei Siege für das Viertelfinale. Spannend wurde es lediglich in den letzten beiden Gruppenspielen. Zunächst erkämpfte sich in der Gruppe B der TuS Blankenstein II durch einen 2:1-Sieg gegen den späteren Stadtmeister das Viertelfinalticket und im letzten Spiel der Gruppe C gewannen die Sportfreunde Niederwenigern III knapp mit 3:2 gegen den TuS Hattingen II.
Die TuS-Reserve hatte auch im ersten Viertelfinale gegen SFN II das Nachsehen. 4:2 hieß es am Ende im Duell der A-Ligisten für Niederwenigern. Etwas packender waren die anderen drei Partien. Richtig hektisch ging es im zweiten Viertelfinale zwischen SFN III und Blankenstein II zur Sache. Die Sportfreunde konnten erst kurz vor Schluss durch einen Neunmeter von Sascha Friedrich zum 1:1 ausgleichen. Nach ganz vielen Nickeligkeiten, ungeahndeten Fouls und sogar einer kurzen Jagdszene gab es schließlich eine Rudelbildung. Erstaunlich, dass Schiedsrichter Avanloo in dieser Situation mit einer Zeitstrafe für einen Blankensteiner Spieler auskam. Im Neunmeterschießen hieß es schließlich 3:1 für Niederwenigern.
Sandzaks Reserve kommt bis ins Halbfinale
Auch zwischen Sandzak II und der SG Welper III gab’s ein Neunmeterschießen. Irmen Alija war es schließlich, der für Sandzak das Spiel 3:2 entschied. Der FC spielte insgesamt ein diszipliniertes Turnier und verdiente sich den Einzug ins Halbfinale. Der SuS Niederbonsfeld II führte im Viertelfinale gegen den TuS Hattingen III bis 60 Sekunden vor Ende mit 1:0, aber die Surowietz-Brüder Kevin und Matthias drehten das Spiel noch zugunsten des TuS.
Der TuS siegte dann im Halbfinale deutlich gegen Sandzak, dessen Kräfte nach und nach schwanden. 6:1 hieß es am Ende für den TuS. Matthias Surowietz erzielte drei Treffer. Das zweite Halbfinale war das Endspiel der vergangenen drei Jahre: Niederwenigern II gegen Niederwenigern III. Lange sah es so aus, als ob die dritte Mannschaft die Zweite bezwingen könnte. Konstantin Konrad und Lennart Birkel brachten SFN III mit 2:0 in Führung, aber die zweite Mannschaft blieb cool und drehte das Spiel noch. Moritz Schönert erzielte den Anschluss und Leon Welticke schoss mit seinen Toren neun und zehn sein Team ins Finale.