Sprockhövel. Das Team um Jochen Knorr steht in der Kreisliga ganz unten. Es ist ungewiss, wie lange es noch wettbewerbsfähig ist. Das hat mehrere Gründe.

Das Basketball-Team der TSG Sprockhövel hat schon seit geraumer Zeit Personalsorgen. Um auch demnächst weiterhin im Ligabetrieb starten zu können, sucht es dringend neue Mitspieler. In der 1. Kreisliga des Westdeutschen Basketball-Verbandes konnte das Team in der laufenden Saison noch keine zählbaren Erfolge einfahren, was vor allem an der personellen Situation liegt.

Das „Generationen-Team“ unterscheidet sich hierbei massiv von den anderen Mannschaften, die mit vielen Jugendspielern in Sachen der Fitness und körperliche Spielweise stärker dagegenhalten können. So auch Jochen Knorr, der mit seinen 60 Jahren die Leidenschaft auf dem Feld nicht vermissen lässt, in den Zweikämpfen aber nicht selten unterlegen ist. Von ehemals vier Vater-Sohn-Pärchen im Team ist mit Tobias und Manfred Ockenfels sind nur noch ein Paar übrig geblieben. Der Sohn von Jochen Knorr, Fabian, kann mittlerweile nicht mehr mitspielen. „Zwei Knie-Operationen waren zu viel, um Basketballspielen zu können,“ so sein Vater.

Jeder soll Basketball spielen dürfen

Jochen Knorr (l.) möchte das Team der TSG Sprockhövel zusammenhalten.
Jochen Knorr (l.) möchte das Team der TSG Sprockhövel zusammenhalten. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Jochen Knorr ist es nun, der das Team zusammenhalten will. „Die Arbeit, das Studium, die Familie. Das sind alles Faktoren bei so einem Team, die Veränderungen herbeiführen. Wir wollen weiterhin jedem die Möglichkeit geben, zu spielen, der Lust am Basketball hat.“ So konnten in der Vergangenheit oft Jugendliche in die Glückaufhalle in Niedersprockhövel gelockt werden. „Wir haben dabei keinen Erfolgsdruck. Wir spielen, weil uns der Sport Spaß macht“, so Knorr weiter.

Als Schlusslicht der 1. Kreisliga ist es dabei nicht einfach, Interessierte zu begeistern, sich dem Team anzuschließen. Dabei liegt genau in dieser Form der große Vorteil. „Jeder hat auf seiner Arbeit und oft auch in der Familie Druck. Bei uns kann man Basketball spielen, ohne dabei auf das Ergebnis zu schauen. Das heißt nicht, dass wir nicht gewinnen wollen. Aber der Spaß soll im Vordergrund stehen.“ So sieht das auch Stefan Kox (38). Der Finanzcoach liebt Basketball. „Aber ich könnte nie auf einem Niveau in einer höheren Liga spielen. Der Sport hängt mir in dem Umfeld nie zum Hals raus. Und wenn man Spaß am Sport hat, kann man auch gewinnen.“

Zwei Spieler sollen in der Winterpause dazustoßen

In der Winterpause sollen noch zwei Mitspieler dazustoßen, um wenigstens bei den Ligaspielen eine Wechselmöglichkeit zu haben. „Wir sind etwa 17 Spieler im Team. Aber während der Spiele kann es oft dazu kommen, dass nur sieben oder acht da sind. Die fehlende Rotation auf dem Feld macht uns dann oft einen Strich durch die Rechnung und wir verlieren zum Ende der Begegnung die Kondition“, bringt Knorr es auf den Punkt.

Andere Mannschaften, die gegen die TSG in der Meisterschaft antreten, sind in der Umgebung von Gevelsberg, Schwelm oder Hattingen beheimatet. „Viele Gemeinden haben höhere Schulformen in der Umgebung und können dort auch vom Schulsport profitieren“, analysiert Jochen Knorr die Situation. „Uns fehlt ein solches Netzwerk. Wenn man zudem berufstätig ist, fehlt auch die Zeit, dieses aufzubauen und zu pflegen.“ Verstecken muss sich die TSG Sprockhövel dabei nicht. Die Rahmenbedingungen durch die Halle sind gut und die Chance, für interessierte Basketballer, schnell spielen zu können, ist groß.

Das Team trifft sich Montags und Donnerstags in der Glückaufhalle (Dresdener Straße 11). Das Training, zu dem immer neue Spieler willkommen sind, findet von 20 bis 21.30 Uhr statt.